[Ag-bauen-verkehr] ICE3 - war CargoCap-System

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Bjoern,

ahoi Verkehrspiraten,

 

der Blockabstand bei Fernstrecken liegt bei etwa 5 Minuten. So lange braucht eben ein Güterzug und der ICE als sicheren Bremsweg/Abstand.

 

Folgende Gründe waren für die Weiterentwicklung vom ICE 1 zum ICE 3 maßgeblich:

1. Besser verteilte Last führt zu niedrigerer Achslast. Das schont die Schienen mehr als die beiden schweren Triebköpfe/Lokomotiven beim ICE1

2. Dadurch mehr angetriebene Achsen ermöglichen die Zulassung für steilere Strecken, nämlich die Neubaustrecke Köln - Frankfurt und dann auch Stuttgart- Ulm mit 35 Promille Steigung.

3. Standardlängen von 200 m beim Einfachzug oder 400 m beim Doppelzug ermöglichen einfache, standardisierte Wartung.

4. Fahrgäste können auf der ganzen Zuglänge untergebracht werden. Es gibt keinen "verschenkten Platz" durch die Lokomotiven. Auf 400 m Zuglänge ist das Personen-Fernverkehrsnetz grundsätzlich ausgelegt.

5. Der Doppelzug auch immer die doppelte Leistung eingebaut, so dass die Fahrleistungen gleich bleiben.

(Der ICE1 hat bis zu 400 m. Auf diese Länge war der Antrieb ausgelegt. Züge mit weniger Mittelwagen für schwächere Strecken waren übermotorisiert und damit zu teuer. Schwächen und stärken der Züge im Linienverlauf/Tagesverlauf war nicht möglich.)

6. Die sogenannte Flügelzugbildung ist gut möglich. Das bedeutet, dass die beiden Zugteile nach gemeinsamem Weg verschiedene Endbahnhöfe anfahren - oder auch nur ein Zugteil einen schwächer belasteten Endast bedient.

7. Auch ein dichter Fahrplan könnte gefahren werden, so der Bedarf besteht. Man braucht aber im Schnitt etwa 200 (?, nicht überprüft)  Fahrgäste/Fahrt dass es sich lohnt.

8. Er ist also vom Konzept sehr gut brauchbar. Vergleichbare Züge sind deshalb auch sonst im Einsatz.

9. Das große Problem ist die Unzuverlässigkeit der Züge. Damit hat die DB nicht gerechnet und deshalb die benötigte Anzahl zu knapp kalkuliert. Klar, jeder Zug kostet einige zig Millionen, da spart man lieber!

10. Deshalb müssen manchmal selbst zu Zeiten höchsten Bedarfs (Freitag Nachmittag -- Heimreise der Wochenendpendler) geplante Doppelzüge "spontan" als Einfachzüge gefahren werden - mit teils chaotischer Überfüllung!

11. Es geht auch anders. Der gleiche Hersteller Siemens lieferte und wartet für Jahrzehnte vergleichbare Züge für die Strecke Moskau - St.Petersburg. Zu Zeiten des Hauptverkehrs 2 mal täglich sind dort problemlos sämtliche gelieferten Züge auf der Strecke. Es gibt deshalb ein ausgeklügeltes Wartungskonzept. Und weil Siemens dies einschließlich Wartung zu einem Festpreis garantiert, haben sie bereits bei der Fertigung auf allerhöchste Qualität geachtet. Es geht also, wenn man nur will!

 

Piraten wollen das!

Klarmachen zum Ändern!

 

Piratige Grüße

aus der Gegend von Stuttgart

Robert Merz

 

Gesendet: Donnerstag, 25. Juli 2013 um 10:38 Uhr
Von: Bjoern <bbb AT chefmail.de>
An: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Fw: Re:PM: CargoCap-System

> Eeeeben, genau das und das Prinzip „Zug” sind ja das Problem!
Da seh ich auch das Problem.

Das schlimmste Beispiel ist derzeit der ICE3.
Antrieb ist dort längst auf die einzelnen Wagen verteilt, trotzdem
fahren die aber im Verbund.
Dadurch wird er dann leider völlig unbrauchbar (schlechte Taktung).

Der mögliche Abstand zwischen Zügen muss dringend _deutlich_ abgesenkt
werden.
Und einfach wird das auf keinen Fall.
Da zeigt sich auch wie dämlich es war zu behaupten der ICE könne sich
die Strecke mit
anderen Zügen teilen. (Was ihn dann deutlich günstiger als den
Transrapid gemacht hat)
In Wirklichkeit funktioniert das nur leider überhaupt nicht.


Grüße Björn
--
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