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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungendes Tages:unddaseigene Hemd

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungendes Tages:unddaseigene Hemd


Chronologisch Thread 
  • From: "Kirsten Wosnitza" <k.wosnitza AT gmx.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungendes Tages:unddaseigene Hemd
  • Date: Thu, 17 May 2012 00:03:36 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo Friedhelm

die EU Normen zu erfüllen dürfte den Nachbarn in Übersee teilweise schwer fallen.

Ich denke da bei der Milch zB an Hygiene- und Qualitätstandards, bei denen wir schon jetzt höher liegen (Zellzahl ist nur ein Beispiel). Was ist mit Schwänzekürzen bei den Schweinen, Geflügelhaltung usw?

Wie gehen wir mit dem Einsatz von Hormonen zur Förderung der Milchproduktion um? Auch unterschiedliche Vorschriften zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder bestimmter Antibiotika kann Gegenstand der Diskussion werden.

Dies sind nur einige Beispiele.

Kirsten

-----Ursprüngliche Nachricht----- From: "Friedhelm Blücher"
Sent: Wednesday, May 16, 2012 4:11 PM
To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungendes Tages:unddaseigene Hemd

Hallo Wolfgang,

so einfach ist es nicht mit der regionaler Produktion und regionalem Absatz. M-V z.B. ist dünn besiedelt und demnach ein landwirtschaftliches Überschussgebiet. Regionale Produktion für ein Ballungsgebiet, wie z.B. für das Ruhrgebiet ergab ein Ballungsgebiet der Tierhaltung (Raum Cloppenburg-Vechta)mit allen seinen Problemen. Man muss schon den EU-weiten Markt, und nicht nur den, in Betracht ziehen. Deutschland will weltweit exportieren und kann seinen Agrarmarkt deshalb nicht abschotten. Weil man woanders die Diskussion in Deutschland und den Nachbarländern mitverfolgt, richtet man sich z.B. in den USA schon heute strategisch darauf ein, die Tierhaltung und die Schlachthöfe nach EU-Norm auszubauen, um in die Lücke zu stoßen und den EU-Markt stärker zu beliefern. Die Qualität wird die gleiche sein, wie wir sie bei uns kennen, aber es wird billiger sein - eben Großbetriebe mit Kostenvorteilen. Der Spaß hat schon lange aufgehört.

Gruß F.



-------- Original-Nachricht --------
Datum: Wed, 16 May 2012 15:11:55 +0200
Von: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungen des Tages:unddaseigene Hemd

Hallo Friedhelm,

sehr interessant der Geschäftsbericht. Interessant auch deshalb weil er
zeigt, das auch damals schon Wandel stattgefunden hat und die Landwirte
nur
bestehen konnten wenn sie für den sich wandelnden Markt produzieren und
nicht für Subventionen.

Die Klagen damals waren ähnlich wie heute, trotzdem sind die Landwirte in
den fast 100 Jahren seitdem nicht untergegangen. Und sie werden auch nicht
untergehen. 80 Millionen Menschen wollen ernährt werden. Auch wenn wir
wirtschaftlich sicher in der Lage wären die gesamten Lebensmittel aus der
Ukraine oder sonst wo her zu importieren, es würde praktisch kaum
funktionieren. Und es wird auch immer mehr Verbraucher geben die nicht
mehr
bereit sind sich alles vorsetzen zu lassen. Und Qualität kann eben nur
hier
in der Region für die Region produziert werden.

Das ist die Chance der deutschen Landwirtschaft, und dem muss sie sich
anpassen anstatt nur nach Subventionen zu rufen und den eigenen Untergang
vorherzusagen.

LG

Wolfgang

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von "Friedhelm Blücher"
> Gesendet: Mittwoch, 16. Mai 2012 14:34
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] (Pirat Wolfgang) Meldungen des
> Tages:unddaseigene Hemd
>
> Hallo,
>
> das ist die Situation genau auf den Punkt gebracht.
> Die Landwirte waren jedoch immer schon den Zugriffen der Verwaltung/des
> Staates ausgesetzt und mussten sich mit niedrigen Preisen sowie
steigenden
> Kosten auseinandersetzen, bereits vor fast 100 Jahren.
> Ich füge in der Anlage den Geschäftsbericht eines Rinderzuchtverbandes
aus
dem
> Jahre 1918 bei. Der patriotische Ton ist dem Datum der Erstellung
geschuldet.
>
> Nur nebenbei: Auch damals schon hatten in den Verbänden die Großen das
> Sagen.
>
> Heute kommen zu den genannten Anforderungen die Forderungen der
> Verbraucher nach Umweltgerechtigkeit, Tiergerechtigkeit und nach
absoluter
> Produktsicherheit hinzu. Forderungen, die sich zum Teil gar nicht
gleichzeitig
> verwirklichen lassen.
> Wenn man den Faden weiterdenkt, wird sich Landwirtschaft in Deutschland
als
> Erwerbsquelle immer weniger lohnen. Daran ändern auch Subventionen
nichts.
Zur
> Zeit erfolgt die Flucht hin zu immer größeren Betrieben. Aber dem
steht
z.B. die
> Diskussion um das Baugesetzbuch und die Gewerblichkeit von
> Landwirtschaftsbetrieben entgegen. Im Grunde geht es doch um die Frage,
will
> man hier und heute bzw. zukünftig im gesellschaftlichen Konsens eine
> Landwirtschaft, die durch vollwertige Erwerbsbetriebe getragen wird oder
möchte
> man Landwirtschaft nur als Freizeitbeschäftigung ohne irgendeinen
wirtschaftlichen
> Anspruch.
> Wie schon festgestellt, käme Deutschland (zumindest heute) aufgrund
seiner
> wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ohne eine eigene Landwirtschaft
aus.
>
>
> Gruß F.
>


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