Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 3, Eintrag 5

[Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>]

Bedenklich vielleicht, aber nicht ungewöhnlich. Man bedenke, von wem alles 
eine neue aufstrebende Partei schon infiltriert werden sollte in der 
Vergangenheit. Von ganz links bis ganz rechts war doch schon alles dabei, 
oder? Warum also nicht auch von der Industrie? Gerade die hätte ein enormes 
Interesse daran, eine neue Partei gleich von Anfang an "auf den richtigen 
Kurs" zu bringen. Denn der Industrie schwinden die Kunden und die Argumente. 
Wie aber soll deren Handlungsspielraum erhalten werden, wenn nicht politisch?

Ich mag nun sicher nicht die Ökolandwirtschaft schönreden oder sie als 
Erlösung von allem herrschenden Übel ansehen. Ganz gewiss nicht! Da gibt es 
auch etliche fiese Leichen im Keller. Aber letztlich ist das eine Sache, die 
der Markt regelt und die Politik ist dazu da, den Markt zu regeln. Die 
Bevölkerung regelt den Markt durch Einflussnahme auf die Politik und durch 
Konsumverhalten. 

Das schöne bei den Piraten ist ja immerhin, dass sich bisher auch bei allen 
anderen Versuchen, zu sehr zu versuchen ganz spezielle Eigeninteressen zu 
implementieren, durch die offene Kommunikation solche Versuche eben recht 
schnell entlarvt wurden. So wird es auch hier sein, wenn einige zu sehr 
versuchen sollten, die ökologische Landwirtschaft ungerechtfertigt und 
unsachlich anzuprangern oder der Industrie zu auffällig das Wort reden.

Aus eigenen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass man gewisse Idioten und 
bezahlte Propagandisten nicht so leicht los wird. Man wird sie eben nur 
erkennen und entsprechend mit ihnen umgehen müssen. Dann kann etwas 
vernünftiges herauskommen. Da bin ich allerdings recht zuversichtlich.

Gruß, Det


Am 03.04.2012 um 12:28 schrieb Thomas:

> Aber trotz Gewöhnaufruf bedenklich, daß sich diese industrienahen 
> Standpunkte so unreflektiert ausgerechnet in der Diskussion der doch so 
> freien und unabhängigen Piratenpartei wiederfinden....
> Gruß
> thomas
> 
> Am 03.04.2012 06:13, schrieb Detmar Kleensang:
>> Gewöhn Dich dran, Christoph
>> 
>> Einigen aus Industrie und Handel ist offenbar die okölogische 
>> Landwirtschaft ein Dorn im Auge. Da wird gerne jedes noch so kleine 
>> Fitzelchen hergenommen, um dieser Form der Landwirtschaft zu schaden. 
>> Beispielsweise EHEC, durch einen Bio(Sprossen)betrieb verursacht etc. pp..
>> Ich vermute, die Gewinnmarge in der konventionellen Landwirtschaft ist 
>> derart gering, dass die ökologische Landwirtschaft als leidige Konkurrenz 
>> angesehen wird, die geschwächt bzw. beseitigt werden muss, damit der 
>> Umsatz bei konventionellen Nahrungsmittelrohstoffen noch ein kleines 
>> bisschen ausgeweitet werden kann. Um Gewinne geht es ja schon lange nicht 
>> mehr, nur noch um Umsätze...
>> Da wird dann eben gerne gegen die okölogische Landwirtschaft, gegen 
>> vegetarische und vegane Ernährungsweisen und jede Form des "andersseins" 
>> polemisiert, weil man bei solchen Bevölkerungsgruppen seine Produkte nicht 
>> absetzen kann. Sind ja nur Randgruppen, Modeerscheinungen, Minderheiten, 
>> Spinner... Die braucht doch niemand... Das das auch alles Kunden sind, die 
>> bedient werden wollen, interessiert die nicht. Die wollen nur noch das 
>> letzte Prozent an Umsatz mit Massen-Billig-Ware erzielen.
>> Schreibt ein konventioneller Landwirt. Gruß, Det
>> 
>> 
>> Am 03.04.2012 um 01:03 schrieb Christoph Trotha:
>> 
>>> sorry, ich hatte schon vor Wochen richtiggestellt, dass nur extrem 
>>> geringe Mengen an Kupfersulfat
>>> im Biolandbau erlaubt sind. Das ist unschädlich und baut sich ab. Könntet 
>>> ihr jetzt bitte aufhören,
>>> so sinnlos gegen die biologische Landwirtschaft zu polemisieren. Danke. 
>>> :-*
>>> Es nervt.
>>>