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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Neuregelung Gesundheitswesen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Neuregelung Gesundheitswesen


Chronologisch Thread 
  • From: mlepper99 <mlepper99 AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>, Dietmar Kuhl <piraten AT diekuhls.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Neuregelung Gesundheitswesen
  • Date: Tue, 17 Apr 2012 13:54:25 +0200 (CEST)
  • Importance: Medium
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Dietmar und alle anderen,

jau, hört sich gut und vor allem VERNÜNFTIG an.

Meine Verbesserungsvorschläge:

1. Die GKVs komplett abschaffen bzw. in PKVs umwandeln.
Die genannte Grundsicherung soll der Bund übernehmen/regeln.

2. Die AG-Beiträge dürfen nicht gedeckelt sein. Deckelung liegt aktuell bei
7,3%.
AN- und AG-Beiträge sind jeweils 50/50 zu leisten. Fertig.

Klarmachen zum Ändern.

Gruß
Martin Lepper (mlepper99)




Dietmar Kuhl <piraten AT diekuhls.de> hat am 17. April 2012 um 13:22 geschrieben:

> Ahoj,
>
> als rechte neuer Pirat mit Fokus auf unser marodes Gesundheitswesen habe
> ich mich etwas in den Thread "Neuregelung Gesundheitswesen" eingelesen.
> Sehr unterschiedliche Meinungen, die auch mehr oder weniger "hart"
> diskutiert werden.
>
> Ich möchte kurz auf die Thematik Einsparung von Verwaltungskosten und
> auf die PKV eingehen und freue mich auf Euer Feedback.
>
> GKV:
> Die Anzahl der GKVs in Deutschland nimmt zwar stark ab, das bedeutet
> jedoch nicht zwangsläufig das damit auch die Verwaltungskosten sinken.
> "Bestandswahrung" gilt auch hier und ehemalige Vorstände und leitende
> Funktionen einer fusionierten GKV behalten im Normalfall weiterhin ihre
> festgeschriebenen Gehälter und Goodies. Meist werden aus ehemaligen
> Hauptsitzen der aufgegangenen GKVs dann Niederlassungen oder
> Sachgebiets-Direktionen (oder wie immer das dann auch genannt wird).
>
> Und auch nach allen aktuellen Fusionen liegt die Zahl der GKVs in
> Deutschland noch bei knapp 150.
>
> Zwischendurch konnte ich lesen, das die Gehälter bei den GKVs gar nicht
> so hoch wären und 100.000 € Jahresgehalt die Ausnahme sei....
> Naja... das ist leicht nachzuprüfen, denn die GKVs sind verpflichtet die
> Gehälter ihrer Vorstände offenzulegen.
> Auf der Seite "http://www.krankenkassen.de/ref/vorstandsgehaelter/"; kann
> jeder einmal einsehen, wie die Lage ist...
>
> Kleiner Auszug (Werte aus 2009):
> Die Spitzenverdiener liegen weit über den Durchschnittsgehältern der
> Krankenkassen-Chefs in Deutschland. Die Grundvergütung lag im
> Durchschnitt der Krankenkassen bei etwa 115.000 Euro, die
> Höchstvergütung lag im Durchschnitt bei etwa 129.000 Euro. Das ist etwas
> mehr als im Vorjahr: Für 2008 wurde ein durchschnittliches Höchstgehalt
> von 123.000 Euro ermittelt. Der durchschnittliche Kassenchef konnte 2009
> demnach eine Steigerung von 4,8 Prozent erzielen.
>
> Die Hitliste führ die Techniker Krankenkasse an, deren Vorstand satte
> 270.000 € Jahresgehalt erhält.
>
> Und das sind nur die Vorstände!
>
> Und der GEZ-ähnliche Einzug der Beiträge über eine staatliche Stelle und
> Weiterverteilung nach komplizierten Schlüsseln an die GKVs dient auch
> nicht wirklich zur Verwaltungskosten-Einsparung.
>
> PKV:
> Natürlich spüren auch die PKV die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen
> und die "alles-wird-bezahlt" Mentalität der PKV nimmt stark ab.
> Aber - und da stimme ich den gelesenen Aussagen zu - sie haben den
> Steuerzahler bislang noch keinen Euro gekostet, da die PKV - wie jede
> private Versicherung - kostendeckend arbeiten und für die Aktionäre auch
> noch Gewinn abwerfen muss.
> Es wäre also m.E. nach unsinnig, die PKV abzuschaffen.
>
> Meine Idee und Grundeinstellung zum Thema Krankenkassen und Beiträge:
>
> Es gibt eine gesetzliche Krankenkasse bei der jeder Bürger versichert
> sein muss und die eine Grundsicherung (amulante und stationäre
> Behandlung, Heilmittel, Zahnbehandlung und Zahnersatz) garantiert.
> Auch Selbständige und Freiberufler werden bei dieser
> Versicherungspflicht nicht ausgenommen - sonst funktioniert das System
> nicht.
> Die Kostenteilung Arbeitnehmer/Arbeitgeber bleibt weiterhin bestehen.
> Für Arbeits-/Ewerbslose Bürger übernimmt die Arbeitsagentur/Jobcenter
> die Beiträge der Grundsicherung.
> Die Familien-Mitversicherung gilt hierbei selbstverständlich weiterhin.
>
> Dazu gibt es - angeboten von den GKV wie auch den PKV -
> Zusatzversicherungen, die z.B. höhere Kostenbeteiligung oder
> Kostenübernahme bei Zahnersatz, stationäre Unterbringung im
> Einzel-/Zweibettzimmer, Heilmittel (z.B. Brille), aber auch Kuren,
> Massagen, Heilpraktiker und Ähnliches übernimmt.
> Man kennt diese Zusatzversicherungen in verschiedenen Ausprägungen ja
> schon heute für GKV-Mitglieder.
> Die Beiträge für diese Zusatzversicherungen zahlt der Versicherte selbst.
>
> Behandlungskosten werden als Rechnung in dreifacher Ausfertigung an den
> Patienten gestellt.
> - Grundverorgungskasse (GKV)
> - Zusatzversicherung (PKV)
> - Patient
> Nur so ist gewährleistet, das der Patient selbst die Rechnung und die
> Korrektheit der aufgeführten Leistungen kontrolliert.
> Nach "OK"-Vermerk des Patienten gibt dieser die Rechnung(en) an die
> Grundversorgungskasse und ggf. an die Zusatzversicherung weiter.
> Von dort werden die Rechnungsbeträge an den Leistungsträger (Arzt,
> Klinik usw.) direkt gezahlt.
>
> Mit diesem System können die Kosten für die Grundversorgung pro
> Versicherten gesenkt werden, da erstmals alle Versicherten in einer
> Kasse versichert sind.
> Für Versicherungsunternehmen bleibt weiterhin die Möglichkeit bestehen,
> auch private Krankenversicherungen in Form der Zusatzversicherungen
> anzubieten.
> Mit der Grundversorgung ist die medizinische Behandlung für jeden Bürger
> in ausreichendem Maße gesichert, Zusatzversicherungen sind keine
> Notwendigkeit. Sie können aber zur Absicherung und als "Luxus"
> abgeschlossen werden.
>
>
> Das Schwierigste an jedem Konzept für eine Neustrukturierung des
> Gesundheitswesens ist natürlich der Übergang von dem gängigen System wie
> wir es heute haben zu dem neuen System.
> Und die Zeit, die ein solcher Übergang dauert.
> Und die Lobby, die diesen Übergang natürlich zu verhindern versucht.
> Aber jede Reise beginnt nun mal mit dem ersten Schritt - und der muss
> gemacht werden.
>
> Ich freue mich auf Eure Kommentare
>
> Dietmar
>
> --
> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen




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