Re: [Ag-bauen-verkehr] Reform Fahrradausrüstungs (Beleuchtung) Verordnung

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 04.08.2012 00:27, schrieb Bjoern:

> Es ist aber unklar / strittig
> a) Wieviele dieser nächtlichen Unfälle durch mangelhafte Beleuchtung es
> überhaupt gibt
> b) Wieviele der Radfahrer wegen einer leeren Batterie ohne Licht fahren
> und wieviele garkein Licht dabei haben


> Ein Verbot der Akkulampen ist meines Erachtens nur gerechtfertigt wenn
> für ausreichend hohe Unfallzahlen vorliegen und diese Leute eine Lampe

Vorweg: wir diskutieren nicht über ein Verbot der Akkulampen, sondern 
für die Erlaubnis. Und dann muss die Argumentation umgekehrt sein, dann 
müssen Akkulampen mindestens so sicher sein wie Dynamobetriebene. Und da 
ich die Akkulampen vergessen kann und die Batterien leer sein können 
sind Sie schon Bautechnisch nicht so sicher wie Dynamobetriebene.

> Die Frage ist ob es irgendwo Zahlen bezüglich a) und b) gibt?
> Ansonsten sollten wir vielleicht erstmal die Ermittelung dieser Zahlen
> fordern.

Ich habe mir gerade einige Unfallstatistiken der Polizeien angeschaut. 
In den meisten wird techn. Mängel als Unfallursache nicht einmal erwähnt.
Wobei dort auch immer nur ausgewiesen ist: Hauptgrund des Verkehrsunfalls.
Die Polizei müsste es eigentlich notieren wenn Licht ein Problem sein 
könnte, aber in den Statistiken ist es nicht ausgewiesen weil kein 
Hauptgrund.

Ich habe jetzt nach längerem Suchen keine Statistik dazu gefunden. Nur 
ein Fall habe ich gefunden wo die Beleuchtung wohl Hauptursache des 
Unfalls war und das war 2008 in Dresden.
Ansonsten finde ich Aussage der Polizeien das ca. 5% der Unfälle 
Beleuchtung eine Mitursache sei, aber leider keine Zahlen dazu.

Wenn die 5% sich nur auf die bei Dunkelheit geschehenen Unfälle bezieht 
dann hör ich auf zu diskutieren.
Wenn sich die 5% auf alle Unfälle beziehen dann wäre das ein Grund mehr 
ganz vehement für eine ordentliche Dynamobeleuchtung zu streiten. Das 
würde nämlich bedeuten das in fast allen Fälle das Licht eine Mitursache 
war.

> PS: Ich war mir eigentlich recht sicher dass es a) schon ein paar
> Dutzend solcher Unfälle pro Jahr gibt und dass b) nur sehr selten leere
> Batterien schuld daran sind. Daher mein Vorschlag die Rennrad-Regelung
> auszuweiten. Offenbar ist diese Einschätzung aber umstritten.

Die Argumente gegen Batterien/Akkus werden ja mit den Jahren keine 
anderen. Und bei >7000 Radunfällen alleine in Berlin wären 5% halt immer 
noch 350 Unfälle wo Licht zumindest teilweise ein Problem war. (wenn die 
Zahl auf alle Unfälle bezogen war)

Gruß Michael


Ich bin ja ADFC-Fan (Lobbyalarm:-) deswegen darf ich auch deren 
Rechtsexperten zitieren:

" Vielen Radlern sei in Sachen Licht nicht klar, dass es vor allem darum 
gehe, dass sie selbst gesehen würden, meinte ADFC-Rechtsexperte Roland 
Huhn. Denn während die Fahrradfahrer dank Straßenbeleuchtung meist ihre 
Umgebung noch recht gut wahrnehmen könnten, seien sie selbst im Dunkeln 
nur schlecht zu sehen und brächten so sich und andere in Gefahr. Oft 
würden Radler ihre Anstecklichter daheim vergessen, sagte Huhn"
http://www.merkur-online.de/nachrichten/deutschland/adac-haelfte-radfahrerohne-licht-unterwegs-530713.html
Das mit dem vergessen scheint mir keine Einzelmeinung von mir zu sein 
und nicht nur mir zu passieren:-)