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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 35 Wirksamkeitsnachweis von Medikamenten

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 35 Wirksamkeitsnachweis von Medikamenten


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 5, Eintrag 35 Wirksamkeitsnachweis von Medikamenten
  • Date: Fri, 23 Apr 2010 11:09:32 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Selbstverständlich haben Placebos oft eine heilende Wirkung. Teuere Placebos
helfen sogar noch besser, selbst bezahlte am aller besten (der Körper kann
sich eben oft auch allein ganz gut helfen, die Psyche spielt bei Erkrankungen
eine große Rolle).

Ich will keinesfalls Placebos abschaffen oder Homöopathen ihre Wässerchen
verbieten. Es kann doch aber nicht sein, dass ständig neue -meist teure-
Medikamente entwickelt werden, die dann von den Kassen bezahlt werden müssen.
Der einzelne Arzt kann überhaupt nicht beurteilen, ob diese neuen Medikamente
wirken oder welche Nebenwirkungen sie haben . Er ist darauf angewiesen, dass
die Wirksamkeit von jemandem überprüft wird - und genau das geschieht in
Deutschland richtig (und den meisten anderen Ländern) nicht. Zur Zulassung
eines Medikaments sind Studien, die ausschließlich vom Hersteller erstellt
wurden, vollkommen ausreichend.

Lest doch mal den Artikel in der Welt:
http://www.welt.de/die-welt/wissen/article7268389/Wie-man-Mediziner-irrefuehrt.html
Im aktuellen Deutschen Ärzteblatt ist das Problem noch viel krasser
formuliert.

(Einfaches Beispiel: Über Jahrzehnte wurde die Hormonersatztherapie in
Industriestaaten als hochwirksam angesehen. Neben Besserung der
Befindlichkeit wurden seltenere Herzinfarkte, weniger Krebsleiden, geringerer
Knochenschwund usw. gesehen (wer war wohl Sponsor der meisten Studien?).
Nachdem vor wenigen Jahren eine unabhängige Studie durchgeführt wurde, weiß
man jetzt endlich, dass diese Ansicht wohl falsch war und die langjährige
Hormontherapie diverse Risiken birgt.)
Es gibt noch unzählige weitere Beispiele.





> > Gesetzlich müsste geregelt werden, dass kein Medikament (außerhalb
> von
> > Studien) von den Kassen erstattet werden darf, dessen Nutzen nicht
> durch
> > unabhängige wissenschaftlich einwandfreie Studien belegt ist .
> Problem
> > ist nur, dass der Wirksamkeitsnachweis bisher nur für recht wenige
> > Medikamente tatsächlich besteht.
> >


> Und selbst wenn er bestünde, eine Behandlung mit Placebos sollte
> ebensowenig verboten werden, wie alles was eine Heilung sinnvoll
> unterstützen kann. Das Objekt der Behandlung ist kein physikalischer
> Gegenstand, der immer in der Form wissenschaftlich neutral einem
> Wirksamkeitsnachweis unterworfen werden kann. Die gesamte
> homöopathische Medizin könnte nach deiner Forderung einfach in die Tonne
> getreten
> werden, da es keinen Wirksamkeitsnachweis für diese Dosen gibt.





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