[AG Bauen und Verkehr] Bahnverkehr Dresden - Prag war: Magnetschwebebahn

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Kai,

ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

 

danke für die Erläuterungen zur Streckenführung. Ein Teil der Streckenverlängerung liegt auch am zu durchfahrenden Gelände, z.B. den Elbschleifen bei Bad Schandau.

 

Aber Systemwechsel im Schritttempo kann nicht sein.

 

Entweder man hat nur Einsystem-Loks, dann findet er im Stehen statt. Verschiedene Möglichkeiten, entweder umschaltbare Fahrleitung oder Quertrennung des Bahnhofs mit stromlosem Zwischennabschnitt. Dann rollt die Lok mit Schwung und dann gesenktem Bügel bis unter die fremde Spannung und wird dann idR. mit einer Diesel-Rangierlok wieder in das eigene System zurückgebracht.

 

Oder man hat 2-System-Loks, dann kann der Systemwechsel bei voller Fahrt (hier Staatsgrenze = Systemwechsel) mit Schwung durch einen stromlosen Trennabschnitt erfolgen. Laut Wikipedia zur DB-Baureihe 180 werden 2-System-Lokomotiven eingesetzt, wobei die neueren der DB nur bis Decin, aber nicht bis Prag durchfahren können. Also ist da trotzdem ein Lokwechsel nötig! :-((

 

Piratige Grüße

Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart.

 

Gesendet: Samstag, 24. Mai 2014 um 00:22 Uhr
Von: "Kai F. Lahmann" <kfl AT 3dots.de>
An: "Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Magnetschwebebahn

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On 23.05.2014 12:48, Robert Merz wrote:
> die Bahn braucht heute bei 118 km Luftlinie Dresden - Prag für die
> 150 km Fahrstrecke

…der Längenunterschied kommt übrigens durch die Einbindung von Ústí
nad Labem (leicht westlich der Luftlinie), Děčín und Pirna (beide
östlich). Dadurch fährt der Zug weitgehend zickzack.

Zum Vergleich: Die Autobahn (in Deutschland als A17, in Tschechien als
D8) kommt auf 137 km. Hier wird allerdings einzig Ústí nad Labem
angefahren.

> laut goeuro dot de mindestens 2h 21 Minuten.

Einer der Gründe dürfte sein, dass der Systemwechsel auf freier
Strecke stattfindet – so muss jeder Zug im Nirgendwo auf Schritttempo
runterbremsen. Hier wäre es sinnvoll, diesen Wechsel in einen Bahnhof
zu verlegen, wo zumindest ein Teil der Züge sowieso halten muss.

> Pirna und Decin liegt 27,6 km Luftlinie auseinander.

…und beide eigentlich komplett nebensächlich. Bahnstrecken wurden
traditionell so gebaut, dass man zumindest jede Kreisstadt mitnimmt –
und sei sie noch so klein. In diesem Falle kommt dazu, dass die
Strecke "zusammengewachsen" ist: In Böhmen baute man eine Strecke von
Prag nach Usti; in Sachsen eine von Dresden nach Děčín. Den Zipfel
dazwischen hat man zwar recht früh geschlossen, er macht aber halt den
Umweg deutlich.

Nebenbei: Wenn sich ein Transrapid zwischen Hamburg und Berlin nicht
lohnt, wieso sollte es dann einer zwischen den viel kleineren Städten
Dresden und Prag?

- --
Kai F. Lahmann
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