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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Energiesteuer (auf Kraftstoffe)

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Energiesteuer (auf Kraftstoffe)


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: AG Energiepolitk <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: AG Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Energiesteuer (auf Kraftstoffe)
  • Date: Tue, 24 Jul 2012 12:43:18 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Johannes Nix schrieb:

Ich weiss nicht, ob das zielführend ist. Wenn man annimmt, das
Erdgas noch ein paar Jahre reicht, aber Erdöl uns langsam die
Gurgel zudrückt, dann sollte man IMHO durchaus die
Steuerbefreiungermäßigung für Erdgas als automobiler Treibstoff
über 2018 hinaus verlängert werden, damit die heutigen Autokäufer
noch darin einen Vorteil für die kommende Dekade sehen. Man darf ja
nicht vergessen, dass ein Autoleben rund 10 Lenze bis zur
Verschrottung zählt, d.h. mit der Umstellung der
Verbrauchergemeinschaft weg vom Öl muss man am besten schon vorab
anfangen.

Es ist schwierig, zu sagen, was da am Besten ist. Wenn sich bezüglich
der Ölförderung die weniger optimistisichen Prognosen bestätigen
sollten, kriegen wir wirklich sehr massive Probleme. Positiv am
Erdgas ist, dass die Umstellung sehr einfach ist (noch einfacher als
beim Biosprit) und es durch den höheren Wasserstoffanteil auch die
CO2-Belastung fällt. Negativ ist, dass eben wegen dieser leichten
Ersetzbarkeit Erdgas auf die Dauer nicht billiger bleiben wird als
Öl.

Es ist in der Tat nur eine Methadon-Diat für einen Heroinabhängigen.
Hilft im akuten Stadium, wünschenswert ist aber die Abnabelung von allen
Opiaten. Zudem ist der Biosprit wirklich bezüglich des Erntefaktors
fragwürdig (Ausnahme Ethonal als bras. Zuckerrohr, der kommt auf den
gleichen Hebel wie Photovoltaik).

Negativ ist weiterhin die starke Abhängigkeit von Russland, die ich
mit einigem Unbehagen sehe.

Russland braucht europäische Euros genauso dringend wie wir das Gas. Das
ist eine Symbiose, die durch die gelegte Infrastruktur in Form von
Pipelines nicht so einfach zu trennen ist.

Ich denke man kann Erdgas als kurzfristige Zwischenlösung einordnen,
sollte aber um Himmels willen nicht alle Eier in dieses Nest legen.

Ganz meine Meinung, mittel- bis langfrist sollten wir weg von fossilen
Brennstoffen, aber kurzfristig nicht das Erdgasfahrzeug im
Transportsektor als Quick-Fix vergessen, was uns vor schärferen
Einschnitten bewahren kann. Nicht zu vergessern: Das ist bewährte
Technik, am Markt verfügbar, aber die Tankestellendichte ist noch nicht
zufriedenstellend.

Was wirklich nützlich wäre, wäre eine drastische Senkung der
Fahrzeuggewichte. Damit lassen sich zum jetztigen Zeitpunkt stärkere
Einsparungen erzielen als durch Elektroautos. Ich habe den Eindruck,
dass sich auch neue leichte Fahrzeugklassen bilden, die man fördern
könnte. Sowas:

http://www.akkurad.com/html/mistral.html
http://www.youtube.com/watch?v=hxUB4c5k778

Oder sowashier, es wiegt immerhin noch 500 kg, aber Kleinwagen kommen auf das Doppelte: http://www.tw4xp.com/de/bilder+videos/video+2+-+first+test+drive/video+2+-+first+test+drive.html

http://www.heise.de/autos/artikel/Das-Dreirad-TW4XP-tritt-beim-Automotive-X-Prize-an-1027576.html?artikelseite=3

Das berührt aber eher Fragen der Sicherheitsstandards... um die
Verbeitungs solcher Fahrzeuge zu fördern wäre eine Senkung der
Höchstgeschwindigkeiten außerorts sicher hilfreich.

An der theoretischen Freiheit auf deutschen Autobahnen würde ich nicht aus politschen Gründen rütteln. Das hat etwas von Spassverderberpartei, und dem "ich könnte, wenn ich wollte, mal dahin fahren wo keine Geschwindigkeitsbegrenzung gelten und mal so richtig meinen G-Rausch ausleben". Mit einem Liegefahrrad hat man auf Autobahnen eh nichts verloren und bei 50 kmh Frontalcrash ist IMHO eh Hopfen und Malz verloren.

Gruß,
Gunnar


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