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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] 21.05.2012 - Sitzung des Innenausschusses zum Waffengesetz

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

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Re: [Ag-waffenrecht] 21.05.2012 - Sitzung des Innenausschusses zum Waffengesetz


Chronologisch Thread 
  • From: tomalavr AT aol.com
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] 21.05.2012 - Sitzung des Innenausschusses zum Waffengesetz
  • Date: Wed, 16 May 2012 06:27:40 -0400 (EDT)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Hallo Cathy,


Interessant sind die Studien von Kriminologen, die zeigen, dass die
Bürger trotz sinkender PKS-Fallzahlen an ein Ansteigen der Gewalt in
DE
glauben, dies aber für ihre direkte Nachbarschaft (wegen der eigen
gewonnen Erkenntnisse) verneinen.

Dieser Satz steht so ähnliche auch im Studienbuch - Einführung in die Kriminologie.
(s. hierzu den Artikel zur Medienkriminalitätswelle im Wiki).
Tatsächlich ist es so, dass die Medien - nicht unbedingt gezielt bzw. vorsätzlich - die
Bevölkerung in ungeahntem Masse verunsichern.

Nach dem Studienbuch verhält es sich so, dass die mediale Kriminalität häufig als
bedrohlicher empfunden wird als dies durch die reale Situation gegeben wäre.

Interessanterweise wurde bei Befragungen auch festgestellt, dass die Befragten
häufig die Ansicht vertraten, dass die Kriminalität beunruhigend angestiegen wäre.
Und das selbst dann, wenn die Medien über Fälle berichteten, die das jeweilige
konkreten Lebensumfeld der Befragten betrafen, obwohl die Befragten gleichzeitig
betonten, dass die die Kriminalität im eigenen Lebensumfeld als weniger bedrohlich
empfinden als dies in den Medien suggeriert wird.

Hier greift dann ein Phänomen der Fernwahrnehmung. Das bedeutet, dass die
Verbrechen aus der Entfernung betrachtet viel beunruhigender scheinen als die, welche
quasi in Sichtweite stattfinden.

Ebenso verhält es sich bei den Tatmitteln. Je exotischer oder ferner der eigenen
alltäglichen Erfahrung die Tatwerkzeuge sind, desto gefährlicher werden diese eingeschätzt.
Oder einfacher ausgedrückt: Ein Messer kennt Jeder aus seiner eigenen Erfahrungswelt.
Eine Schusswaffe kennen nur Wenige aus der eigenen Erfahrung. Also wird die
Kriminalität mit Schusswaffen als gefährlicher und problematischer eingeschätzt als die
Kriminalität mit Messern.


Grüße
Volker









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