Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Verkehrspolitik und Fahrrad

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Verkehrspolitik und Fahrrad


Chronologisch Thread 
  • From: Andreas Jäger <a.jae AT arcor.de>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Verkehrspolitik und Fahrrad
  • Date: Sat, 21 Apr 2012 21:07:13 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hallo GLX,

Am 21.04.2012 12:28, schrieb glx:

Andreas Jäger schrieb:
Diese werden nicht durch Radwege verursacht, sondern durch unaufmerksame Verkehrsteilnehmer.
Gut, dann sagen wir halt dass die Radwege dafür sorgen dass man viel mehr aufpassen muss. Doch leider finden die meisten Radfahrer dass man auf den Radweg nicht so sehr aufpassen muss... http://www.radgefahren.de/blog/wp-content/uploads/2011/09/KrefelderStrasse.mp3
Der Zusammenhang: http://www.radgefahren.de/das-rad-neu-erfinden-1309/

Andreas Jäger schrieb:
Ansonsten weiß ich als Radfahrer, dass ich möglicherweise von Autos schlecht gesehen werde, wenn sich der Radweg hinter parkenden Autos befindet und achte selber auf rechtswidrig abbiegende Autos.
Das heißt dass die Radfahrer mal wieder zurückstecken müssen?

Lies mal, was Wikipedia zum §1 und zum Vertrauensgrundsatz scheibt._/Ich markiere mal das wichtige/_:


Straßenverkehr [Bearbeiten

<http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vertrauensgrundsatz&action=edit&section=2>]

In der Bundesrepublik Deutschland steht der *Vertrauensgrundsatz* im öffentlichen Straßenverkehr im Gegensatz zu § 1 <http://bundesrecht.juris.de/stvo/__1.html>

Abs. 1 der Straßenverkehrsordnung <http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenverkehrs-Ordnung_%28Deutschland%29> (StVO):

/Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und
gegenseitige Rücksicht./

Diese Regel findet im *Vertrauensgrundsatz* ihre Schranken. Denn ein Gebot, jedes mögliche verkehrswidrige fremde Verhalten zu berücksichtigen, würde den Verkehr lahmlegen. Daher hat die Rechtsprechung den *Vertrauensgrundsatz* geschaffen: /_Es ist nur mit solchen Fehlern zu rechnen, die erfahrungsgemäß bzw. in der vorliegenden Situation vorkommen können._/

Die Grundlage für die geordnete und sichere Teilnahme am Straßenverkehr ist, dass der andere Verkehrsteilnehmer ebenfalls nach diesem Grundsatz handelt. Dieses vorausgesetzte gegenseitige Vertrauen ermöglicht erst die Flüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs. Wäre es nicht selbstverständlich, bei Grün zu fahren und bei Rot zu stehen, müsste man in jeder Fahrsituation neu entscheiden, was passieren könnte und von welcher Seite nun die Gefahr kommen würde.

Der Vertrauensgrundsatz _/gilt nicht, wenn der andere einen erkennbaren Fehler begeht, wenn erfahrungsgemäß mit Fehlern zu rechnen ist/_, sowie gegenüber Kindern, Behinderten, älteren Leuten und anderen Schutzbedürftigen.

Das bedeutet: Wenn ich die Gefahr an Kreuzungen durch Rechtsabbieger kenne, dann habe ich entsprechende Vorsicht walten zu lassen. Erkenne ich dann eine Verkehrsteilnehmer, der mich offensichtlich nicht beachtet, habe ich anzuhalten. Alles andere wäre ein Anwärter für den Darwin-Award.
Andreas Jäger schrieb:
Hier fehlen einfach die kleinen Läden direkt um die Ecke, das Autoproblem kommt doch nur durch die Konzentration des Handels in großen Supermärkten.
Na, wovon das wohl kommt...
Mit mehr Nahmobilität kommt auch die Nahversorgung von ganz alleine zurück.
Und bis dahin bin ich verhungert?

Andreas Jäger schrieb:
Abgesehen von den Kosten, wo kann ich in einem normalen Mietshaus alle diese Fahrzeuge Abstellen?
Was kostet noch mal ein Auto?
Selbst mein Fuhrpark von inzwischen 3 Rädern und einen Hänger hat trotz eines Spezialrades auch neuwertig mit allen nachträglichen tuning usw deutlich unter 9.000€ gekostet. Übrigens: ich wohne auch in einen Mietshaus...

Auch ich wohne in einem Mietshaus, zum Glück konnte ich zusätzlich einen raum für meine Fahrräder mieten. Das Glück haben andere nicht und wenn jeder hier wohnende Mensch ein Fahrrad hätte, wäre der Gemeinschaftskeller so voll, dass keiner mehr an sein Fahrrad kommt.
Den Preis des Autos muss ich trotzdem tragen, da ich es trotzdem benötige:
- wegen des Einkaufens für die Familie
- Ausflüge mit der Familie
- Fahrten zum Kleingarten und Materialtransport dorthin
- Urlaub mit der Familie
- Hin und wieder zur Arbeit, wenn mal wieder der ÖPNV streikt oder die S-Bahn wegen technischer Probleme nicht fährt
Andreas Jäger schrieb:
Schon die sichere Unterbringung von mehreren Fahrrädern für die Familie ist oft schwierig.
Geänderte Bauvorschriften müssen eben her. Mit Autos klappt das ja auch und die sind viel größer, selbst im autofreien Stadtteil Freiburg Vauban mussten auchreichend Stellplätze mitgebaut werden...

Das geht nur bei Neubauten und die sind so gering, dass es noch Jahrhunderte dauert, bis alle Wohnungen fahrradgerecht sind.
Andreas Jäger schrieb:
Wenn ich mit dem Fahrrad auf einer zweispurigen Durchgangsstraße 20 km/h fahre, wird mich bei 30 km/h Höchstgeschwindigkeit im Berufsverkehr kein Auto überholen können da die Differenzgeschwindigkeit zu klein ist.
Komisch dass es Autos sogar schaffen mich bei 30km/h im 30er Bereich zu überhohlen...
Ich gehe von korrektem Verhalten aus, sonst brauchen wir über Geschwindigkeitsbegrenzungen gar nicht zu diskutieren.
Außerdem wie viel lästiger ist es für Autofahrern wenn dies in einer 50er Zone passiert. Da wird man dann viel gestresster überhohlt...
Ich glaube, dass es viel stressiger ist, in einer 30er-Zone 25 fahren zu müssen, weil das Überholen nicht geht, als mal kurz herunterzubremsen und wenn frei ist, zu überholen. Ansonsten dürfte auch für Radfahrer gelten, dass sie rechts ranfahren müssen, wenn sich hinter ihnen eine Kolonne gebildet hat.

Gruß Andreas




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang