Re: [Ag-bauen-verkehr] Verkehrssicherheit auf Landstraßen

["Kai F. Lahmann" <kfl AT 3dots.de>]

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On 20.05.2012 09:54, Bjoern wrote:
> Fänd ich OK, solange es ausdrücklich "mit Tolleranz" ist. Aber gibt
> es dazu Studien wieviel das bringt? Wieviele Unfälle mit 0,1 bis
> 0,3 Promille gibt es?

Das Problem ist eher die leider selbst unter Verkehrsministern
verbreitete "1-2 Bier sind ok"-Haltung. Bei irgendeinem tollen Hecht
werden daraus dann drei und schon sind wir weit über 0,3 Promille. So
isses eben klar: Gar kein Alkohol.

"Toleranz" meint in diesem Falle halt die (idr. an der Nachweisgrenze
liegenden) Effekte einiger Medikamente oder mit Alkoholika
abgeschmeckten Saucen und Pralinen.

> Typisches Problem ... ständig wird es überall immer langsamer und
> keiner tut was dagegen. Die Zeit der Menschen wird seitens der
> Börden offenbar unglaublich gering geschätzt.

Dieses Problem ist viel umfassender: Unser Staat glaubt, er wäre die
Nanny der Bürger, welche er vor sich selbst schützen müsste. Dazu
passt auch die Art, wie die Unfallstatistik veröffentlicht wird: Es
gibt praktisch keine _direkte_ Rückmeldung über den Erfolg
irgendwelcher Änderungen.

Wie viele Leute sterben immer noch in Autos ohne jegliche
Sicherheitseinrichtungen (man denke an Fahranfänger in verbastelten
> 20 Jahre alten Kleinwagen, für die es Airbag und ABS nichtmal
> gegen
Aufpreis gab)? Wie viele tödliche Unfälle wurden nur durch massives
Ignorieren bestehender Vorschriften (also etwa Überschreiten von
Tempolimits und Alkoholgrenzen in einem Maße, dass zu einem sofortigen
Fahrverbot führt) ausgelöst? Wie viele durch technische Defekte? Wie
viele durch Geschwindigkeiten, die legal aber für die Straße zu hoch
sind (bessere Feldwege ohne explizites Tempolimit)? ich bin mir
ziemlich sicher, dass fast alle tödlichen Unfälle auf Landstraßen in
eine dieser vier Kategorien fallen. Davon ist aber *keine* durch "mehr
Regeln" lösbar!

- -- 
Kai F. Lahmann
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