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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] (WaffG geht uns alle an) --> Kleiner Waffenschein

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] (WaffG geht uns alle an) --> Kleiner Waffenschein


Chronologisch Thread 
  • From: Kilian Wied <k_wied AT gmx.de>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] (WaffG geht uns alle an) --> Kleiner Waffenschein
  • Date: Sun, 06 May 2012 00:13:51 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Ich sehe da keinen Widerspruch. Ganz im Gegenteil. Gerade bei den verbotenen Gegenständen und auch beim 42a kann man mMn sehr leicht zeigen, dass viele Verbote nichts mit der tatsächlichen Gefahr, die von einem Gegenstand ausgeht zu tun hat, sondern mit Empfinden bzw. Vorurteilen...
Bei den echten Schusswaffen werden diese ja auch nicht gefährlicher, wenn sich schwarz sind und Rails dran sind. Sehen halt nur für viele Menschen böser aus.

Und mit dem Dreschflegel kann man das halt sehr schön zeigen. Einen europäischen Dreschflegel darf ich mir frei kaufen. Ein "asiatisches Würgeholz" nicht. Obwohls halt eigentlich auch ein Dreschflegel ist!

Wegen mir muss man die Dinger nicht erlauben, ich trainiere mit Rattanstöcken... ;-)
--
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Michael Malcher <michael.malcher AT web.de> schrieb:
Hallo Kilian,
 
das mag ja sein, dass diese Argumentation falsch ist,
aber ICH bin nicht der, den Du davon überzeugen musst.
Ich habe meine Meinung hierzu, wie Du die Deine.
 
Aber vielleicht kann ich Dich von meiner Argumentation
überzeugen, dass wir als Piraten nicht unsere Energie
darauf verschwenden sollten, ein bereits verabschiedetes
gesetzliches Verbot verbotener Gegenstände wieder
aufheben zu lassen und uns lieber darauf fokussieren
zu verhindern, dass das WaffG nicht noch mehr verschärft
wird.
 
Also, wenn wir uns in der AG Waffenrecht Gedanken über
Dreschflegel machen müssen, bin ich hier wohl falsch.
 
Gruß
Kasperdavid
 


 
Gesendet: Samstag, 05. Mai 2012 um 10:59 Uhr
Von: "Kilian Wied" <k_wied AT gmx.de>
An: "Mailingliste der AG Waffenrecht" <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [Ag-waffenrecht] (WaffG geht uns alle an) --> Kleiner Waffenschein
Hi Michael,
klar werden Gegenstände verboten bzw. der Umgang damit eingeschränt, ohne dass es dafür eine sonnvolle Begründung gibt.

Shuriken waren nie deliktrelevant.
Nunchucks auch nicht.
Butterflymesser sind nicht gefährlicher als andere Messer.
Einhandmesser sind nicht als Ersatz für Butterflymesser erfunden worden...
Fallmesser und OTF Springer sind auch nicht gefährlicher als andere Messer.
Die meisten verbotenen Gegenstände sind nur verboten, weil sie böse wirken, nicht weil sie besonders gefährlich sind.
Bei der Begründung wird dann gerne von "heimtückischen Waffen gesprochen" oder davon, dass "keiner sowas braucht".

Ich finde diese Argumentation grundlegend falsch.

Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Wenn etwas verboten werden soll, muss dargelegt werden, dass das Verbot nötig, nützlich und verhältnismässig ist.

Oder wenn das Verbot bereits besteht:
Bitte darlegen was die negativen Folgen bei einer Aufhebung wären.


Ich meine, mal ernsthaft.
Wir reden hier von Dingen wie Wurfsternen, die nie als tödliche Waffen konzipiert waren.
Von Fischermessern, mit denen man nett rumspielen kann.
Von umgewandelten Dreschflegeln.
Von Springmessern, die nach vorne öffnen.
Von Stockdegen...

Bei Stahlruten und versteckten Waffen könnte man vielleicht noch vernünftige Argumente für ein Verbot finden.

Alles andere gehört meiner Meinung nach gestrichen.

Das Problem im moment ist, ein Verbot ist für die Politik einfach und kostet erst mal nichts. Und man kann sagen, man hätte etws getan.
Gegen die Jugendkriminlität oder Messermorde oder Amokläufe.





--
Diese Nachricht wurde von meinem Android Mobiltelefon mi t GMX Mail gesendet.



Michael Malcher <michael.malcher AT web.de> schrieb:
Gesendet: Freitag, 04. Mai 2012 um 21:04 Uhr
Von: "Heiko Humbert" <heiko.humbert AT gmx.de>
An: "Mailingliste der AG Waffenrecht" <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [Ag-waffenrecht] (WaffG geht uns alle an) --> Kleiner Waffenschein
> Am 04.05.12 19:36, schrieb Michael Malcher:
> Ich hab mit dem kws kein Problem.

Gibt's Statistiken und Studien in denen evaluiert wird, ob sich bei
führen/Verwendung von Gas-/Schreckschußpistolen nach Einführung des kl.
Waffenscheins was positiv/negativ geändert hat? Bei positiven
Veränderungen sollte man den Schein beibehalten. Hat sich nichts
geändert oder sind die Ergebnisse negativ, dann kann man ihn streichen.
Dann ist er nämlich nur Schikane für mündige Bürger.
--------
    Also, ich bin nicht so dreist zu glauben, dass wir kleinen Piraten (im Moment)
    ein beschlossenes Gesetz mal eben so einfach ändern können. Sollten wir
    uns nicht lieber darauf konzentrieren, dass das bestehende Gesetz nicht
    verschärft und noch schlimmer wird, wie es in Bremen oder Stuttgart vehemend
    gefordert wird? Thema Verbot von Großkaliber-Kurzwaffen, Schießen mit
    "ungefährlicher" Munition (wie soll das denn Bitte gehen? Mit Wattebäuschen
    schießen?). Wir werden unsere ganze Kraft brauchen, Verschlimmerungen zu
    verhindern.
   

> Aber: Leute, was wollt ihr denn dem
> Zeugs auch auf der Straße? Ist es das Engagement der AG waffenrecht
> wert, dafür zu sorgen, dass ich mit nunchaku, shuriken und gaspistole
> auf der Straße rumlaufen darf?

Und? Früher sind die Leute auch mit dem Zeug auf der Straße rumgerannt.
Ich hab' die Zeiten wo das führen dieser Gegenstände noch erlaubt war
mitgemacht/miterlebt und nur extrem selten was davon gehört, daß mal ein
Nunchaku oder eine Gaspistole von _normalen, gesetzestreuen Leuten_
angeblich mißbräuchlich eingesetzt wurde. Selbst erlebt habe ich so
etwas nie, obwohl ich ziemlich tief in diversen alternativen Szenen
unterwegs war. Es gab _immer_ nur Probleme mit Messern.
-------
    von welchem "früher" redest Du denn? Von dem früher, als man Schusswaffen
    noch erben konnte? Als man das Schrotgewehr von Opa im Kleiderschrank
    stehen hatte? Ich hab die Zeiten noch mitgemacht/miterlebt und nur selten
    was davon gehört, dass mal ein mehrschüssiger Western-Vorderladerrevolver
    (der nun im Waffenschrank stehen muss und für den ich ein Vermögen für
    Schwarzpulverschein und gelbe WBK ausgegeben habe) von normalen
    gesetzestreuen Leuten angeblich missbräuchlich eingesetzt wurde.
    Und: richtig, es gab immer nur Probleme mit Messern, und genau diese
    Messer (Klapp-, Spring, Butterflymesser) sind nun verboten und ich werde
    meine Kraft nicht dafür verschwenden, dass diese wieder "legal" werden.
    Das wird nämlich sowieso nie passieren!
 
An einem Shuriken ist noch nie jemand gestorben, von Verletzungen bzw.
ernsthaften Einsätzen von Schuriken gegen andere Menschen habe ich noch
nie was gehört. Auch in den Statistiken habe ich nichts gefunden (kann
ich aber übersehen haben, aber dann war's sicher echt selten). Die
Leute, die das verboten haben, haben zu viele schlechte Filme gesehen.
Es gab schon immer sehr wenige Leute, die wirklich mit den Dingern
umgehen konnten, und das waren immer Kampfsportler. Um mit einem
Shuriken echten Schaden anzurichten, muß man schon sehr gut damit
umgehen können und sehr viel Trainig haben. Und da habe (bzw. hatte) ich
eine Menge eigene Erfahrung zu. Drohpotenzial? Meinetwegen, aber das
haben anderen erlaubte und verbotene Gegenstände auch.
--------
    Oh, ich habe mit 16 mit meinem Shuriken einen Holz-Klappladen von 1x1
    Meter auf 30 Meter mit dem Shuriken jederzeit getroffen, und das ohne
    großartiges Training und ohne Anleitung eines Großmeisters, nur zusammen
    mit einem Kumpel. Und ich habe das verdammte Ding ums verrecken nicht
    mehr aus dem Holz bekommen, so tief steckte es im Hartholz.  Gut dass
    das kein Schädel war. Ach übrigens, ich war KEIN Kampfsportler! Ich fand
    es zu Boom-Zeiten der Kung-Fu-Filme 3 Jahre nach Bruce Lee´s Tod nur geil,
    so ein Ding zu besitzen und damit Unfug (ja richtig, Unfug) zu treiben.
    Ich war halt auch mal 16, so vor 36 Jahren!


Ist mit diesen Waffen (Shuriken/Nunchaku) mehr oder weniger passiert?
Statistisch gesehen waren und sind Nunchaku und Shuriken völlig
uninteressant. Die wenigen Fälle in denen so was mal Thema war laufen
unter Einzelfälle. Und diejenigen, die sich sowieso nicht an die Gesetze
halten, haben ihr "Werkzeug" dabei und kümmern sich nicht um's Waffengesetz.
-------
    Denkst Du allen Ernstes, der Gesetzgeber macht sich die Mühe, uninteressantes
    zu verbieten? Frag mal einen altgedienten Einsatzpolizisten, der auf einer
    Massenschlägerei war oder bei Fußball-Spielen Hooligans trennen musste,
    was die Jungs so alles in der Tasche stecken hatten:
    Butterflymesser, Nunchakus, Shuriken, Schlagringe... merkst Du was?
    Ach, und Baseballschläger auch, aber die kann man halt auch sportlich nutzen,
    darum zählen diese auch nicht zu den verbotenen Waffen, sondern gelten als
    Sportgerät (wie ne KK-Pistole auch, aber die halt nur bei nachgewiesenem Bedürfnis,
    was für mich ebenfalls völlig in Ordnung geht).
 
    Und nochmal: ich habe nichts gegen Nunchakus und Shuriken, aber nur,
    wenn sie zu Sport-, Trainings- oder Wettkampfzwecken genutzt werden,
    wie das mit meiner 9mm-Tanfoglio mir eben auch gestattet ist. 
    Und auch ich dürfte mich in Notwehr oder rechtfertigendem Notstand mit
    meiner 9mm wehren, aber sollen wir deshalb darauf hinarbeiten, dass jeder
    damit auf der Straße rumlaufen darf? Übrigens: wir sind nicht in den USA!
 
    Ich hätte auch nichts gegen Butterfly-Messer, wenn sie sinnvoll für irgend
    eine Sportart oder einen Wettkampf gebraucht würden. Aber das sind sie
    nicht, kein Mensch braucht so was privat, genau so wenig wie ich eine
    G36 oder AK47 zum Sportschießen brauche, auch wenn das wirklich geile
    Waffen sind...

Wenn wir schon das Waffengesetz entschlacken, sowie sinvoll, und endlich
mal durchführbar, machen wollen, dann sollten wir jeglichen Unsinn und
Ballast rauswerfen. Das machte es der Exekutive leichter, den Gerichten
einfacher und für die normalen Bürger haben wir mehr Rechtssicherheit
und weniger Gängelung.
-----
    Wer spricht von "entschlacken"? Wir werden genug zu tun haben, dass
   das Gesetz nicht verschärft wird!
 
    Das Gesetz ist in dieser Beziehung doch sinnvoll. Niemand hat die Dinger
    auf der Straße zu führen, denn sie werden nicht vom mündigen Bürger
    zur Verteidigung mitgenommen, sondern in der Regel von Straftätern
    mit unlauterer Absicht.
 
    Die einzige sinnvolle Änderung, die wir anstreben sollten, ist es, einige
    verbotene Gegenstände und Waffen, die zu Sportzwecken genutzt werden
   (Betonung liegt auf werden!), bei nachgewiesenem Bedürfnis zuzulassen.
   Und ich habe heute noch ein Einhandmesser, dass ich sehr gerne zum
   Bogenschießen mitnehmen würde, um mal einen Pfeil aus dem Holz
   schneiden zu können. Ich halte das Verbot (bei gleichzeitiger Erlaubnis
   von Messern mit feststehender Klinge) für total unsinnig, bin aber nicht
   so dreist anzunehmen, dass wir ein bereits bestehendes Gesetz ändern
   können (nicht, bevor alle Piraten dahinter stehen und die Piratenpartei
   an der Regierung ist!)
 
 

lg
Heiko
 
----
    Gruß
    Kasperdavid

--
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