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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Basisversicherung für Menschen, die aus dem KV-System herausgefallen sind

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Basisversicherung für Menschen, die aus dem KV-System herausgefallen sind


Chronologisch Thread 
  • From: "Martin E. Waelsch" <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
  • To: markusvonkrella <markusvonkrella AT piratenpartei-nrw.de>, AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Basisversicherung für Menschen, die aus dem KV-System herausgefallen sind
  • Date: Wed, 25 Jul 2012 19:55:57 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Seit wann gibt es für Kassen härtefälle? In dem meisten Fällen mogeln die
sich daran vorbei, es sei denn, man nehme sich einen im sozialrecht
erfahrenen Rechtsanwalt, das hilft meistens, denn spätestens dann müssen sich
die Kassen an das recht halten.

Ich habe in meinem Bereich oft die Erfahrung gemacht, dass wir den Patienten
erst richtig gegen die kassenansprüche mit einer koordinierten Arbeit durch
Arzt, Sozialarbeit und Rechtsanwalt helfen konnten. Ohne sind diese Patienten
der kassenwillkür hilflos ausgeliefert. Und zwar egal, ob privat oder
gesetzliche Kassen.

Dr. M. E. Waelsch über iPad

Am 25.07.2012 um 19:46 schrieb markusvonkrella
<markusvonkrella AT piratenpartei-nrw.de>:

> Die kasse ist verpflichtet den saeumigen zahler wieder aufzunehmen. Das
> garantiert, dass der versicherte weiterhin krankenversichert ist. Selbst
> wenn
> eine andere kasse ihn aufnehmen wuerde bleiben die ansprueche der alten
> kasse
> erhalten. Das ist den anderen Beitragszahlern gegenueber sogar sehr sozial.
> Fuer
> Haertefaelle gibt es entsprechende Regelungen.
>
> Suche mal nach Verwaltungsakt und Haertefall.
>
>
>
> Bernd Kasperidus hat am 25. Juli 2012 um 16:52 geschrieben:> Danke für den
> Tip
>>
>> Trotzdem finde Ich die jetzige Regelung mehr als unsozial
>>
>>
>> Ich persönlich favorisiere die Änderung dahingehend.
>>
>> 1) der Versicherte kann sich heraus suchen, wohin er geht. Der Basistarif
>> ist
>> ja überall gleich
>> 2) es ist maximal eine rückwirkende Versicherung bis zu einem Jahr
>> statthaft
>> ... wie gesagt anderenfalls Türmen sich Schulden über Schulden auf
>>
>>
>>
>>
>>> ________________________________
>>> Von: markusvonkrella
>>> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de; lbear34 AT yahoo.de
>>> Gesendet: 16:25 Mittwoch, 25.Juli 2012
>>> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Basisversicherung für Menschen, die aus dem
>>> KV-System herausgefallen sind
>>>
>>> Hi
>>>
>>> bei meiner Krankenkasse ist es üblich dem Versicherten Ratenzahlung
>>> anzubieten.
>>>
>>> Sollte sich also im gesetzlichen Rahmen bewegen.
>>>
>>> Google mal nach stundung sgb
>>>
>>> Bernd Kasperidus hat am 25. Juli 2012 um 13:19 geschrieben:> Ahoi Leute,
>>>>
>>>> heute mal etwas aktuelleres und meiner Meinung nach (da Ich selber hier
>>>> einem
>>>> Betroffenen helfe) drängenderes als Grundsatzpolitik.
>>>>
>>>> Die freiwillige Basisversicherung für Menschen, die, aus welchem Grund
>>>> auch
>>>> immer aus dem KV-System herausgefallen sind.
>>>>
>>>> So ist es auch in dem mir bekannten Fall geschehen.
>>>>
>>>> Es wurde ja das Gesetz erlassen, dass es Menschen ermöglichen soll,
>>>> wieder
>>>> in
>>>> eine KV gehen zu können, auch wenn keine versicherungspflichte Arbeit
>>>> ausgeübt
>>>> wird oder sonstiges.
>>>>
>>>> Die Krux an diesem System ... laut Gesetz muss man erstens in die
>>>> Versicherung, in der man als letztes versichert war. Sprich war man
>>>> privat
>>>> versichert, muss man auch wieder in diese private Versicherung rein. Dies
>>>> mag
>>>> auf den ersten Blick logisch erscheinen, aber wenn z. B. fast kein
>>>> Einkommen
>>>> da ist, wie soll dann Arzt- oder Rezeptrechnung vorgestreckt werden?
>>>>
>>>> Zweite und viel größere Krux des Systems ... die Versicherung muss einen
>>>> zum
>>>> Datum der letzten Versicherung höchstens aber zum 01.12.2007
>>>> rückversichern.
>>>> Alle Beiträge seit diesem Datum müssen nachentrichtet werden und eine
>>>> Leistungsübernahme kann nur geprüft aber nicht zugesichert werden.
>>>>
>>>> In dem mir bekannten Fall: Der betreffende zahlt von heute bis zurück
>>>> 12/07
>>>> alle Beiträge nach. Eine Rechnung von knapp 8000 Euro ...
>>>>
>>>> Kurze Frage: Wie soll jemand, der aus Geldnot oder sonstigem aus einer
>>>> regulären Versicherung rausgefallen ist plötzlich mehrere Jahre Beiträge
>>>> nachzahlen?
>>>>
>>>> Wie soll das erst nächstes Jahr aussehen oder in fünf Jahren?
>>>>
>>>> Was macht jemand, der z. B. wegen Überschuldung aus dem System
>>>> rausgefallen
>>>> ist? Besonders schlimm, was soll jemand tun, der z. B. in der
>>>> Privatinsolvenz
>>>> ist und da keinerlei Schulden mehr machen darf und plötzlich auf 8000,
>>>> 10000
>>>> Euro Schulden sitzt?
>>>>
>>>>
>>>> Besonders pikant ... die KV darf eigentlich keine Ratenzahlung annehmen
>>>> und
>>>> muss bis alle rückständigen Beiträge entrichtet worden sind die
>>>> Leistungsübernahme auf Notfallleistungen beschränken!
>>>>
>>>> Damit ist dieses ach so soziale Gesetz eine einzige Augenwischerei.
>>>>
>>>> Ich denke, wir sollte hier eine wirklich soziale Lösung diskutieren und
>>>> für
>>>> den Parteitag vorbereiten ... als kurz und mittelfristge Alternative zum
>>>> derzeitigen Geldbeschaffungsgesetz.
>>>>
>>>> Lieber Gruß
>>>>
>>>> Bernd
>>>
>>>
>>>
> --
> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen




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