Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] privaterscherte

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] privaterscherte


Chronologisch Thread 
  • From: Arnold Schiller <schiller AT babsi.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] privaterscherte
  • Date: Fri, 27 Aug 2010 19:36:06 +0000 (UTC)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver

Am Fri, 27 Aug 2010 21:10:16 +0200 schrieb Enrico Weigelt:

> Diese Aussage ist längst obsolet - zumindest für hinreichend neue
> Verträge - da gibt es nämlich eine (gesetzlich vorgeschriebene)
> Altersrückstellung, damit der Beitrag weitestgehend konstant bleibt.

Kontraste von gestern:
http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_vom_26_08/
mythos_privatversicherung.html
"Standardtarif bedeutet – keine Kuren, keine Reha, und extrem begrenzte
Hilfsmittel." sprich nicht der Leistungskatalog der GKV mit also dem
Effekt dass der PKV-Patient entweder sich den teuereren Tarif leisten
kann um wenigsten in einen Leistungskatalog zu kommen, der in etwa der
GKV
entspricht oder weniger Leistung erhält als er in der GKV erhalten würde
zum GKV-Preis. Im Gegensatz zu früher musste die PKV aufpassen, dass
ihnen der Beitragszahler nicht über Umwege wieder in die GKV abhaut.
Jetzt ist die PKV sich sicher, dass der Beitragszahler das nicht kann und
kann also die Leistung kürzen oder den Preis erhöhen. Billig ködern bei
den Gesunden um dann im Leistungsfall möglichst wenig zu zahlen. Klassich
private Versicherungen eben oder wenn es geht sich je nach Fall das Geld
bei den Berufsgenossenschaften oder anderen möglichen Zahlungsträgern
wieder zu holen bzw. darauf zu verweisen. So manche
Rehabilitationsmassnahme wird da auch schon mal auf die
Rentenversicherung zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit abgewälzt.
Die PKV profitiert einerseits von der Beihilfe bei den Beamten (PKV zahlt
letzlich nur die Hälfte wenn überhaupt, wenn nicht sogar ein Vertrag mit
Eigenbeteiligung mit dem Beamten geschlossen wurde) und andererseits von
anderen staatlichen Fürsorgeträgern (bei manchen Unfällen ist eben auch
ein anderer Versicherungsträger involviert, wie zum Beispiel bei einem
Arbeitswegeunfall die Berufsgenossenschaft). Auch soll es Fälle geben und
das ist ja auch aus den USA her bekannt, dass private Versicherer
chronisch Kranke oder Krebskranke unter fadenscheinigen Gründen aus dem
Vertrag schmeissen. Leider ist das Schadensersatzrecht in Deutschland
nicht so ausgeprägt, dass es für die privaten Versicherer sogar Risikolos
ist und die Prozesslaufzeiten sind in Deutschland bis zur letzten Instanz
so lang, dass die Wahrscheinlichkeit dass der Patient stirbt bevor er
Recht erhält so hoch ist, dass es sich für die Privatversicherung im
Alter doppelt lohnt das Prozessrisiko einzugehen. Selbst wenn der Prozess
verloren werden sollte, sind die Strafen insgesamt so gering, dass kein
Schaden zu erwarten ist, der teurer wäre als gleich zu zahlen.
Gelackmeiert ist letztlich der Privatpatient, der der Werbung geglaubt
hat.

Grüße,
Arnold





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang