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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] AG-Bauen-Verkehr Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 31

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] AG-Bauen-Verkehr Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 31


Chronologisch Thread 
  • From: Marek Thutewohl <marek AT piraten-potsdam.de>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] AG-Bauen-Verkehr Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 31
  • Date: Wed, 23 Nov 2011 00:56:54 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Piratenpartei Deutschland - Stadtverband Potsdam

Am 20.11.2011 20:16, schrieb Pierre Jung:
So ich bin neu hier in der Mailinglist und habe zwei Themen die ich als Antrag bei dem Nächsten Parteitag ausformuliert haben will.
Da ich die Mumbelsitzung, durch fehlende Kopfhörer, mit meinen Boxen nicht stören will schreibe ich kurz die zwei Überschriften nieder die ich später (nächsten Sonntag)detailiert ausführen werde.
Kurz um geht es mir um Änderungen im Straßenverkehr die zur Reduzierung von Unfällen mit Todesfolge und schwerwiegenden Verletzungen führen werden.

Punkt Eins

Ein Fahrsicherheitstraining als Bedingung zum ablegen des Status der Probezeit nach zwei Jahren für Führerscheinneulinge um die Handhabung des eigenen Fahrzeugs in Extremsituationen sicherzustellen.
Die Geschwindigkeiten im zusammenhang mit Fahrbahnoberfläche und nässe richtig einzuschätzen ,die Wirkung des ausbrechens des Fahrzeugs kennenzulernen und das abfangen und das richtige Verhalten in einer solchen Situation zu erlernen.
Da auf solche Situationen niemand vorbereitet wird kommt es immer wieder zu schwerwiegenden Fehleinschätzungen der Verkehrsteilnehmer die absolut vermeidbar sind.


Punkt zwei

Auf Landstraßen das Tempo 80 statt 100 einführen für alle Verkehrsteilnehmer.(wo 70 oder 60 steht bleibt alles beim alten)

Begründung:
Die meisten Todesfälle im Verkehr finden auf Landstrassen statt,da im Gegenverkehr überholt wird,wenn Lkw nur 60 kmh fahren dürfen und Pkw 100 kmh und sich dabei bis zu zwanzig Pkws hinter einem Lkw sammeln,lassen sich generell sogut wie alle Pkwfahrer zu riskanten teilweise kamikazemäßigen Überholmanöver verleiten die nicht selten tödlich enden.
In den Niederlanden gibt es ein Tempo 80 für alle und in der mitte zwei durchgezogene Trennstriche ,die für Seitenabstand vom Gegenverkehr sorgen und das Überholen verbieten,was sowieso nicht notwendig wäre da ja alle 80 kmh fahren.
Dort gibt es keine Kreuze an den Fahrbahnseiten auf Landstraßen wie hier zulande und ich vermute das dies nicht an der Mangelnden Religiösität oder am fehlenden mitgefühl bzw. an fehlender Trauer liegt.

Das ist erstmal ein grob umfasster Grundriß meines Anliegens den ich an euch heran bringen und zur Diskussion stellen möchte.
Statistiken speziellen Fallbeispiele und konkrete Zahlen kommen später dazu.
Da ich Beruflich und privat zusammen im Jahr ca 150 000 Tausend Kilometer quer durch Deutschland und den Niederlanden fahre ist meine Meinung hierzu aus vielen Jahren der beobachtung abzuleiten.

Ich bedanke mich für die genommene Zeit meinen Beitrag zu lesen 
und hoffe darauf schonmal für den nächsten Sonntag(wo ich dann ein Headset besitzen werde)
anregungen für eine Diskussion geliefert zu haben.
bis bald gruß aus Hamm
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    Eine gute Idee! Das erstmal vorweg.

Zu Punkt 1:
Die Ausbildung eines Fahrschülers ist immer irgendwie rudimentär. Natürlich versucht ein Fahrlehrer seinen Fahrschülern möglichst viel fahrerisches Können zu vermitteln. Dazu gehört selbstverständlich auch die richtige Einschätzung der Fahrbahn- und Witterungsverhältnisse und die passende Geschwindigkeitswahl. Aber das alles kann ein Fahrschüler in den wenigen Fahrstunden und mit den wenigen Kilometern Fahrpraxis nur unzureichend erlernen. Nicht umsonst sagen Fahrprüfer nach bestandener Prüfung oft scherzhaft: "Sie haben jetzt die Erlaubnis, allein weiter zu üben."
Eine Pflicht zu einem Fahrsicherheitstraining wäre da sicher sehr hilfreich, sollte aber für alle Kraftfahrer gelten. In der Kurve vor meinem Haus sind in den vergangenen zwölf Monaten !fünf! Autos bei Glätte verunglückt. Dabei war kein einziger Fahrer unter 30 Jahren.
Allerdings macht es wenig Sinn, das Fahrsicherheitraining mit in die Ausbildung zu nehmen, da die dafür erforderliche Fahrzeugbeherrschung einfach noch nicht gegeben ist. Der ADAC empfiehlt ein Fahrsicherheitstraining erst 6 Monate nach bestandener Prüfung und auch nur bei ausreichender Fahrpraxis.

Zu Punkt 2:
Das Tempolimit auf Landstraßen kenne ich noch aus DDR-Zeiten, wo ja nur 80 auf Landstraßen erlaubt waren. Im Übrigen sind auch auf den meisten Landstraßen in Brandenburg aufgrund der nah stehenden Alleebäume und schlechter Straßenzustände nur 80 erlaubt. Trotzdem sterben auf Brandenburgs Straßen mehr Menschen als in NRW.
Darüber habe ich lange nachgedacht und bei meiner mehrjährigen Tätigkeit in Köln schließlich auch die Antwort gefunden.
Sie klingt genauso blöd, wie sie einfach ist.
In NRW fliesst der Verkehr aufgrund der Dichte so langsam, dass man sich einfach nicht totfahren kann.
In Brandenburg herrscht einfach wesentlich weniger Verkehr, deshalb wird wesentlich schneller gefahren. Geschwindigkeitsbeschränkungen interessieren Autofahrer dabei nicht bis marginal. Wenn man die Statistiken aus MekPom sieht, wird es noch deutlicher. Insofern bin ich für eine Beschränkung der Geschwindigkeit auf 80 für alle und ein striktes Überholverbot, dass meinetwegen für Fahrzeuge unter 50 gelockert werden könnte.
Mehr Kontrollen wären meiner Meinung nach nicht nötig.
Allerdings wäre ich sehr dafür, dass die Verwarnungs- und Bußgelder in Deutschland endlich an internationale Standards angepasst werden. Ein so sicherheitsrelevanter Verstoß wie gegen Überholverbote kann nicht nur 35€ kosten. Wer Menschenleben aufs Spiel setzt, um schneller nach Hause zu kommen, dem sollte die Sache dann auch was wert sein. Ich denke da so an 200-300€.
Gemessen an den Bußgeldern anderer Länder würden wir dann etwa im Mittelfeld liegen.

Ansonsten noch eine Frage in eigener Sache.
Warum gibt es in den Niederlanden so selten Massencrashs wie den vom vergangenen Freitag?
Ich tippe mal auf zwei Sachen:
1. Begrenzung auf 120 auf den Autobahnen mit entsprechenden Bußgeldern bei Überschreitung,
2. Beleuchtung zumindest der gefähdeten Strecken.

Viele Grüße aus Potsdam

-- 
Marek Thutewohl
Stellvertretender Vorsitzender Stadtverband Potsdam
Piratenpartei Deutschland
www.piraten-potsdam.de



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