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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Wie die Bio-Landwirtschaft ins Ministerium kam

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Wie die Bio-Landwirtschaft ins Ministerium kam


Chronologisch Thread 
  • From: Martin Schmidt <schmidt.donnershag AT t-online.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Wie die Bio-Landwirtschaft ins Ministerium kam
  • Date: Wed, 18 Apr 2012 08:12:24 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Zum Thema Bio-Landwirtschaft möchte ich folgendes sagen, der Konsument der
mit der der Kaufentscheidung dass hochpreisige Produkt wählt sollte dies
auch finanzieren. Die Finanzierung sollte nicht durch Subventionen erfolgen,
sonst gibt es wieder eine Menge Subventionsoptmierer, der "jünste"
Biobetrieb in unserer Gemeinde hat am Tag vor der Umstellung noch mal
schnell alles mit Mineraldünger abgestreut und auch irgendwann den Mais
gespritzt. Sicher hilft auch der benötigten Mengen Öko-Milch zu produzieren,
wenn die Subventionen fallen oder für andere Sachen höher werden, ist er
dort dabei.

Weiter denke ich, dass die Subvention das Preisniveau, der eigentlich
hochwertig produzierten Öko-Lebensmittel verwässert. Letztlich hilft sie der
grünen Mittelschicht ihr ökologisches Gewissen bezahlbar zu machen.

Lieber hätte ich einen ausdifferenzierten Lebensmittelmarkt. Z.B. Kann man
in D keinen ordentlichen Hühner kaufen. Oder habt Ihr schon mal frische
Perlhühner im Supermarkt gesehen? Z.B. In Italien gibt es Steaks
verschiedener Rinderrassen im Supermarkt zu kaufen, auch die
Produktionsverfahren haben eine große Bedeutung für den Verbraucher. Hier in
D ist wird dem Konsumenten nur eingeprägt billig sei gut. Billig-Öko noch
besser.

Gruß
Martin


Am 18.04.2012 6:28 Uhr schrieb "Detmar Kleensang" unter <detmar AT gmx.de>:

> Moin!

1.: (und mit Verlaub) Geh mir weg mit dem Novo-Magazin. Was die so
> drucken erscheint mir als durchaus Technik- und Wissenschafts-verliebten als
> abnormale Monstrosität. Ist imho eine Mischung irgendwo aus PM-Magazin und
> Grünen-Ideologie par execellence. Huah, da schüttelst mich, wenn ich bloß
> dran
> denk, Sorry.
Nee, das ist wohl eher so ein Kampfblättchen wie der Wachturm
> oder wie das hiess, nur in Ultraliberal?
Ich bin gegen jede Form des
> Extremismus. Gegen grünen Extremismus genauso wie gegen den
> Technik/Wissenschafts/Liberalistischen!

2.: Stimmt: ökologisch erzeugte
> Lebensmittel sind nicht wirklich besser als konventionell erzeugte. Was
> Konsistenz, Beschaffenheit, Geschmack etc. angeht. Das sind alles subjektive
> Dinge, da gibt es mal hier mal dort Auffälligkeiten, in alle Richtungen.
> Schädliche Inhaltsstoffen, die dort nichts zu suchen haben (wie kürzlich
> Dioxin/PCB oder Antibiotike) gibt es auch mal in okölogischen, mal in
> konventionelllen Lebensmitteln. Sehe ich keine gravierenden Unterschied.
> Beides wird es geben und geben müssen und beides wird seine Schwachstellen
> haben, auch zukünftig.
Was bei ökologische erzeugten Nahrungsmitteln wirklich
> als besonderes "Qualitätsmerkmal" dienen kann, dass ist die ökologische
> Erzeugung selber. Also der besonders rücksichtsvolle Umgang mit der Natur
> und
> mit Rohstoffen und mit Leben. Diese Dinge. Und diese Dinge sind zuweilen
> auch
> durchaus gerechtfertigt, entsprechend zu bewerben, wenn man sieht, wie
> konventionelle Landwirtschaft manchmal aussehen kann. Und ich bin
> konventionell wirtschaftender Landwirt, also darf ich es wohl sagen!

Gruß,
> Det



Am 18.04.2012 um 00:59 schrieb Dieter Weiprecht:

> Die Grünen sind
> halt unwissende Pfeifen!
>
> Besorgt Euch mal den Film hier:
> Good Food, Bad
> Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft (2010)
> Engagierte Bauern,
> Wirtschaftsphilosophen, Pioniere der ökologischen Landwirtschaft,
> Ernährungswissenschaftler, Agraringenieure, Umweltwissenschaftler,
> Kolchosenleiter und Repräsentanten der Landlosenbewegung MST in Brasilien
> sprechen über die globale Landwirtschaft. Heute geht es nicht mehr um
> Ernährung und das Wohl des Menschen, sondern um Gewinnmaximierung. Die
> Wiederherstellung der Saatenvielfalt und Verbesserung der Bodenqualität ist
> eine Überlebensfrage.
>
>
> (Wir brauchen eine dropbox! Dann hättet Ihr den
> Film jetzt schon)
>
> Wer den partout nicht besorgt bekommt, Bescheid
> sagen...ich lasse mir was einfallen ;-)
>
> Der ganze Trick sind die
> Mikroorganismen im Boden, wer das nicht kapiert hat schon verloren!
> Tote
> Böden geben nur bedingt "lebende" Pflanzen und brauchen somit
> pharmazeutische
> Behandlung ohne sich dabei erholen zu können!
>
> Wer mir das Gegenteil
> beweisen will, nur zu...:-)
>
>
> LG,
> Dragon
>
> Unterzeichnen:
>
> http://stop-esm.org/home
> http://www.mehr-demokratie.de/
>
> http://verfassungsbeschwerde.eu/home.html
>
> Bitte das passende der
> folgenden Tags für neue Themen verwenden:
> [TERMIN] [ORGA] [ANTRAG] [HILFE]
> [INFO] [MEDIA] [DISK] [SOUND]
> http://wiki.piratenpartei.de/RP:Mailtags
>
>
>
>
>
>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
>> Von:
> ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
>>
> landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Stephan
>>
> Verbücheln
>> Gesendet: Mittwoch, 18. April 2012 00:25
>> An:
> ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>> Betreff: [Ag-landwirtschaft] Wie
> die Bio-Landwirtschaft ins Ministerium
>> kam
>>
>> Davon ist
> Bundesministerin Künast weit entfernt. Sie hat inzwischen
>> genügend
> Nachhilfe in Sachen Landwirtschaft genommen, um selbstbewusst
>> im Sinne der
> Anthroposophen argumentieren zu können. In den BSE- und
>> MKS-Fällen, die sie
> an die Spitze des Ministeriums gespült haben, sah
>> sie eine historische
> Chance:
>>
>> „Es hat sich eine Tür aufgetan. Wenn man auf Rudolf Steiner
> zurückgeht,
>> dann haben sich die Menschen seit den zwanziger Jahren für
> einen
>> nachhaltigeren Umgang mit der Natur eingesetzt. Es war immer eine
>>
> kleine radikale Minderheit.“
>>
>> Diese kleine radikale Minderheit hält
> jetzt – über Bündnis’90 / Die
>> Grünen – die Fäden der Landwirtschaftspolitik
> in der Hand. Das
>> Feindbild – „Profitbauern“ und „Agrarfabriken“ – ist klar
> definiert,
>> der gemeine Landwirt produziert „Masse statt Klasse“. Dem stellt
> die
>> Ministerin das elysäische Panorama ökologischer Landwirtschaft
>>
> gegenüber. Da erwies sich der Beirat des Ministeriums allerdings als
>>
> Hindernis. Den dort vertretenen Agrarwissenschaftlern leuchten
>> Einsichten
> wie die folgende einfach nicht ein: „Im Apfel ißt man den
>> Jupiter, in der
> Pflaume den Saturn... Das Minderwertiger-Werden der
>> Produkte... hängt
> zusammen ebenso wie die Umwandlung der menschlichen
>> Seelenbildung mit dem
> Ablauf des Kali-Yuga im Weltall“ (aus Steiners
>> Vortragszyklus von 1924).
>>
>
>> *Nachdem die Unabhängigkeit des wissenschaftlichen Beirats von
>>
> Ministerin Künast durch eine Satzungsänderung zerstört wurde, trat er
>>
> geschlossen zurück.* Jetzt kann sich Frau Künast ihre Berater danach
>>
> aussuchen, welchen Rat sie wünscht. Künasts Staatssekretär Müller,
>>
> ebenfalls ein Grüner, sah damit nur ein Hindernis für die
>> Neuausrichtung
> der Agrarpolitik zum ökologischen Landbau beseitigt. Und
>> das stimmt wohl
> auch. Wissenschaftliche Argumente zählen nicht, das
>> Sagen haben
> Ideologen.
>> Auf der Homepage des Verbraucherministeriums wird im
> Zusammenhang mit
>> dem ökologischen Landbau der anthroposophischen Methode
> das Wort
>> geredet: „Der ökologische Landbau ist keine Modeerscheinung. Schon
> 1924
>> wurde die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise eingeführt. Auch
>>
> andere Formen des ökologischen Anbaus, wie der organisch-biologische
>> oder
> der naturgemäße Landbau, haben eine lange Tradition.“
>>
>> Der schleichende
> Paradigmenwechsel fand schon vor Jahrzehnten statt.
>> Mit Beginn der
> siebziger Jahre wurden an deutschen Agrarfakultäten die
>> ersten Lehrstühle
> für ökologischen Landbau eingerichtet, zum Teil unter
>> erheblichen
> universitätsinternen Protesten – wie in Kassel, wo der
>> damalige Präsident
> der Gesamthochschule, Ernst Ulrich von Weizsäcker,
>> die Initiative ergriff.
> Bis in die jüngste Zeit hinein wurden
>> Lehrstühle und Institute für den
> Ökolandbau z.T. nur unter massivem
>> politischem Druck eingerichtet.
> Nirgendwo sonst mischt sich die Politik
>> so ungeniert in den
> Wissenschaftsbetrieb ein wie auf diesem Gebiet.
>> Fadenscheinige, aus
> Steuergeldern finanzierte Forschungsprojekte werden
>> ausgelobt, nur um
> endlich „nachweisen“ zu lassen, was in fast achtzig
>> Jahren Forschung
> niemandem gelang: dass nämlich Bioprodukte gesünder
>> sind als herkömmliche
> Ware.
>>
>> Das Erfolgsrezept der anthroposophischen Seilschaften war und ist
> die
>> undurchsichtige Verquickung von anthroposophischer Lehre und
> vorgeblich
>> naturwissenschaftlicher Methodik. Dass einer „auf höheren
> Einsichten“
>> basierenden Weltsicht mit Naturwissenschaften nicht beizukommen
> ist,
>> wissen auch die Anthroposophen. Steiner behauptete ohnehin, dass
> die
>> Naturwissenschaften gar nicht anders könnten, als nachträglich
>>
> Erkenntnisse zu gewinnen, die er dank seiner „Geisteswissenschaft“
>> schon
> vorher schaute.
>>
>> Schon in den dreißiger Jahren gelangten
> Agrarwissenschaftler durch
>> vergleichende Forschungen zu dem Ergebnis, dass
> es keine meßbaren
>> Qualitätsunterschiede zwischen landwirtschaftlichen
> Produkten aus
>> biologisch-dynamischer und konventioneller Wirtschaftsweise
> gibt. Daher
>> mussten eigene Prüfverfahren eingeführt werden. Jedoch können
> nur
>> Anthroposophen sie anwenden. Beispiele dafür sind die 1930
>>
> vorgestellten so genannten „bildschaffenden Methoden“, die die „innere
>>
> Qualität, das Charaktervoll-Arttypische“ von Lebensmitteln sichtbar
>> machen
> sollen, indem man das Wachstum und die Ausbildungsform von
>> Kristallen aus
> Säften und Pflanzenextrakten frei interpretiert.
>>
>> Die ideologisierte
> Richtung des Ökolandbaus ist eben untrennbar mit der
>> esoterisch vernebelten
> Welt- und Natursicht verbunden. Attribute wie
>> „natürlich, biologisch,
> organisch, gesund“ und „ganzheitlich“ – mit
>> ihrer für die Gläubigen
> spezifischen Bedeutung – gehören ebenso dazu
>> wie der Glaube an die Kraft
> der Steine und Gestirne. Steiner: „Das
>> Wasser ist nicht nur aus H und O
> zusammengesetzt, das Wasser weist die
>> Wege im Erdenbereich denjenigen
> Kräften, die zum Beispiel vom Mond
>> kommen, so daß das Wasser die Verteilung
> der Mondkräfte im Erdbereich
>> bewirkt“ (landwirtschaftlicher
> Vortragszyklus).
>>
>> „Mondkräfte“ spielen in der anthroposophischen
> Landwirtschaft eine
>> besondere Rolle. Obwohl schon Untersuchungen in den
> dreißiger Jahren
>> einen wie auch immer gearteten Einfluss des Mondes auf
> das
>> Pflanzenwachstum für unwesentlich befunden hatten, wird bis heute an
>>
> einigen Instituten dahingehend geforscht. 1995 fand die Dritte
>>
> Wissenschaftstagung zum ökologischen Landbau statt. Tagungsort war die
>>
> Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Den ersten Plenarvortrag hielt
>> Dr.
> Wolfgang Schaumann aus Bad Vilbel. Schaumann führte aus, dass
>> Steiner mit
> seinem landwirtschaftlichen Vortragszyklus zu Menschen
>> gesprochen habe,
> „die sich mit seinem bisherigen Werk, der
>> Anthroposophie, schon beschäftigt
> hatten. Diese Voraussetzung muss
>> daher eigentlich auch heute noch erfüllt
> werden, was aber nur selten
>> der Fall ist.“ Steiners „Kurs“, wie Schaumann
> die Vorträge nennt, sei
>> „eine geistig außerordentlich anspruchsvolle Kost.
> Es setzt eine sehr
>> starke geistige Bemühung voraus, eine Beschäftigung mit
> den Grundlagen
>> der Anthroposophie und gewissermaßen ein Leben mit den
> Inhalten.“
>> Stattdessen würden die Studenten mit „Spezialwissen
> vollgestopft“. Die
>> „Wurzel des Problems“ sei die „Art der Bildung“ in
> Deutschland. Die
>> Ausführungen endeten mit der Feststellung:
>>
>> „Sie
> sehen, es ist ganz ungeheuer viel zu tun und das nicht deshalb,
>> weil wir
> irgendwelche Sonderlinge sind, die sich seltsame Fragen
>> einfallen lassen,
> sondern weil die Geschichte des Abendlandes dorthin
>> strebt und weil die
> Welt, wo man hinblickt, gewissermaßen laut danach
>> ruft, daß es endlich mit
> genügender Intensität geschehe.“
>>
>> Das war der einleitende Beitrag einer
> wissenschaftlichen Tagung an
>> einer staatlichen Universität! Schaumann
> forderte nichts anderes als
>> eine Abkehr von wissenschaftlicher Bildung.
> Unverhüllt tritt hier der
>> Anspruch einer okkulten Lehre zutage,
> durchgreifenden Einfluss auf das
>> Bildungswesen in unserem Staat zu
> gewinnen. Was an anthroposophischen
>> Waldorf-Schulen mit Kindern begonnen
> wird – die Vermittlung einer
>> esoterischen Mythologie, die Runenlehre, das
> Rechnen mit Pentagrammen,
>> die Erziehung zu heiliger Ehrfurcht und Scheu
> (wie Steiner es
>> ausdrückte) –, das soll an den Hochschulen fortgesetzt
> werden. Dabei
>> sind Erfolge dieses Ansinnens leider nicht zu verleugnen.
>>
>
>>
>>
>>
>> Auszug aus "Wenn der Mond auf den Hintern scheint" von Peter
> Treue
>> <http://www.novo-magazin.de/58/novo5852.htm>
>>
>>
>>
>>
>>
> Gruß
>>
>> --
>> Ag-landwirtschaft mailing list
>>
> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft
>
>
> --
>
> Ag-landwirtschaft mailing list
> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft


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