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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd


Chronologisch Thread 
  • From: manfredo-willich AT arcor.de
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd
  • Date: Mon, 21 May 2012 17:46:18 +0200 (CEST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo, ich sehe es auch ähnlich hier wird alles so gezielt auf die
Umstellung zu Ökolandwirtschaft geschrieben als ob ein Zwang
dahintersteckt...Ich habe nicht gegen diese Form der LDW, aber jeder Landwirt
sollte dies selbst WOLLEN..Anreze dafür schaffen ist ja ok, aber
"Subventionen müssen steigen das es finanziell abgesichert ist" finde ich
sehr bestimmend. Habe es auch im pad geändert gegen "ökonomisch vertretbar"
Gruss Manfred


----- Original Nachricht ----
Von: Kirsten Wosnitza <k.wosnitza AT gmx.de>
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Datum: 21.05.2012 17:25
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd

> Hallo Klaus
>
> so als freie Bürgerin fühle ich mich mit dem Gedanken auf Ökolandbau
> umstellen sollen/müssen nicht wirklich wohl.
>
> Besser wäre es, die Landwirte zu überzeugen, dass es der bessere Weg ist,
> wenn er es denn ist.
>
> Warum soll Deiner Meinung nach jeder umstellen müssen? Was hat das mit dem
> Bedarf auf dem Markt zu tun, den Du in Deinen vorherigen Postings erwähnt
> hast?
>
> Sollen/müssen klingt für mich nach Zwangsökologisierung und nicht nach
> Anreiz oder Überzeugung, dass es der bessere Weg ist. Nicht sonderlich
> attraktiv für die Mehrheit der Landwirte. Wie für die meisten Menschen, die
> lieber etwas freiwillig als gezwungen tun.
>
> Tierschutz hat im Übrigen rein gar nichts mit Ökolandbau zu tun. Die Normen
> bei Neuland könnte doch auch ein konventioneller Bauern erfüllen ? wenn er
> davon leben kann. Man könnte auch KTBL Normen bennen, dann fällt das Öko
> raus.
>
> Kirsten
>
>
>
> From: Klaus Reuter
> Sent: Monday, May 21, 2012 3:55 PM
> To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd
>
> Hallo Kirsten,
>
> wenn ich mir die Diskussionen auf den ML wie Tierschutz oder Tierrechte
> anschaue, muss ich deine Frage mit ja beantworten. Nicht wenige Piraten
> scheinen eher mit den Ansichten von radikalen Tierschuetzern als denen von
> konventionellen Landwirten zu sympathisieren. Daher wird auch in vielem
> Wahlprogrammen der Piraten als anzustrebender Mindeststandard in der
> Nutztierhaltung die Vorgaben in der EG-Oeko-VO genannt. Nach meiner Meinung
> wird etwas darunter auch in der Piratenpartei nicht mehrheitsfaehig sein.
> @Det: das bedeutet nicht, das alle Landwirte sofort auf den Oekolandbau
> umstellen sollen/müssen.
>
> LG Klaus
>
> Am 21.05.2012 04:17 schrieb "Kirsten Wosnitza" <k.wosnitza AT gmx.de>:
>
> Wenn ich mich an die Diskussionen hier erinnere, dann sollten Zahlungen
> nur noch an Leistungen für Klima-, Boden-, Wasser- und Artenschutz und die
> Erhaltung einer bäuerlichen Landwirtschaft gekoppelt werden.
>
> Hallo Klaus,
>
> ich hatte mich nur auf den von Dir genannten Piratenvorschlag bezogen. Den
> es, meiner Meinung nach näher zu definieren gilt, wenn man ihn als
> Kritierium für die Zahlung von Subventionen heranzieht.
>
> Ansonsten stellt sich mir die Frage, ob die Piraten über das Programm der
> Grünen hinaus gehen wollen, welches von einem Leitbild der Biolandwirtschaft
> spricht? Scheint mir bald so.
>
> Wie sieht dann die Landwirtschaft in DE aus? Wer von uns Bauern wird
> ?mitgenommen?? Oder ist das egal, soll es über die Köpfe der Bauern hinweg
> umgesetzt werden? Erachten die Piraten konventionelle Landwirtschaft
> generell als schlecht?
>
> Wenn ja, dann ist es wichtig, jetzt konkret die kritischen Punkte
> aufzuzählen und zu überlegen, ob diese nur mit der Umstellung auf Bio
> abzuschaffen sind, oder ob es auch andere Wege gibt.
>
> Außerdem stelle ich mir die Frage, was der Bürger will und warum er nicht
> mehr Bio kauft.
>
> Gruß Kirsten, fröhliche Bezieherin einer Biokiste
>
>
> From: Klaus Reuter
> Sent: Saturday, May 19, 2012 3:18 PM
> To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd
>
> Hallo Kirsten,
>
> wg. "bäuerliche Landwirtschaft":
>
> 1) die zu definieren ist nicht möglich
>
> 2) die zu erhalten kann per se auch kein Ziel sein
>
> Entscheidend ist, wie die Flächen bewirtschaftet und unter welchen
> Bedingungen die Nutztiere gehalten werden.
>
> LG Klaus
>
> Am 18.05.2012 03:32 schrieb "Kirsten Wosnitza" <k.wosnitza AT gmx.de>:
>
> Hallo Klaus,
>
> Was mir noch einfällt zu Subventionen
>
> Dass für die Landwirtschaft in Zukunft immer mehr Subventionen zur
> Verfügung stehen, ist klar. Scheint aber in der Tat von manchen verdrängt zu
> werden.
>
> Wichtiger Ansatz ist auch, diese immer wieder auf Sinn und Effektivität
> zu untersuchen. Evaluierung findet derzeit bereits EU weit nach Vorschrift
> statt. Vielleicht nicht in der richtigen Fragestellung. Nur hat natürlich
> nicht alles überall die selbe Wirkung. Während in intensiven Regionen die
> Direktzahlungen schon so manches Mal sogar vertraglich an die Verpächter
> durchgereicht werden (Subventionierung von Landbesitz), sind sie in
> extensiven Regionen absolut notwendig, um dort Landwirtschaft überhaupt noch
> zu halten (und Landschaft offen zu halten etc, Wirtschaft im ldl. Raum).
>
> Wenn sich denn nach Piratenmeinung Zahlungen nur an konkreten Leistungen
> orientieren sollen, dann gibt es auch keine Rechtfertigung mehr für die
> beiden Ökoprämien. Denn in diesem Fall soll der Bürger entscheiden können,
> über den Markt, es darf ja keine Zwangsökologisierung geben. Und Anreize
> können ganz konkret über Programme zur Tierhaltung oder Agrarumweltprogramme
> oä. gemacht werden. Dann kann auch ein Konventioneller etwas für den
> Tierschutz tun, ohne seine Flächen umstellen zu müssen. Oder er macht was
> auf dem Land und hält die Tiere weiter wie gehabt. Oder er macht beides. Er
> hat dann die freie Wahl.
>
> Wenn ich mich an die Diskussionen hier erinnere, dann sollten Zahlungen
> nur noch an Leistungen für Klima-, Boden-, Wasser- und Artenschutz und die
> Erhaltung einer bäuerlichen Landwirtschaft gekoppelt werden.
>
> Meine Frage: wonach werden dann die Zahlungen für die Erhaltung einer
> bäuerlichen Landwirtschaft bemessen, bzw. wie ist dann die bäuerliche
> Landwirtschaft definiert?
>
> Gruß Kirsten
>
>
> From: Klaus Reuter
> Sent: Friday, May 18, 2012 4:11 AM
> To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd
>
> Liebe Kirsten, lieber Detmar,
>
> eine kurze Antwort weil z.Zt. unterwegs
>
> 1) ich habe grossen Respekt für den Kampf der Bauern um ihre Betriebe,
> allerdings halte ich die Politik des BDM nicht für zukunftsweisend und seit
> dem Ende des Milchstreiks auch für gescheitert.
>
> 2) ich äußere mich hier auf der ML als Mitglied der Piratenpartei und
> nicht als Angestellter von einem Anbauverband. Bitte versucht das zu
> trennen.
>
> 3) eigentlich fast alle Landwirte mit denen ich tagtäglich zu tun habe,
> würden lieber vom Verkauf ihrer Erzeugnisse leben als von staatlichen
> Subventionen.
>
> 4) daher meine Bitte: lasst uns nach vorne diskutieren anstatt den
> Status Quo (Milchquote, Flächenpraemien etc.) zu debattieren.
>
> LG Klaus
>
> Am 17.05.2012 16:06 schrieb "Kirsten Wosnitza" <k.wosnitza AT gmx.de>:
>
> Hallo Klaus
>
> ist das alles, was Du fachlich zur Thematik beizutragen hast? Auch
> Bioland kämpft sehr engagiert um die Bio-Subventionen für seine Mitglieder ?
> oder gibt es in anderen Bundesländern mittlerweile andere Strategien, um den
> Ökolandbau voran zu bringen?
>
> Gruß Kirsten
>
> From: Klaus Reuter
> Sent: Thursday, May 17, 2012 7:27 PM
> To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] daseigene Hemd
>
> Liebe Kirsten,
>
> ich glaube, dass der BDM mittlerweile ein totes Pferd ist, das ab 2015
> verwesen wird.
>
> Gruesse, Klaus
>
> Am 17.05.2012 04:28 schrieb "Kirsten Wosnitza" <k.wosnitza AT gmx.de>:
>
> Hallo Thomas
>
> aus Deiner etwas zynischen Schreibweise spricht schon ein wenig
> Frustration. Das finde ich etwas früh für so eine junge Partei, die sich
> doch in dem Prozess befindet, für sich selbst Wege und Lösungen zu
> erarbeiten.
>
> Dass sich die Diskussion nun schon länger im Kreis bewegt kann nur
> daran liegen, dass hier bisher keine zufrieden stellenden Lösungen gefunden
> wurden.
>
> Der Titel ?und das eigene Hemd? ist ja denn wohl auf uns Bauern
> gemünzt. Sind wir nun keine Bürger? Wollen die Piraten, dass wir uns
> einbringen? Oder wollen sie als vielleicht angehende Politiker in ihrem
> kleinen Kreis vor sich hin brüten? Das hatte ich sonst irgendwie anders
> verstanden. Ich hatte verstanden, bei den Piraten solle miteinander und
> nicht übereinander geredet werden.
>
> In Schleswig-Holstein ist das schon öfters der Fall gewesen. Auch
> life, ohne Internet. Das kommt denjenigen Bürgern, die so gut wie nie vor
> einem Computer sitzen entgegen. Auch gibt es Dinge, die man einfach mal
> gesehen, gefühlt, gerochen haben muss, um sich ein eigenes Bild zu machen.
>
> Davon abgesehen haben die Milchviehhalter sehr wohl konkrete
> Vorstellungen, wie sich einige der in dieser Liste genannten Probleme
> zumindest für den Bereich Milch lösen lassen könnten. Wer mehr darüber
> erfahren möchte, der kann das hier tun:
>
>
> http://bdm-verband.org/html/index.php?module=Content&func=view&cat=32&pid=6
>
> Eine an die Nachfrage angepasste Produktion, die nicht für die Halde
> oder Dumping im Süden, sondern Ressourcen schonend geschieht. Geregelt durch
> eine EU Monitoringstelle, in welcher die Vertreter der verschiedenen
> Interessengruppen wie Verbraucher, Erzeuger, Industrie, Politik vertreten
> sind. Sofern nötig mit gewissem Maß an Außenschutz (wir haben nach wie
> Außenschutz in vielen Bereichen und die WTO Verhandlungen stocken auch weil
> andere Staaten sich derzeit nicht weiter bewegen).
>
>
> Die Milchviehhalter haben ihre Positionen mit in die Kampagne ?meine
> landwirtschaft? eingebracht. Dort haben sich mehr als 40 Verbände zusammen
> getan
>
> http://www.meine-landwirtschaft.de/wir/wir-sind-dabei.html
>
> und sich auf gemeinsame Forderungen an die Politik geeinigt. Dies
> war ein anstrengender aber sehr lohnender Prozess, so etwas geht eben nicht
> von heute auf morgen. Was dabei rausgekommen ist, steht hier.
>
> Gruß Kirsten
>
>
> http://www.meine-landwirtschaft.de/wir/aufruf.html
> Unsere Forderungen:
> 1) Das Menschenrecht auf gesunde Nahrung weltweit durchsetzen
> Eine Milliarde Menschen hungern, ebenso viele sind fehlernährt und
> übergewichtig. Oberstes Ziel der EU-Agrarpolitik muß es sein, alle Bürger
> gut und gesund mit den Ressourcen zu ernähren, der jedem der sieben (bald
> neun) Milliarden Erdenbürgern nachhaltig zur Verfügung stehen. Wir müssen
> unseren Be­darf auf der eigenen Fläche decken. Heute hat die EU ein
> Netto-Defizit von 35 Millionen Hektar. Zu­gleich bedrohen subventionierte
> Exporte in arme Länder dort die Selbstversorgung und Existenz von
> Kleinbauern.
>
> a.. Alle Exporte, die Kleinbauern in Entwicklungsländern bedrohen,
> einstellen statt subventionieren
> b.. Billigimporte, v.a. von Futtermitteln und Agrar-Sprit
> unterbinden
> c.. Gerechte Preise für importierte Agrarprodukte
> 2) Landwirtschaft soll sich lohnen ? für Bauern und Verbraucherinnen
>
> Nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft und gute Qualität brauchen
> kostendeckende Preise. Dazu muß die Marktmacht der Landwirte und Verbraucher
> gestärkt werden. Wir wollen eine bedarfsorientierte, mög­lichst regionale
> Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln. Wir brauchen qualifizierte,
> traditions­bewußte und innovative Bauern und Verarbeiter, denen wir
> vertrauen können. Wir wollen keinen Hof mehr verlieren!
>
> a.. Bäuerliche Betriebe und Arbeit fördern statt benachteiligen,
> keine Subventionen für Konzerne!
> b.. Direktzahlungen für Umwelt- und soziale Leistungen, gekoppelt
> an die Zahl der Beschäftigten
> c.. Überproduktion, Verschwendung und Preisverfall mit
> Mengensteuerung durch Erzeuger und Verbraucher verhindern!
> d.. Mindestlöhne und Antidumping-Gesetze in der Land- und
> Lebensmittelwirschaft!
> 3) Gesunde Tiere für gesunde Ernährung
> Tierschutz, gesunde Ernährung, Klimawandel und Ressourcenknappheit
> zwingen zur Umkehr in der Tierhaltung und beim Fleischkonsum. Wir müssen uns
> an der verfügbaren Fläche und der Würde der Kreatur orientieren.
>
> a.. Industrielle Tierhaltung nicht länger subventionieren
> b.. Eiweißfutter wieder in Europa erzeugen, Grünland erhalten
> c.. Die Würde der Tiere achten, quälerische Haltung und Zucht zu
> verbieten
> 4) Vielfalt statt Monokulturen
> Die Vielfalt der Kulturlandschaften Europas, unserer Kulturpflanzen
> und Nutztierrassen zu erhalten und das Artensterben zu stoppen ist eine
> Überlebensfrage in Zeiten des Klimawandels.
>
> a.. Verbesserung der Artenvielfalt, Mindestfruchtfolgen und Erhalt
> von Grünland auf allen Betrieben
> b.. Den Einsatz synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmitteln
> systematisch reduzieren
> c.. Agrarökologische Lösungen und ökologische Landwirtschaft
> gezielt fördern
> 5) Klimaschutz und solare Landwirtschaft
> Wir müssen unsere Klimagas-Emissionen um 80% reduzieren, auch in der
> Landwirtschaft. Dazu müssen wir v.a. die Abhängigkeit unserer Ernährung von
> Öl und Mineraldünger überwinden, die Fleischproduk­tion umstellen und die
> Speicherung von Kohlenstoff durch Humusbildung im Acker- und Grünland
> stei­gern. Großflächiger Ersatz fossiler Energie durch Sprit- und
> Energiepflanzen vom Acker ist keine Alter­native.
>
> a.. Kleinteilige, effiziente und angepaßte Energiegewinnung, v.a.
> aus Abfallstoffen und Zwischenfrüch­ten statt Monokulturen für Sprit und
> Biogas
> b.. Maximale Energie- und Klimagaseffizienz und Humusaufbau
> fordern und fördern
> 6) Innovation statt Risiko- und Monopoltechnologien
> Risikotechnologien wie die Agro-Gentechnik lehnen wir ab. Bäuerliche
> Kompetenz und ganzheitliche Forschung ist die Grundlage der Innovation. Die
> Natur als ?Bio?-Fabrik ist keine Zukunftsstrategie.
>
> a.. Den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen, patentierter
> Lebewesen und geklonter Tiere verbieten
> b.. Forschung an den Bedürfnissen der Landwirte und Steuerzahler
> und den ökologischen Herausforderungen ausrichten, ihre Ergebnisse fair
> teilen, kritisch bewerten und verbreiten
>
>
>
> From: Thomas
> Sent: Wednesday, May 16, 2012 7:48 PM
> To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungen des
> Tages:unddaseigene Hemd
>
> Die Diskussion (und im Übrtigen nicht nur diese, sondern eine Menge
> Diskussionen in dieser Mailingliste) dreht sich leider hauptsächlich um die
> Rolle der Landwirte. Sie sind der Politik, der Agrarlobby, dem
> Bauernverband, den Molkereien, der Bürokratie, den Saatgut-und
> Pestizidherstellern, dem weltmarkt (und ich hab bestimmt noch was vergessen)
> völlig wehrlos ausgeliefert. So daß ihnen gar nichts anderes übrig bleibt
> und blieb, als immer größere Maschinen und Ställe zu kaufen, immer mehr
> Dünger und Pestizide einzusetzen, immer mehr Tiere auf immer engerem Raum zu
> halten, ihre Überschüsse hochsubventioniert nach Afrika zu verhökern
> usw.usw., was sie ja eigentlich nie gewollt haben. Und was auch immer wieder
> durchklingt: ja, man müßte was ändern, will das ja eigentlich auch, aber
> dann ist da der böse Verbraucher, der den guten willen gleich im Keim
> erstickt: der Bürger will nur billig, den können wir also auch nicht fragen,
> und zur Politik gehören wir nun auch schon selbst dazu. Und Lobbyisten für
> den status quo gibt es auch hier reichlich. Und dann ist da noch Bio, das
> geht scheinbar überhaupt nicht, nach dem,was hier dazu bislang geschrieben
> wurde, der direkte Weg in die Armut.Und außerdem soll da auch nicht immer
> alles soo bio sein, das wort etikettenschwindel klang in diesem Zusammenhang
> hier mehrfach an.
> Eine wirklich mißliche Situation.
> Und besonders mißlich: diese Diskussion dreht sich hier seit Wochen
> im Kreis herum. Immer wieder die selben Argumente in neuer Verpackung.
> Und da ist es überhaupt nicht lustig, daß es zu dieser Art von
> Diskussionen ein berühmtes Vorbild gibt, das ich unten drangehängt habe.
>
> Was hier fehlt ist eine klare gemeinsame Vereinbarung, ob wir etwas
> ändern wollen, oder uns immer nur vorhalten wollen, daß das alles sowieso
> nicht funktioniert.
> Opferrolle spielen ist immer leicht. Aber irgendwo las ich mal "klar
> zum ändern!"
>
> Ach ja, ich wurde hier mal gefragt, welchen Bezug ich zur
> Landwirtschaft habe. Da klang schon mit: "wenn Du kein Bauer bist, halt Dich
> da raus"
> Wenn das hier also ein Landwirteforum und kein Landwitrtschaftsforum
> sein soll?
> Thomas
>
>
>
> " Also sollten wir uns von unseren Ärschen erheben und
> aufhoeren, wie Waschweiber darueber zu schwatzen.
> ---Hoert hoert!
> -Das ist richtig. Nur die Tat zaehlt und nicht Worte und was wir
> jetzt
> brauchen sind Taten.
> ---Hoert hoert!
> -Ihr habt recht. Wir koennen hier rumsitzen, den ganzen Tag reden
> und
> pausenlos Resolutionen annehmen, kluge Ansprachen halten. Das kratzt
>
> nicht EINEN roemischen Soldaten.
> -Also laßt uns endlich damit aufhoeren darueber zu schwaetzen. Das
> ist
> vollkommen sinnlos und fuehrt uns nirgendwo hin.
> ---Hoert hoert!
> -Einverstanden. Das ist absolut sinnlose Zeitverschwendung.
> Judith stürzt herein
> -Sie haben Brian verhaftet!
> -Was?
> -Was?
> -Was?
> -Sie haben ihn weggeschleppt. Ich hoerte, daß er gekreuzigt
> wird!!
> -Maenner! Das erfordert eine sofortige Diskussion.
> -Ja.
> -Waas?
> -Unverzueglich.
> -Richtig.
> -Neuer Antrag?
> -Vollkommen neuer Antrag! Äh, folgender, aeh, Das, aeh, das muß
> sofort, aeh,
> eine sofortige Aktion geben. Öhmnoe...
> -WENN der Antrag angenommen wird.
> -Na, selbstverstaendlich wenn er angenommen ist. Man kann doch nicht
> eine
> Resolution annehmen, wenn der Antrag abgelehnt ist.
> -Reech um Himmels Willen! Lass uns jetzt bitte gehen! Bitte jetzt
>
> sofort!
> -Gut, gut, gut. Also im Licht einer voellig neuen Information von,
> aeh,
> Geschwister Judith, aehmn... "
>
>
>
>
>
>
> Am 16.05.2012 18:45, schrieb Bernhard Mikus:
> Hallo Dieter,
> auf den ersten Blick bringt dein Einwurf inhaltlich nichts Neues für die
> Diskussion.
>
> Aber der Kern ist vielleicht: Jeder muss sich um seine Ernährung kümmern und
> dadurch Verantwortung übernehmen. Egal ob er sich vegan, vegetarisch,
> makrobiotisch oder bei Aldi, Lidl, ... ernähren will/muss.
> Wenn morgen ganz Deutschland vegetarisch lebt, werden auch die großen
> Hähnchenställe verschwinden. Veganer bringen dann auch noch die Hühnerställe
> weg....
> Ist doch ganz einfach oder?
>
> (Sorry, ganz so einfach wie ich das hier andeute ist das mit natürlich nicht
> alles, aber der Einwurf war wirklich auch keine philosophische
> Gedankenwolke)
> Hoffe ich ziehe das gute Niveau der Diskussion mit dieser Antwort nicht
> runter!
>
> Gruß
> Bernhard
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> Dieter Weiprecht
> Gesendet: Mittwoch, 16. Mai 2012 17:16
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungen des
> Tages:unddaseigene Hemd
>
> Hi,
>
> bei dem Dreck der überall produziert wird, werde ich persönlich demnächst
> wieder Makrobiotiker!
>
> LG,
> Dragon
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> "Friedhelm Blücher"
> Gesendet: Mittwoch, 16. Mai 2012 16:12
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungen des
> Tages:unddaseigene Hemd
>
> Hallo Wolfgang,
>
> so einfach ist es nicht mit der regionaler Produktion und regionalem
> Absatz. M-V z.B. ist dünn besiedelt und demnach ein
> landwirtschaftliches Überschussgebiet. Regionale Produktion für ein
> Ballungsgebiet, wie z.B. für das Ruhrgebiet ergab ein Ballungsgebiet
> der Tierhaltung (Raum Cloppenburg-Vechta)mit allen seinen Problemen.
> Man muss schon den EU-weiten Markt, und nicht nur den, in Betracht
> ziehen. Deutschland will weltweit exportieren und kann seinen
> Agrarmarkt deshalb nicht abschotten. Weil man woanders die Diskussion
> in Deutschland und den Nachbarländern mitverfolgt, richtet man sich
> z.B. in den USA schon heute strategisch darauf ein, die Tierhaltung
> und die Schlachthöfe nach EU-Norm auszubauen, um in die Lücke zu
> stoßen und den EU-Markt stärker zu beliefern. Die Qualität wird die
> gleiche sein, wie wir sie bei uns kennen, aber es wird billiger sein -
> eben Großbetriebe mit Kostenvorteilen. Der Spaß hat schon lange aufgehört.
>
> Gruß F.
>
>
>
> -------- Original-Nachricht --------
> Datum: Wed, 16 May 2012 15:11:55 +0200
> Von: "Pirat Wolfgang" mailto:pirat AT wolfgang-zerulla.de
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungen des
> Tages:unddaseigene Hemd
>
> Hallo Friedhelm,
>
> sehr interessant der Geschäftsbericht. Interessant auch deshalb weil
> er zeigt, das auch damals schon Wandel stattgefunden hat und die
> Landwirte nur bestehen konnten wenn sie für den sich wandelnden
> Markt produzieren und nicht für Subventionen.
>
> Die Klagen damals waren ähnlich wie heute, trotzdem sind die
> Landwirte
> in den fast 100 Jahren seitdem nicht untergegangen. Und sie werden
> auch nicht untergehen. 80 Millionen Menschen wollen ernährt werden.
> Auch wenn wir wirtschaftlich sicher in der Lage wären die gesamten
> Lebensmittel aus der Ukraine oder sonst wo her zu importieren, es
> würde praktisch kaum funktionieren. Und es wird auch immer mehr
> Verbraucher geben die nicht mehr bereit sind sich alles vorsetzen zu
> lassen. Und Qualität kann eben nur hier in der Region für die Region
> produziert werden.
>
> Das ist die Chance der deutschen Landwirtschaft, und dem muss sie
> sich
> anpassen anstatt nur nach Subventionen zu rufen und den eigenen
> Untergang vorherzusagen.
>
> LG
>
> Wolfgang
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-landwirtschaft-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von "Friedhelm Blücher"
> Gesendet: Mittwoch, 16. Mai 2012 14:34
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungen des
> Tages:unddaseigene Hemd
>
> Hallo,
>
> das ist die Situation genau auf den Punkt gebracht.
> Die Landwirte waren jedoch immer schon den Zugriffen der
> Verwaltung/des Staates ausgesetzt und mussten sich mit niedrigen
> Preisen sowie
> steigenden
> Kosten auseinandersetzen, bereits vor fast 100 Jahren.
> Ich füge in der Anlage den Geschäftsbericht eines
> Rinderzuchtverbandes
> aus
> dem
> Jahre 1918 bei. Der patriotische Ton ist dem Datum der Erstellung
> geschuldet.
> Nur nebenbei: Auch damals schon hatten in den Verbänden die Großen
> das Sagen.
>
> Heute kommen zu den genannten Anforderungen die Forderungen der
> Verbraucher nach Umweltgerechtigkeit, Tiergerechtigkeit und nach
> absoluter
> Produktsicherheit hinzu. Forderungen, die sich zum Teil gar nicht
> gleichzeitig
> verwirklichen lassen.
> Wenn man den Faden weiterdenkt, wird sich Landwirtschaft in
> Deutschland
> als
> Erwerbsquelle immer weniger lohnen. Daran ändern auch Subventionen
> nichts.
> Zur
> Zeit erfolgt die Flucht hin zu immer größeren Betrieben. Aber dem
> steht
> z.B. die
> Diskussion um das Baugesetzbuch und die Gewerblichkeit von
> Landwirtschaftsbetrieben entgegen. Im Grunde geht es doch um die
> Frage,
> will
> man hier und heute bzw. zukünftig im gesellschaftlichen Konsens
> eine
> Landwirtschaft, die durch vollwertige Erwerbsbetriebe getragen
> wird oder
> möchte
> man Landwirtschaft nur als Freizeitbeschäftigung ohne irgendeinen
> wirtschaftlichen
> Anspruch.
> Wie schon festgestellt, käme Deutschland (zumindest heute)
> aufgrund
> seiner
> wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ohne eine eigene
> Landwirtschaft
> aus.
> Gruß F.
>
> --
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Manfred Cremers alias grandepatate




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