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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Zitate

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Zitate


Chronologisch Thread 
  • From: Cathy <Cathy AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Zitate
  • Date: Fri, 18 May 2012 07:19:22 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


agoge schrieb:
Fakt ist, dass keine verlässlichen Zahlen vorliegen. Fakt ist auch, dass die AG nur auf Basis verlässlicher Zahlen Forderungen aufstellen kann. Dass sie es trotzdem tut, wirft ein schlechtes Licht auf diese AG meiner Meinung nach. Daher kann ich nur hoffen, dass die (aktuellen) Zahlen aus Berlin, NRW, Schleswig-Holstein und hoffentlich vielen anderen Bundesländern möglichst schnell eintreffen, um dieses "fades Gschmäckle" schnellstmöglich auszuräumen.

Fakt ist, dass es verlässliche Zahlen aus Berlin gibt.
http://www.legalwaffenbesitzer.de/index.php/uebersicht/doc_download/205-waffenrechts-reformen-und-evaluation-am-beispiel-berlin-2003-2010.html

Fakt ist, dass es verlässliche Zahlen aus Baden-Württenberg zur Hauskontrolle gibt.

Fakt ist, dass diese Daten aus BW falsch interpretiert wurden von Rot-Grün.
http://www.legalwaffenbesitzer.de/index.php/uebersicht/doc_download/206-evaluation-waffenrecht-in-baden-wuerttemberg-2011.html

Fakt ist, dass es im November eine Evaluation zum Waffenrecht unter der Leitung der Innenminister, die unter Verschluss ist und zu der nicht einmal die Waffenrechts-Experten der Parteien im Januar 2012 Zugang hatten.
(Bundestags-Protokoll vom 19.01.12 - zum Protokoll gegebene Reder der Frau Fograscher - SPD)

Da ich davon ausgegen, dass du wiederum NICHT den Links folgen wirst, hier die Zusammenstellung zu den BW-Fakten:

Bei der Zusammenstellung der Daten und den Beschlussempfehlungen der rot-grünen Landesregierung fallen folgende Kritikpunkte auf:

1. Das Innenministerium BW kennt das Waffenrecht nicht
2. Die Behörden haben es versäumt ihre registrierten Waffenbesitzer von Gesetzesänderungen, die der Kontrollpflicht unterliegen, zu unterrichten
3. Die Landesregierung stützt sich auf Annahmen, für die es keine Beweise gibt
4. Die Landesregierung benutzt die Statistik für "Horrorzahlen".
5. Die Landesregierung beachtet in ihrer "Hochrechnung" nicht, dass die Kontrollen nicht als echte Stichprobe (zufällig), sondern zu einem Drittel anlassbezogen und zu zwei Dritteln auf ausgewählte Waffenbesitzer erfolgt sind.

Argumente zu den Kritikpunkten
1. Lt. Herrn Gall gibt es erst seit der Änderung des Waffengesetzes 2009 einen Nachweis zur sicheren Aufbewahrung. Diese Bringschuld ist bereits 2003 gesetzlich erlassen worden und wurde in anderen Bundesländern von den Behörden eingefordert. (§ 36 Abs. 3 Satz 1 WaffG).

2. Lt. Dokument haben sechs Waffenbehörden auf Kontrollen verzichtet und zunächst die Nachweise eingefordert. Eine Behörde hat dies m.E. völlig richtig begründet: "mit der vorrangigen Überprüfung der Aufbewahrungsnachweise könnte man in kurzer Zeit wesentlich mehr Waffenbesitzer erreichen und auf die sichere Aufbewahrung ihrer Waffen und Munition aufmerksam machen als durch Aufbewahrungskontrollen in den Räumen der Waffenbesitzer."

3. Die Landeregierung findet, es gebe unabhängig von den Waffen von Jägern und Sportschützen nach wie vor zu viele Waffen in Privatbesitz. Ein Sicherheitsrisiko dieser vielen Waffen in Privathand entbehrt immer noch empirischer Grundlagen.

4. Aussage BW: In 19,1 % der Fälle mussten aufgrund der Schwere der Verstöße förmliche Verfahren zum Widerruf eingeleitet werden.

Fakt: In lediglich 114 Fällen (0,8%) war der Verstoß so gravierend, dass Verfahren zum Widerruf der WBK eingeleitet wurden.

5. Aussage BW: 21,5 % der kontrollierten Waffenbesitzer haben die Aufbewahrungsvorschriften nicht oder nicht ausreichend beachtet.

Fakt: Die wenigsten Beanstandungen (15% und 16%) gab in den Großkreisen, in denen über 80% der Kontrollen ohne Verdacht erfolgte. Hier wurden auch die wenigsten WBKs (0,3%) widerrufen und die wenigsten Strafanzeigen (1,8%).

Nachtrag: Bei Kontrollen werden auch Mängel "festgestellt", die keine Mängel sind. Hier fehlt in der Statistik die Zahl für die nicht durchsetzbaren Widerrufe und Strafanzeigen, die vor Gericht nicht durchkamen oder sich noch im Gerichtsprozess befinden. Vielen Bürgern, insbesondere den Altbesitzern, ist ein Prozess für ihr Recht zu lästig. D.h. sie lassen sich enteignen, um einer Strafanzeige zu entgehen bzw. sie haben weder Geld, noch Lust, um ein unberechtigt festgestellten Mangel abzulehnen.

Fazit: Es wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Regierungen, insbesondere die Landesregierungen, wenn sie Fakten falsch interpretieren, Horroszenarien vorspielen und ohne empirischen Beweis davon ausgehen, eine Verringerung des legalen Waffenbesitzes würde zu weniger Gewalt führen.

Gary Mauser ist Professor Emeritus der Simon Fraser University in Canada und beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Waffen und Verbrechen: http://www.wfsa.net/pdf/WFSA2010_mauser.pdf

Es gibt keinen empirischen Beweis, dass der legale Besitz von Kleinwaffen Kriminalität oder Terrorismus begünstigt.

Die UN-Kampagne zur Volksentwaffnung beruht auf falschen Annahmen.

Keine wissenschaftliche Studie konnte eine Relation zwischen Mordraten und Privatwaffenbesitz aufzeigen.

Keine akademische Untersuchung kann belegen, dass Privatwaffenbesitz als Hauptgrund hinter Bürgeraufbegehen oder krimineller Gewalt steht.

Ganz im Gegenteil, sogar die Studien der Small Arms Survey zeigen, das Privatwaffenbesitz hoch konzentriert in den größten und reichsten Gesellschaften zu finden ist,; diese sind auch die politisch stabilsten Länder der Welt und deren Grad an Gewalt rangiert auf dem unteren Level.

Der Aktionsplan auch legale Zivilwaffen zu vernichten, um deren Zugang vor Kriminellen und Terroristen zu schützen, beruht ebenfalls auf einer falschen Annahme.

Waffenverbote führen nicht zu weniger Gewalt. Weder in Jamaica noch in England. In England ist die Gewaltkriminalität 2009 höher als vor dem Kurzwaffenbann. In Russland ist die Waffenbesitzdichte sehr niedrig, trotzdem liegen die Mordraten um 400% höher als in den USA.

Sein Fazit: Eine Volksentwaffnung erhöht die Verwundbarkeit der Bürger, sie reduziert nicht die Gewalt, sondern privilegiert die Kriminellen und Terroristen auf Kosten der Unschuldigen.

Mr. R. Patterson Managing Director of the Sporting Arms and Ammunition Manufacturers’ Institute (SAAMI) hatte am International Small Arms Control Standards (ISACS) Projekt in der Expertengruppe mitgewirkt: http://www.wfsa.net/pdf/WFSA2010_rudolph.pdf

Die Module der ISACS waren ursprünglich von folgenden Annahmen ausgegangen:
■ Mehr Waffen bedeuten mehr Gewalt.
■ Mehr Waffenkontrolle führt automatisch zu weniger Gewalt
■ Waffen führen automatisch zu mehr Toten.

Die Studien haben jedoch ergeben:
■ In Staaten mit vielen legalen Privatwaffenbesitzern führen viele Waffen zu weniger Gewalt.
■ Die Entwaffnung rechtstreuer Bürger führt nicht zu weniger Gewalt
■ Eine Waffe ist ein Werkzeug und wie jedes Werkzeug kann sie für Schlechtes oder Gutes genutzt werden.

Sein Fazit: Leider wird diese Erfahrung sich jedoch NICHT in den ISO Richtlinien der ISACS wiederfinden, da den Verantwortlichen der Inhalt nicht gefiel.




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