Re: [Ag-waffenrecht] Waffenrecht

[909090 <0x909090 AT gmx.net>]

Hallo AG,

einige Anmerkungen zum österreichschen Waffenrecht, vielleicht auch als
Argumentationshilfe:

> Ach wirklich ? Alle Halbautomaten, also Kurz- UND Langwaffen fallen da
> unter genehmigungspflichtig, d.h. nur mit Waffenpass für 2(!!) Kategorie
> B Waffen, nur bei konkreter Bedrohung, und nur mit *bestandenem
> Psychotest* .

Psychotest findet statt. Allerdings ist "Selbstverteidigung" in Ö der
einzige Grund, für den man ZWINGEND eine WBK bekommt; d.h. der Antrag
DARF nicht abgelehnt werden, wenn keine rechtlichen Gründe vorliegen
(Waffenverbot zB). 2 ist auch relativ, da je nach weitergehendem
Bedürfnis (sportliche Wettbewerbe etc) die Plätze auf der WBK verdoppelt
werden, dann allerdings nach Prüfung durch die Behörde (mit den damit
verbundenen Willkürlichkeitchen).

> Das entspricht ungefähr unserem "Waffenschein" den sich bekanntlich
> Staatsanwälte und Richter gern gegenseitig ausstellen, 

Zum Führen brauchts in Ö einen Waffenpass. Über dessen
Ausstellungsmodalitäten/anforderungen habe ich keine Erfahrungen.

> Gängige Jagdgewehre( Repetierer, Bockbüchsflinten/Drillinge) fallen dort
> in Österreich allerdings unter Kategorie C, also "meldepflichtig", aka
> WBK/Jagdschein.

"Meldepflichtig" heißt hier, dass der bzw ein Händler verpflichtet ist,
eine Waffe nachzuhalten, also deren Besitzer niederzuschreiben. Also
wenn man bei ihm eine kauft, werden die Personalien des EWR-Bürgers
notiert. Wenn Privat zu Privat verkauft, muss der Käufer den Kauf bei
einem Händler mit Waffenhandelslizenz melden. Keine Eintragung auf eine
WBK, keine Meldung an eine Behörde (zumindest nicht nötig).

> Also wieso Österreich da liberaler sein soll, muss man mir nochmal
> erklären, eher das Gegenteil ist richtig.

Eine Frage der Definition von "liberaler". Es ist halt anders, aber im
Bereich Repetierlangwaffen viel einfacher/liberaler.

Hoffe, geholfen zu haben

Gruß

Andrzej