Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

[haarbrandt <haarbrandt AT googlemail.com>]

Vergiss dabei aber nicht, dass die PKVs momentan noch die Rosinen
herauspicken können bzw. die Beiträge individuell vergeben werden. Die
PKVs funktionieren ja eher wie KFZ-Versicherungen, die bestimmte
Risikogruppen identifizieren und somit sehr genau berechnen können,
wie man noch ökonomisch arbeiten kann. Gesetzliche
Krankenversicherungen können sowas in dem Maße nicht, es besteht der
Kontrahierungszwang.

Deswegen sollte man vorsichtig sein, wenn man die Forderung nach der
Privatisierung des Versicherungssektors stellt. Ich halte es nicht für
machbar 80 Millionen Menschen nach den jetzigen Regelungen in PKVen
(gut, die Bemessungsgrenze müsste sowieso fallen) umzusetzen, da es
für viele einfach nicht zu bezahlen wäre (oder die Versicherung ein
Problem hätte)

Wenn es da gute Ideen gibt, wie man das gestalten kann, bin ich aber
sehr offen dafür.

Birger




Am 15. Dezember 2011 13:05 schrieb Londo100 <Londo100 AT news.piratenpartei.de>:
>
> Ahoi zusammen!
> 2009 betrugen die Ausgaben für die Gesundheit in Deutschland 278Mrd. Euro!
> Wir *alle* haben diesen Betrag zusammen eingezahlt!
> Nur zahlen alle wirklich gerecht in diesen Topf ein? Wohl eher nicht… denn
> die PVK’s sind gerade mal mit 25,9 Mrd. Euro dabei! Das sind 9,3% der
> Gesamtkosten!
> 160 Mrd. Euro zahlen die GKV . Die restlichen 93Mrd. Euro stammen von
> Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitgebern , privaten Haushalten
> und Organisationen(37Mrd. Euro) und nicht zuletzt 13,6 Mrd. Euro von
> öffentlichen Haushalten! (Quelle: Statistisches Bundesamt)
> Wie Syna richtig angemerkt hat nutzen die PV den Teil der gesundheitlichen
> Infrastruktur, den alle Anderen mitfinanziert haben, aber voll mit. Wo ist
> die Gegenleistung die PKV für den Rest leisten?
> Das durch dieses Missverhältnis leicht ein gewisser Neidfaktor aufkommen
> kann ist doch klar! Oder vielleicht ist das auch so gewollt!?
>
> Denn ist das eigentliche Problem nicht, die Immer weiter steigenden Kosten
> bei immer weiter sinkenden Leistungen?
> Mit der Abschaffung der PKV’s ist das ganze Problem nicht zu lösen!
> Folgendes bitte ich einfach mal zu bedenken: Die GKV’s (111 momentan an der
> Zahl) haben einen riesigen Verwaltungsapparat, der mit ca.130 Euro von jedem
> Versicherten am Leben erhalten wird! Und die Kosten für die Verwaltung
> steigen Jahr für Jahr! Bei PKV‘s bleibt aber sogar noch genug Geld übrig um
> Rückstellungen zu schaffen!
> Die Unmengen an Verwaltungskosten die in den GKV’s anfallen, sind in unserem
> Gesundheitssystem nicht mehr tragbar, noch irgendwie zu tolerieren!
> Klar könnte man warten bis sich die Zahl der Kassen durch Pleiten und
> Fusionen weiter sinkt und nur noch die GKV’s überleben, die vernünftig
> wirtschaften. Aber wie viele Jahre dauert das! Wie viel Geld wird da noch
> unsinnig ausgegeben? Ist es nicht wirklich höchste Zeit diesen Irrsinn zu
> stoppen?
> Die PKV‘s machen es doch vor. Es geht doch mit weniger Verwaltungskosten.
> Warum sollen nur die PV in den Genuss kommen, eine vernünftige medizinische
> Versorgung zu haben?
> Wäre uns nicht allen geholfen, wenn *eine* Kasse mit schlankerer Verwaltung,
> den Pharmakonzernen auf die Finger haut ?
> Wäre es nicht besser , wenn Ärzte ein festes Gehalt bekommen würden, und
> sich nicht noch mit zig Kassen, wegen verschiedener
> Abrechnungskosten/Formalien, auseinander setzen müsste? Und der Arzt hätte
> dann ja auch noch mehr Zeit sich um Patienten zu kümmern. Gut ausgebildete
> Ärzte würden nicht ins Ausland gehen, sondern wären in ausreichender Zahl
> überall in unserem Land vorhanden.
> Wo würden Vor- und Nachteile aus der sinnvollen Zusammenführung der privaten
> und gesetzlichen Krankenkassen liegen?
>
> --
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