Re: [Ag-waffenrecht] AG-Waffenrecht

[Lars Ellerhorst <Lars+Ellerhorst AT news.piratenpartei.de>]

Jack Weaver schrieb:
> Ich bin mit meiner großen Wettbewerbsaktivität sowie der Menge an 
> Schußwaffen und Munition die ich besitze sicherlich weit vom 
> "Durchschnittsschützen" entfernt, aber um so mehr trifft mich das 
> perverse deutsche Waffengesetz.
Lieber Jack, es ist schade, dass du dir das erste Adjektiv nicht 
verkneifen konntest.

Jack Weaver schrieb:
> ....Für den legalen Waffenbesitzer hat sowas weitreichendere Folgen, die 
> "waffenrechtliche Zuverlässigkleit" ist regelmässig dahin.

Eben der sollte es besser wissen, schließlich hat er ja eine 
Sachkundeprüfung ablegen müssen.

Jack Weaver schrieb:
> Der größte Teil gibt denjenigen Schreibern ein Forum, die sich 
> (vermutlich sogar zu Recht) bitter über persönlich erlittenes Ungemach 
> auslassen, nur eben im falschen Forum, und fast alle Beiträge 
> dokumentieren auch noch eine profunde Unkenntnis der Rechtslage. Es war 
> für mich erschreckend, zu realisieren, daß die meisten Mails sich nicht 
> wesentlich vom Niveau vieler anderer "Foren" im Internet unterscheiden.
Wasser auf den Mühlen der Waffengegner.

Jack Weaver schrieb:
> Bereits vor Jahren ist unter den privaten deutschen Waffenbesitzern der 
> Ruf nach einer Parteigründung zum Schutz unserer Grundrechte laut 
> geworden, aber natürlich ist daraus nichts geworden.
Im Gegensatz zur amerikanischen Verfassung gibt es in Deutschland keinen 
Verfassungszusatz noch ein Grundrecht auf Waffenbesitz.

Jack Weaver schrieb:
> Eher geht eine .45er durch das berühmte Nadelöhr, als daß ein Jäger 
> sich mit "Mumble" beschäftigt.

Zwar mögen tatsächlich Jäger i.d.R. konservativ sein, aber auch dort 
gibt es Nachwuchs, die einen Messenger nicht für einen englischen 
Postreiter halten.

Jack Weaver schrieb:
> "Den Wert der Demokratie eines Landes und die Freiheit seiner Bürger 
> erkennt man an seinem Waffengesetz".
>
> Gustav Heinemann
> (ehemaliger deutscher Bundespräsident 1899 – 1976)
Dieses Zitat kann man unterschiedlich interpretieren, auch entgegen seiner 
Intention.
Lieber Jack, ich bin sicher kein Waffengegner. Ich habe erst im 
Schützenverein und dann später als Soldat den verantwortlichen Umgang 
mit Waffen gelernt. Die Verschärfungen des Waffengesetzes habe ich in den 
letzten Jahren mitverfolgt, sowie die Ereignisse und Diskussionen im 
Vorfeld. Die teilweise hysterischen Besorgnisse aus Teilen der 
Bevölkerung stehen leider oft auch die unbesonnenen Äußerungen einiger 
Waffenbesitzer gegenüber. Darunter zähle ich auch das Gerede vom 
"Grundrecht auf Waffenbesitz". Waffen sind in erster Linie Gegenstände 
zur Gewaltausübung und hierin beansprucht der Staat ein Monopol. Der 
private Waffenbesitz zur Jagdausübung, Sport oder Sammlungswünschen 
unterliegt strengen Regularien zum Schutz des unbewaffneten Bürgers. Das 
Argument der Existenz illegaler Waffen zählt nicht, denn diese versucht 
der Staat durch das Strafgesetz und durch Strafverfolgungsbehörden ja zu 
beseitigen. Mit deiner Sachkenntnis solltest du möglichst die 
Waffenbesitzer zur Einhaltung der Vorschriften überzeugen und die 
Besorgnisse der Bevölkerung erläutern sowie Mängel am Gesetz und den 
Vorschriften sachgerecht ansprechen. Sich über vermeintliche 
Einschränkungen von Bürgerrechten auszulassen wird die vorherrschende 
Meinung gegen privaten Waffenbesitz mit Sicherheit nicht verringern.