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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Wie die Bio-Landwirtschaft ins Ministerium kam

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Wie die Bio-Landwirtschaft ins Ministerium kam


Chronologisch Thread 
  • From: Detlef Lindenthal <detlef AT lindenthal.com>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Wie die Bio-Landwirtschaft ins Ministerium kam
  • Date: Wed, 18 Apr 2012 08:35:38 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

[1a]  Wissenschaftlichkeit, u.a. in den 30er Jahren
[1b]  Noch einmal: Lebensmittelvergleiche
[2]  Zunahme der Krebserkrankungen
[3]  Verantwortbare Wissenschaft


[1a]  Wissenschaftlichkeit, u.a. in den 30er Jahren
Am 18.04.12 00:25, schrieb Stephan Verbücheln:
... 
Schon in den dreißiger Jahren gelangten Agrarwissenschaftler durch
vergleichende Forschungen zu dem Ergebnis, dass es keine meßbaren
Qualitätsunterschiede zwischen landwirtschaftlichen Produkten aus
biologisch-dynamischer und konventioneller Wirtschaftsweise gibt. 
...
     Auszug aus "Wenn der Mond auf den Hintern scheint" von Peter Treue
     <http://www.novo-magazin.de/58/novo5852.htm>
Tolle Wurst! Was die wohl verglichen haben?! Rückstände vielleicht??? Noch bis in die 60er Jahre wurde Saatgut mit hochgiftigem Quecksilber gebeizt.
DDT, Aldrin, Dieldrin, Lindan wurden damals von der Chemieindustrie heftig beworbenen, und keiner in der Nomenklatura fand etwas dabei. Heute bilden sie vom "Dreckigen Dutzends", siehe Wikipedia, schon ein Viertel.

Die Nachweismethode der Gaschromatographie entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg, http://de.wikipedia.org/wiki/Gaschromatographie. Rückstandsuntersuchungen in Lebensmitteln und entsprechende Genehmigungsverfahren für Spritzmittel sind jüngeren Datums -- Stephan, die genannte "vergleichenden Forschungen der Agrarwissenschaftler in den dreißiger Jahren" halte ich für Dummtäuschung.

[1b]  Noch einmal: Lebensmittelvergleiche
Unser Detmar äußert sich sonderbarerweise in derselben Windrichtung; am 18.04.12 06:28, schrieb Detmar Kleensang:
2.: Stimmt: ökologisch erzeugte Lebensmittel sind nicht wirklich besser als konventionell erzeugte. Was Konsistenz, Beschaffenheit, Geschmack etc. angeht. Das sind alles subjektive Dinge, da gibt es mal hier mal dort Auffälligkeiten, in alle Richtungen. Schädliche Inhaltsstoffen, die dort nichts zu suchen haben (wie kürzlich Dioxin/PCB oder Antibiotike) gibt es auch mal in okölogischen, mal in konventionelllen Lebensmitteln. Sehe ich keine gravierenden Unterschied. Beides wird es geben und geben müssen und beides wird seine Schwachstellen haben, auch zukünftig.
Diese Äußerung, Detmar, wundert und befremdet mich sehr.
Zur Erörterung: Mindestens wird im Öko-Landbau kein Glyphosat auf das fast fertige Getreide gespritzt.
Im Nichtökolandbau hingegen landet es im Kraftfutter und erzeugt, da es nicht nur ein Pflanzentöter, sonder auch ein Antibiotikum ist, Verdauungsstörungen und in der Folge Viszeralen Botulismus, die Torkelkrankheit, die ganze Milchviehherden durchdringt und von der Nomenklatura-Landwirtschaftspoliitik immer noch nicht als Tierseuche anerkannt ist.
Und es landet im Brotgetreide. Ich selbst würde gerne Brot ohne Glyphosat drin essen!!

[2]  Zunahme der Krebserkrankungen
In den letzten 100 Jahren haben Krebserkrankungen dramatisch zugenommen. In der Wikipedia heißt es zur Leukämie:
>"Es gibt Hinweise, dass Umweltfaktoren (ionisierende sowie nichtionisierende Strahlung sowie Pestizide) potenzielle Risikofaktoren sein können und ein "gut trainiertes kindliches Immunsystem" einen schützenden Effekt hat. Bei einer Untersuchung von Kindern der Stadt Basra im Südirak wurde ein Anstieg der Leukämierate um rund das Doppelte von 1993 bis 2007 festgestellt. Als mögliche Auslöser kommen Benzolverbindungen durch brennende Ölfelder, improvisierte Tankstellen oder auch Geschosse aus abgereichertem Uran in Frage."

Ich habe selbst in der Kieler Kinderklinik gearbeitet und habe Kinder von Leukämie sterben sehen. Der statistische Zusammenhang mit schleichender Vergiftung gilt als gesichert.

Die Zunahme von Krebs samt Leukämie ist eine neue Erscheinung, und sie geht einher mit
a.) einer Zunahme der vielfältigsten chemischen Verunreinigungen,
b.) Pseudo-Frische von Lebensmitteln: In Wirklichkeit haben sie durch Kühlung und überlange Lagerung arg an Frische verloren. Tiefkühlpizza genügt nicht, um den Menschen gesundzuerhalten.

[3]  Verantwortbare Wissenschaft
Ich finde, daß verantwortbare Wissenschaftlichkeit und Wissenschaftspolitik anders geht.
Eure Verharmlosungen, Stephan und Detmar, finde ich unverantwortbar. Ich finde, Ihr könntet mal zurückrudern.

Grüße, Detlef






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