Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Satteln wir einen drauf? BGE war gestern - BE ist das die Zukunft?

["CAP (Christian)" <CAP AT news.piratenpartei.de>]

Ok, Dein Beispiel mit dem so toll aussehen, ist eindeutiger. Es ging mir 
um das verdeckte Privileg, aber das meintest Du offensichtlich gar nicht.

Ich habe ein entspanntes Verhältnis zum Staat. Für mich ist das halt die 
Organisation seiner Bürger. Und egal ob Du das Bedingungslose Einkommen 
oder das BGE hast, Du brauchst jemand, der sich um die Buchhaltung und die 
Finanzströme kümmert. Ansonsten müssten sich alle hinstellen und ihr 
Einkommen erbetteln, aber wer weiß dann noch wer es schon bekommen hat?

Nein, Dein WG-Beispiel ist da in keiner Art aussagefähig. Wir leben in 
einem Nationalstaat und viele von uns würden dafür in den Krieg rennen 
und sich dafür abknallen lassen. Es gibt also was verbindendes. Mit den 
Leuten aus der WG verbindet mich nichts. Warum soll ich dann da rein 
ziehen, wenn ich deren persönlichen Einstellungen nicht teile?

porcupine87 schrieb:

> > PS.: Das Bröttchen umsonst wäre übrigens schon wieder der erste 
> > Einstieg in den Marxismus, wo es manche gibt, die gleicher als die 
> > anderen sind.
>
> Wenn ich dir freiwillig ein Bier ausgebe, weil du so toll aussiehst, wird 
> der eine gleicher als der andere? Was hat das mit Marxismus zu tun? Wenn 
> du hier auf die Farm der Tiere anspielst, so hat man den Schweinen ja 
> nichts freiwillig geschenkt. Das ist etwas völlig verschiedenes. 
> Sozialismus auf freiwilliger Basis funktioniert natürlich. Dagegen habe 
> ich überhaupt nichts. Ein bedingungsloses Einkommen für alle, welches 
> auf Freiwilligkeit beruht, finde ich auch toll. Dagegen habe ich nichts. 
> Allerdings sagst du ja auch schon, dass man einen Staat dazu bräuchte 
> und der Staat ist ein Synonym für Zwang. Denn wenn die Menschen 
> freiwillig so handeln würden, warum bräuchte man dann einen Staat?
>
> Also du kannst in Deutschland schon gefeuert werden, wenn du öfter krank 
> bist. Und wie gesagt, befördert wird man dadurch sicherlich nicht.
>
> > Die zentrale Frage ist, ob man ohne den persönlichen monetären Vorteil 
> > sinnvoll ein System aufbauen kann.
>
> Du hast diese Frage doch schon mit "nein" beantwortet, als du meintest, 
> du würdest in keine WG mit 4 Leuten ziehen, die alle keinen Bock auf 
> arbeiten haben, wobei dein Einkommen in einen Topf gelegt würde und 
> jeder das Gleiche daraus bekäme. Würdest du befördert werden, wodurch 
> dein Stress steigt, du statt 40 dann 50 Stunden die Woche schuftest, 
> jeder Zeit erreichbar sein musst, dazu 5mal die Woche um halb6 morgens 
> aufstehen, bekämst du Respekt von bestimmten Menschen. Yeah, aber von 
> den 500€ netto mehr, bleiben dir nur 100€ mehr (der Staat nimmt 
> vorher noch etwa 500€ weg).
>
> Wenn du nun sagst, du hättest das gar nicht so gemeint, dann steht mein 
> Angebot noch offen: Zieh mit mir in eine zweier WG und wir teilen uns 
> unser Gesamteinkommen brüderlich. Nur zur Info, dass ich gut 
> einschätzen könnte, wie hoch mein Einkommen dann insgesamt wäre (50% 
> deines Einkommens), wie viel verdienst du denn so? Also für meine Reisen 
> bräuchte ich etwa 1000€ im Monat. Wenn du weniger als 2000€ 
> verdienst, könnte ich nicht meine Weltreise machen und müsste selber 
> noch was verdienen. Verdienst du mehr, passt es.
>
> PS: Würde man das natürlich Deutschlandweit machen, bekäme ich ja 
> keinen Cent mehr, wenn ich arbeiten würde oder nicht, also wäre das 
> gleich. Ob ich dafür eine soziale Bestrafung in Deutschland bekäme, 
> wäre mir 10 000km relativ gleich. Meine Freunde werden mir auch nicht so 
> böse sein, wenn ich ihnen das Geld, welches ich nicht brauche, schenke. 
> Mehr als Freunde brauch ich nicht.