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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Bitte um Hilfe - Konzept für piratisches Gesundheitswesen auf Landesebene in BaWü

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Bitte um Hilfe - Konzept für piratisches Gesundheitswesen auf Landesebene in BaWü


Chronologisch Thread 
  • From: Privacy <pirat AT praes.eu>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Bitte um Hilfe - Konzept für piratisches Gesundheitswesen auf Landesebene in BaWü
  • Date: Sat, 24 Apr 2010 21:03:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 24.04.2010 12:19:45 schrieb Morgan le Fay (evtl. zitierend!):

Hallo ...

insgesamt denke ich, dass wir uns in vielen Punkten als Piraten zu
Fragen des Gesundheitswesens noch zurückhalten sollten - und uns auf
piratige Kernaspekte beschränken.

Ich benutze mal deine Kommentare:

S4: ÖPNV - dieses Problem taucht zwar auch im Gesundheitswesen auf,
gehört aber eher zum Thema "Infrastruktur/Verkehr" - das Problem ergibt
sich genauso für die Nahrungsbeschaffung. Willst Du Tante Emma
zwangsverpflichten, die Nahrung frei Haus zu liefern?

Zu überlegen ist aber:

- ob "fahrende Praxen" zugelassen werden sollten
- wie ein sinnvoller Ausbau von Telemedizin ("Portalkliniken" auf dem
Lande mit Anbindung zu Experten in KH der Maximalverorgung) möglich ist.

S8 1+2:
Das heisst hier nichts anderes, dass man die Bedarfermittlung im
einzelnen nicht staatlich regelt - dann wären wir bei einem
verstaatlichten Gesundheitssystem sondern der sog. "Selbstvervawltung"
überlässt. Haken daran ist, dass die Kassen eben NICHT die
Interessensvertreter der Patienten sind und die KV nicht die
Interessensvertretung der Ärzte - und dass sich der Markt also zwischen
zwei nontrösen Blöcken abspielt, auf die die beteilgten Einzelpersonen
keinen Einfluss haben.

S9: 1+2
Ack ... da halte ich die Ansätze von Herrn Rösler schon für
zielführender. Alternativ würde ich die Gemeinden/Kreise mit in das
Werben um Ärzte einbeziehen (Nicht durch Studiendarlehen - das würde
eine zu große Abhängigkeit bedeuten) - aber durch STellung von
Infrastruktur (Praxen, auch für Teilzeit geeignet, Schaffung einer
Transportinfrastruktur ...)

S 10:
Wieder der Versuch dies von oben zu lenken :-((

S11:
Interessant - finde ich im Prinzip einen guten Ansatz - aber die
Kommunen müssten dafür - als die uns "nächststehenden" öffentlichen
Gliederungen gestärkt werden.

(Morgan - fährst Du als Optiker zu einem nicht gehfähigen Kunden?!).

S12:
Ich habe neulich schon 2 Beispiele genannt, wo "Ferndiagnosen" sinnvoll
sind: In der Bildgebung (Unfall, CT/MRT im Kreiskranknhaus verfügbar -
aber eben kein Neuroradiologe), in der Pathologie - Aufbereitung des
Biopsiematerials durch MTA - und Beurteilung durch den (ggf. noch weiter
spezialisierten) Pathologen bei Schnellschnittuntersuchungen.

Haftungsmodelle hierfür sind - wie auch in der übrigen arbeitsteiligen
Medizin (zum Beispiel Interdisziplinäre Intensivstationen) längts
tägliche Praxis.

Allerdings der klinische Blick vor Ort muss gewährleistet sein - d.h.
der Hausarzt - aber auch Nervenarzt ... muss _persönlichen_ Kontakt zum
Patienten pflegen (vor allem zum chronisch Kranken). Keine Beschreibung
der Welt ersetzt die komplexe Wahrnehmung, die es ermöglicht
Veränderungen des Patienten rechtzeitig zu bemerken (da helfen auch
keine Messwerte - eher noch das unbestimmte Gefühl der
Pflegenden/Anghörigen, dass etwas "nicht stimmt")

S 13:
Nein - die Banken sind private Institutionen - die sich nach der Rendite
und Ausfallsicherheit der Kredite orientieren - und das darf auch nicht
anders sein.
Das Interesse liegt bei den Kommunen - also muss man diese in die LAge
versetzen, Bewerber anzulocken. Das völlig eigenwirtschaftliche Risiko
einer Praxisgründung wagen viele Ärzte nicht - besonders Frauen - weil
auch sie nicht auf "Lebenszeit" planen, sondern sich auf Veränderungen
einstellen müssen. Eine duale Praxisfinanzierung wäre sicher überlegenswert.

"Misswirtschaft der Selbstverwaltung" - willst du sie abschaffen - und
die Sache der freien Verhandlung auf dem Markt überlassen?
Andrerseits - dir als Optiker wird auch nicht verboten, andere Optiker
anzustelllen, teurere Gestelle und Gläser zu verkaufen ... - wenn wir
heute bei den Brillen noch reine Sachleistung ohne
Zuzahlungsmöglichkeiten hätten gäbe es nur miese, total überteuerte
Kassengestelle mit schweren Gläsern ...


S14
Es mag schönere Zeiten geben, aber dies sind die unsrigen. Nicht auf
jedem Dorf in einem Flächenstaat ist jede medizinische Disziplin vor Ort
finanzierbar - auch mit "Teilpraxen" nicht. D.H. wir müssen uns dem
Problem des Transportes (von Pat. oder Information in Spezialfällen)
stellen.

Das war Teil 1...

Gruß

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