ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
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- From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
- To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?
- Date: Thu, 3 Apr 2014 09:01:22 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Warten bis der Staat doch noch zu einer Kuh wird, die im Himmel oder so gefüttert wird und auf Erden gemolken werden kann, oder sich ernsthaft mit meinem Konzept auseinandersetzen ...
http://gerstenhoefer.jimdo.com/reform-der-krankenversicherung/
Oder? Was meint WDT dazu?
----- Original Message ----- From: "syna" <syna AT news.piratenpartei.de>
To: <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Thursday, April 03, 2014 8:40 AM
Subject: Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?
Hallo WDT!
Ein paar Gedanken zu Deiner Antwort:
wdt schrieb:
Vom Grundsatz her sind bisher zwei Vergütungsmodelle im Einsatz (gewesen):
1.) Tagespauschalen; führen zu teilweise überlangen Liegedauern
2.) Fallpauschalen; führen zu einer Steigerung der Fallzahlen
Ja, die Abteilungs- und Basispflegesätze entsprechen "Tagespauschalen";
die DRG-Fallpauschalen wurden 2002 verpflichtend eingeführt.
wdt schrieb:
Gründe für diese unerwünschten Effekte sind wesentlich die übergroße Zahl von Krankenhäusern, deren Überzahl von Betten, der gnadenlose Erhalt kleiner-unwirtschaftlicher Einheiten sowie die im jeweiligen Abrechnungssystem enthaltenen Möglichkeiten (des Missbrauchs).
Naja, aber auch wenn wir nicht eine übergroße Zahl von
Krankenhäusern hätten, so würde der kaufmännischen Direktor doch trotzdem Druck
ausüben. Damit seine Zahlen stimmen, und damit der Gewinn für das Unternehmen
(Rhön, Asklepios, Fresenius, ...) steigt.
Es sind also weniger die Bettenkapazitäten, sondern es ist einfach die Dominanz der
betriebswirtschaftlichen Kriterien in den medizinischen Bereich hinein.
wdt schrieb:
Ein Zweitmeinungsverfahren, also eine Kontrolle der Indikation durch einen weiteren Arzt, scheint erst einmal korrigierend möglich. Dessen Unabhängigkeit müsste gewährleistet sein. Und es entstehen natürlich Kosten. Die beiden für so eine Änderung zuständigen Parteien haben beide ein deutlich bemessenes Interesse daran.
Das Zweitmeinungsverfahren ... mmh - teuer, und in der Praxis kaum
durchführbar. Der Mensch, der zur Rücken-OP praktisch überrumpelt wurde, hatte ja
zuvor schon etliche Zweit-, Dritt- und Viertmeinungen, die alle unterschiedlich lauteten.
Ich denke, die Wurzel des Übels ist: Der medizinische Bereich wird durch
betriebswirtschaftliche Vorgaben zu sehr unter Druck gesetzt. Der einzelne Arzt hat sich
- einstmals bei Beginn seines Studiums - dem Eid des Hippokrates - direkt oder doch
unbewusst indirekt - verpflichtet gefühlt. Und hat daraufhin sein Studium begonnen. Um
den Menschen zu helfen.
Nach Beendigung des Studiums, in der täglichen Praxis, musste er dann aber erfahren,
dass betriebswirtschaftliche Kriterien noch über den medizinischen Kriterien rangieren.
Als niedergelassener Arzt war er plötzlich mit einer Kreditlinie für seine Praxis
konfrontiert, die über Sein oder Nichtsein entschied. Als Krankenhausarzt musste er -
ganz subtil natürlich - erfahren, dass er "auf Teufel komm raus" bestimmte
Mindestfallzahlen bringen musste. Denn falls er diese nicht erbringt, werden die nächsten
Personalentscheidungen der kaufmännischen Führung nicht in seinem Sinne getroffen
werden. Das hat dann schon existenzbedrohende Ausmaße. Und es lässt den einst so
hoch gehaltenen hippokratischen Eid regelmäßig in den Hintergrund rücken.
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Die Lösung wäre:
Man müsste den betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen Bereich der
Krankenhausführung ganz klar vom medizinischen, nur den Patienten verpflichteten
Bereich, trennen.
Und die daraus resultierende Frage wäre dann: Wie könnte so eine Trennung
in der Praxis aussehen? Die Ärzte sollen also nach rein medizinischen Kriterien -
auch wenn nicht jede Therapie bezahlt werden kann - entscheiden. Denn
überflüssige OPs würden dann kaum mehr durchgeführt.
Der Kaufmännische Direktor soll hingegen für effektive Abläufe und ein gutes
Betriebsergebnis sorgen. Ohne Druck auf die Ärzte, ohne Beeinflussung von Fallzahlen
oder Sonderentgelten. Es geht ihm um effektiven Einkauf, um Abläufe in Pflege,
Versorgung, Hygiene, Logistik usw.
Aber beide - Kaufmann und Arzt - sollen aufeinander keinen Druck oder Beeinflussung
ausüben dürfen. Wie macht man das?
--
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- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, syna, 03.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, Wolfgang Gerstenhöfer, 03.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, Reinhard Schaffert, 03.04.2014
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, syna, 04.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, Wolfgang Gerstenhöfer, 05.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, syna, 04.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, wdt, 04.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, syna, 04.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, Wolf-Dietrich Trenner, 05.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, syna, 04.04.2014
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- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, Jürgen Junghänel, 05.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, Wolf-Dietrich Trenner, 07.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, syna, 24.04.2014
- Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?, Wolf-Dietrich Trenner, 07.04.2014
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