Re: [NRW-Rheinisch-Bergischer-Kreis] Pussy Riot Diskussion und weitere Gedanken zur Piraten Positionierung

[wkmiga <wkmiga AT piratenpartei-nrw.de>]

Ahoi Brigitte,
ich habe schon verstanden, worum es geht.
Moralvorstellungen, gelten bei mir nur bedingt. Pussy Riot juckt mich auch
nicht.
Es sind ehe die deutschen Gesetze, die mich in dem Zusammenhang interessieren.
Ich habe auch im letzten Wahlkampf gesagt, das ich den Bürgerinnen und Bürgern
die Wahrheit erzähle. Alles andere haben wir in den alten Parteien. Auch wir
deutsche prangern an, aber handeln nicht dem entsprechend. Wir prangern 
Russland
an und tolerieren die Hexenjagd in England (Wikileaks). Wir tolerieren in
Russland Pussy Riot aber in Germany wird der Auftritt von Rockbitch verboten.
Ist doch auch Kunst. Klar, sind ja die guten...es gibt noch mehr Beispiele. 
Ich
kann es auch nicht ab, wenn die Bürger sich eine Meinung bilden sollen, aber
nicht alle wichtigen Informationen haben, oder diese Informationen zur
„Meinungsbildung“ einfach weggelassen werden. Ich bin darauf ja auch erst 
durch
Zufall gestoßen.
Mir geht es darum, das wir uns mit diesem Thema vielleicht einen Bärendienst
antun.
Es gibt so viele Dinge, die man in Russland anprangern kann. Deswegen würde 
ich
ein Thema vorziehen,
wo nicht die Gefahr besteht, das wir Piraten wieder einen drauf bekommen.
Ich habe euch nur Infos zukommen lassen und auf einiges hingewiesen, mehr 
nicht.
Zu deinem letzten Absatz: als Politiker haben wir uns um alle Probleme zu
kümmern, und nicht nur die, die uns Spaß machen. Ich rede immer von kommunalen
Finanzen und Haushalten. Mal im Ernst, glaubt hier irgendeiner, das würde mir
Spaß machen? Nein, aber es muss zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gemacht
werden. Die Themen für die BTW werden wir zum größten Teil vom Bund 
übernehmen.
Wichtig ist, das wir für 2014 ein Programm haben, und das müssen wir selber
gestalten.Und vor allen Dingen: jetzt damit anfangen und nicht erst Ende 2013!
Ich denke, wir werden einzelne Themen schieben. Wenn was aus WK zu GL passt,
dann machen wir es auch da. Hier sind aber in erster Linie die einzelnen 
Städte
und Kommunen gefragt.
So, jetzt erst mal pause, genug getippt.
mfg
Mike aka wkmiga
Brigitte Klatt-Schulz <klatt-schulz AT gmx.de> hat am 21. August 2012 um 09:22
geschrieben:
> http://derstandard.at/1345164452567/Eine-unheilige-Allianz
>
>  Ahoi Mike,
>
>  ich finde es toll, dass die Diskussion hin und her wogt. Gern steige ich
> nochmal ein. Da prallen moralische und künstlerische Wertvorstellungen
> aufeinander. (Persönliche Anmerkung: Von Dir hätte ich es - ohne dich zu
> kennen - nicht gedacht, dass Du mit moralischen Bedenken daherkommst).
> Reinhard hat es verstanden. Es geht hier um Meinungsfreiheit und nicht
> moralische Inhalte. Künstler haben zu allen Zeiten provoziert (die vielen
> Namen willst Du nicht wirklich hier lesen, das würde den Rahmen sprengen).
> Provokation und Aktivismus muss sein, sonst schlafen alle im wohligen Kokon
> der gesellschaftlichen Correctness ein. Ausserdem kannst Du nie verhindern,
> dass irgendjemand oder irgendwas zu irgendwelchem Nutzen instrumentalisiert
> wird. Das passiert, solange es arm und reich und mächtig und ohnmächtig 
> gibt.
> Wer ist Agent Provocateur und wer nicht?
>  Immerhin können wir hier noch die Klappe aufreissen. Es gab auch schon mal
> Zeiten in Deutschland, wo Du schnell als Rowdy/Unruhestifter (ich sage
> wohlgemerkt nicht Terrorist) abgestempelt wurdest oder Berufsverbot bekamst
> (ich kenne noch linke, engagierte Lehrer aus den 70s, die Taxifahrer werden
> mussten). So lange ist das nun auch nicht her.
>  Was ist eigentlich mit dem Aspekt säkularer russischer Staat bzw. der 
> Allianz
> zwischen Kirche und Staat in Russland (siehe oben) und was blüht den anderen
> Aktivistinnen, wenn man die kriegt? In Deutschland ist das eh kein Thema, da
> hat die Kirche überall ihre Finger drin.
>
>  Ausserdem hat mir noch keiner eine Antwort gegeben, wie wir Piraten uns von
> den anderen Parteien, auch auf lokaler Ebene, abheben könnten. Zum Beispiel
> mit einem Thema, das  *jeden* etwas angeht oder interessiert (da bleibt ja 
> nur
> Geld oder persönliches Umfeld, leider). Das Schulthema in GL zum Beispiel
> interessiert auch nicht jeden. Mich zum Beispiel auch nicht. Die Grünen 
> haben
> es ja schließlich auch geschafft, als kompetente Partner für Öko-Themen
> angesehen zu werden. Das ist Grünen-Terrain geworden. Ich finde es immer 
> noch
> nicht gut, eine weitere Ja oder Nein-Stimme im Meer der Parteien zu sein,
> obwohl wir zu den momentan vorherrschenden Themen Stellung beziehen müssen.
> Ich seh's ja ein, die Politik ist nun mal so. Aber die Piraten waren doch
> schon mal der "Finger in der salzigen Wunde", die Zimmermänner der Nation.
> Warum nicht hier und da "Tue Gutes und sprich drüber" praktizieren?
>
>  In diesem Sinne wünscht eine schöne Diskussion
>  Brigitte
>
>
> Brigitte Klatt-Schulz
>
>  www.flowerchild.de
> http://derstandard.at/1345164452567/Eine-unheilige-Allianz
>
> Ahoi Mike,
>
> ich finde es toll, dass die Diskussion hin und her wogt. Gern steige ich
> nochmal ein. Da prallen moralische und künstlerische Wertvorstellungen
> aufeinander. (Persönliche Anmerkung: Von Dir hätte ich es - ohne dich zu
> kennen - nicht gedacht, dass Du mit moralischen Bedenken daherkommst).
> Reinhard hat es verstanden. Es geht hier um Meinungsfreiheit und nicht
> moralische Inhalte. Künstler haben zu allen Zeiten provoziert (die vielen
> Namen willst Du nicht wirklich hier lesen, das würde den Rahmen sprengen).
> Provokation und Aktivismus muss sein, sonst schlafen alle im wohligen Kokon
> der gesellschaftlichen Correctness ein. Ausserdem kannst Du nie verhindern,
> dass irgendjemand oder irgendwas zu irgendwelchem Nutzen instrumentalisiert
> wird. Das passiert, solange es arm und reich und mächtig und ohnmächtig 
> gibt.
> Wer ist Agent Provocateur und wer nicht?
> Immerhin können wir hier noch die Klappe aufreissen. Es gab auch schon mal
> Zeiten in Deutschland, wo Du schnell als Rowdy/Unruhestifter (ich sage
> wohlgemerkt nicht Terrorist) abgestempelt wurdest oder Berufsverbot bekamst
> (ich kenne noch linke, engagierte Lehrer aus den 70s, die Taxifahrer werden
> mussten). So lange ist das nun auch nicht her.
> Was ist eigentlich mit dem Aspekt säkularer russischer Staat bzw. der 
> Allianz
> zwischen Kirche und Staat in Russland (siehe oben) und was blüht den anderen
> Aktivistinnen, wenn man die kriegt? In Deutschland ist das eh kein Thema, da
> hat die Kirche überall ihre Finger drin.
>
> Ausserdem hat mir noch keiner eine Antwort gegeben, wie wir Piraten uns von
> den anderen Parteien, auch auf lokaler Ebene, abheben könnten. Zum Beispiel
> mit einem Thema, das jeden etwas angeht oder interessiert (da bleibt ja nur
> Geld oder persönliches Umfeld, leider). Das Schulthema in GL zum Beispiel
> interessiert auch nicht jeden. Mich zum Beispiel auch nicht. Die Grünen 
> haben
> es ja schließlich auch geschafft, als kompetente Partner für Öko-Themen
> angesehen zu werden. Das ist Grünen-Terrain geworden. Ich finde es immer 
> noch
> nicht gut, eine weitere Ja oder Nein-Stimme im Meer der Parteien zu sein,
> obwohl wir zu den momentan vorherrschenden Themen Stellung beziehen müssen.
> Ich seh's ja ein, die Politik ist nun mal so. Aber die Piraten waren doch
> schon mal der "Finger in der salzigen Wunde", die Zimmermänner der Nation.
> Warum nicht hier und da "Tue Gutes und sprich drüber" praktizieren?
>
> In diesem Sinne wünscht eine schöne Diskussion
> Brigitte
>
>
> Brigitte Klatt-Schulz
> 
> www.flowerchild.de--
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