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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Howto "moderner" Bahnhof

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Howto "moderner" Bahnhof


Chronologisch Thread 
  • From: Valentin Brückel <val AT gmx.com>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Howto "moderner" Bahnhof
  • Date: Sat, 02 Jun 2012 17:41:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver

Andreas Witte wrote:

> Nicht erwähnte Alternativen sind die Anpassung der Höhe des
> Bahnhofsvorplatz und den MIV untendurch zu legen statt einer engen
> Unterführung.

Die einfachste Variante ist der ebenerdige Zugang von einem Bahnübergang
aus. Leider ist die Neuanlage von BÜ nur noch in Ausnahmefällen zulässig.

Ein sehr schönes Beispiel ist IMHO der Bahnhof Hürth-Kalscheuren:
http://binged.it/L8Hs9z
Mittelbahnsteig mündet in einen BÜ, zusätzlich existiert eine Unterführung
als Alternative.

>>Das wird schon
>>ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag werden. Einen
>>Einfach-Bahnsteig mit ebenerdigem Zugang stellen Dir einige Unternehmen
>>für unter einer Million an die Strecke, ein Haltepunkt an zweigleisiger
>>Strecke kostet mit Unterführung größenordnungsmäßig 3-5 Mio.
>
> Ja, mit entsprechenden Nachteilen:
> - Parkplatz auf einer Seite -> Hin und Rückzu ungleich längere Wege
> - Bushaltestelle auf einer Seite -> Schlechtere Umsteigezeiten (längere
> Verbindungszeit bei Weiterbenutzung des Busses von der gegenüberliegenden
> Seite)

Ich sehe da keine gravierenden Unterschiede - zumal man mit einem Blick
sieht, ob man sich beeilen muss oder sich Zeit lassen kann.

> - Es entstehen oft ewig lange Fußgängerrampen an Außenbahnsteigen.
> Hier und dort mal bis zu 2 km.

Will sehen.

>> außerdem wird durch
>> die Tieferlegung die Sichtbeziehung von der Straße zum Bahnsteig
>> unterbrochen. Das bedeutet zum einen, dass ein Busfahrer nicht mehr nach
>> eigenem Ermessen warten kann, wenn er gerade eine verspätete Bahn
>> ankommen sieht, Anschlüsse generell benutzerunfreundlicher werden, weil
>> die Halteposition des anderen Verkehrsmittels nicht mehr einsehbar ist.
>
> Dafür gibt es an allen größeren Busbahnhöfen Abfahrzeichen für die Busse.

Schon wieder eine technische Einrichtung, die ausfallen kann, gewartet
werden muss, etc. Außerdem ist gerade die Abstimmung zwischen verschiedenen
Verkehrsunternehmen ein beliebter Reibungspunkt.

> In einem _Taktnetz_ muss sowieso eine Leitstelle den Verkehr irgendwie
> zusammenhalten, daher sehe ich das nicht als Problem.

Ich bin ein großer Freund von dezentraler Steuerung und gesundem
Menschenverstand. Leute vor Ort können oft viel bessere Entscheidungen
treffen als irgendeine Zentrale.

>> Zum anderen ist die Sichtbarkeit für
>>öffentliche Verkehrsmittel psychologisch extrem wichtig: Aus den Augen,
>>aus dem Sinn. Sobald die Bahn unter der Erde ist, wird sie fast nur noch
>>als Teil geplanter Fahrten benutzt, bei Spontanfahrten gar nicht mehr
>> in Erwägung gezogen. Sichtbare Bahnen implizieren ein attraktives
>> Bedienungsangebot - daher kommt ein Teil
>>des Schienenbonus gegenüber Busverkehren.
>
> Wir reden generell von einem Umstiegskonzept mit Wegeoptimierung. These:
> eine Ebene zum Zug. Du machst das Thema zum einbuddeln aller Züge und
> geht’s damit am Ziel vorbei.

Du machst den Ebenenwechsel hier zum Dogma. Da Du selbst das Aufständern
ausschließt, bleibt nur Einbuddeln.
Es gibt viele einfache und billige Lösungen, die am Ende
benutzerfreundlicher sind als die Ergebnisse von Maximalforderungen.
Insbesondere dann, wenn man vor der Wahl steht, mit dem verfügbaren Geld
zehn Stationen auf annehmbaren Standard auszubauen, oder eine nach Deinen
Anforderungen.

>>Beispielsweise könnte man aus
>>Sicht der Barrierefreiheit den Effekt, nur noch einen Aufzug zu brauchen,
>>auch dadurch erreichen, dass man am Zugang zum Bahnsteigtunnel eine Rampe
>>baut.
>
> Genau. Wie schon oben beschrieben. Wenn du von einem Bahnsteigende mit
> steigungsfreien Ruheanschnitten und Steigungsfreien Kehren das Ding baust
> sind leicht 300m, je nach Bahnsteiglänge auch schnell ein Kilometer
> zusammen.

Eine Rollstuhlrampe darf 6% Steigung haben, außerdem muss eine
Fußgängerunterführung nicht so weit in die Tiefe gehen wie eine Bahnstrecke.
Zwei Gründe, die eine solche Rampe *deutlich* kürzer machen als eine
Streckentieferlegung. Typische Längen liegen so bei 75 Metern.

Außerdem kann man die Rampe als *Alternative* neben eine Treppe bauen, so
daß sie den Weg für diejenigen, die nicht darauf angewiesen sind, nicht
verlängern.

Beispiele:
http://goo.gl/maps/VAXn
Eine sehr kompakte Bauform einer Rampe findet sich hier:
http://binged.it/LicAS8

Gruß,

Val

--
Valentin Brückel
https://twitter.com/#!/bridgerdier
http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Val
In Liquid Feedback unter Klarnamen zu finden




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