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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Neue StVO

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Neue StVO


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Weinert <thomas AT weinert.info>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Neue StVO
  • Date: Mon, 10 Oct 2011 12:46:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hoi,

>> Alle Verkehrswege, auch Radwege sind so anzulegen, das sie dem §1 der Stvo
>> unnterliegen. Zuerst die Sicherheit, dann Behinderung, dann Belästigung
>> vermeiden. In der Reihenfolge.
>
> Die Punkte werden dort in der Reihenfolge genannt, dass heisst aber nicht
> das Sicherheit über alles geht. Das ist genau wie bei der
> Vorratsdatenspeicherung. Es darf nicht für einen geringen Gewinn an
> Sicherheit eine riesiges Übel an anderer Stelle in Kauf genommen werden.

Welches "riesige Übel"?

>> Wo keine Autofahrer behindert werden (weil kaum jemand fährt), ist die
>> Pflicht recht fix weg; wo aber die Autofahrer anderenfalls behindert
>> würden,
>> redet man gegen eine Wand.
>
> Die Autofahrer behindern ist aber keine Lösung. Man könnte auch einfach
> sagen "Radfahrer an Kreuzungen absteigen" ... der Sicherheitsgewinn für die
> Radfahrer wäre der gleiche. Warum ist es denn immer OK den Autoverkehr zu
> stören während der Radfahrer möglichst ungehindert fahren soll???

Weil die Verhältnismäßigkeit derzeit nicht gewahrt ist. Für Radfahrer
bedeutet die fehlende Sichtbeziehung eine stark erhöhte Gefährdung.
Der Zustand und auch die Konzeption vieler Radwege kommen noch dazu.
Für Autofahrer bedeutet der Radfahrer auf der Fahrbahn maximal einen
geringen Zeitverlust. Dies wird jedoch durch andere Faktoren
ausgeglichen.

> Da sind wir wieder bei §1 ... Da steht nämlich "gegenseitige Rücksicht". Ein
> Radfahrer auf einer stark befahrenen Strasse den Radweg nicht benutzt
> verhält sich aber absolut rücksichtlos. (schnelle Rennrad-Fahrer innerorts
> mal ausgenommen)

Hier gibt es mehrere Gegenargumente.

Zum einen sind viele Hochbordradwege eine Gefährdung sowohl von
Radfahrern als auch Fußgängern. Fußgänger machen einen großen Anteil
am Verkehr aus.

Zum anderen gefährdet der Radfahrer den Autofahrer nicht, sondern
behindert ihn maximal. Auch kann dieses Verhältnis in der Stadt sehr
schnell kippen.

Nicht nur Rennräder sind schnell. Für einen Radweg sind meist schon 15
km/h zu viel. Mein Faltrad hat eine Entfaltung die es auf deutlich
über 30km/h bringt. Du kannst die Geschwindigkeit eines Rades in
diesen Bereichen, nicht wirklich von seiner Bauart abhängig machen.
Der Fahrer hat einen größeren Einfluss darauf.

> Irgendwie bin ich gerad etwas generft von der generellen "pro Fahrrad /
> ÖPNV" und "contra PKW" Stimmung hier. (merkt man vielleicht in der Email).

Richtig. Das nervt. Es lässt vor allem außer acht das die meisten
Menschen nicht nur ein Verkehrsmittel nutzen.

> Möchte hier aber mal anmerken dass viele (soweit ich weiss die meisten)
> Bürger mit dem Auto fahren und ihr Wunsch ohne Stau am Ziel anzukommen auch
> eine gewisse Daseinsberechtigung hat.

Natürlich, aber genau hier liegt aktuell das Problem. Es sind zu
viele, welche sich für den PKW entscheiden (müssen).

Wenn du mit dem Auto ohne Stau an dein Ziel kommen willst, solltest du
den ÖPNV/Fahrradverkehr fördern. Fast alle Fahrradfahrer fahren auch
nur um von A nach B zu kommen. Dabei nehmen sie jedoch deutlich
weniger Ressourcen in Anspruch als die entsprechenden PKW. Am Ziel
angekommen wird dies noch deutlicher. Würden sie nicht Fahrräder
verwenden säßen sie eventuell in den PKWs vor dir.

Jeder der also umsteigt, ist ein Auto weniger vor dir. Ein Auto
weniger das dir den Parkplatz am Ziel weg nimmt... :-)

In den Städten ist die Anzahl der PKW ein Problem. Sowohl im bewegten
wie auch im ruhenden Verkehr. Die einzige denkbare Lösung ist, Leute
dazu zu bringen den PKW stehen zu lassen und eine Alternative zu
nutzen.

Meiner Meinung nach sollte dies vorzugsweise nicht durch Strafen für
den PKW (Umweltplakette), sondern durch Aufwertung der Alternativen
passieren. Bist du anderer Meinung?

Gruß
Thomas Weinert




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