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ag-gesundheit-solidarier - Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Stand der Debatte?

ag-gesundheit-solidarier AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

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Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Stand der Debatte?


Chronologisch Thread 
  • From: RalW <RalW AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheit-solidarier AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-solidarier] Stand der Debatte?
  • Date: Sat, 05 May 2012 13:36:28 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-solidarier>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-solidarier.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo,

ich finde den Vorschlag der Solidarier eigentlich ziemlich gut.

Wenn man in Deutschland die Gesundheitspolitk betrachtet, auch mit den zuletzt vorgenommenen Gesundheitsreformen, sieht man eigentlich, dass die Gesundheitspolitik ziemlich pfadabhängig ist, d.h. eine Veränderung größeren Maßstabs ist nur schwer in der Politik umzusetzen.
Die Einführung des Gesundheitsfonds 2007 war für diese Verhältnisse schon ziemlich weitreichend. Im Vorfeld wurde er ja von fast allen anderen politischen Interessengruppen (außer der Koalition CDU / SPD) angelehnt, also Opposition, GKV, PKV, Ärzte, Krankenhäuser usw.
Man hat allerdings gesehen, dass sich 2 grundlegende Modelle bei den bisherigen Parteien herauskristallisiert haben: (Solidarische) Bürgerversicherung (SPD, Linke, Grüne) und Gesundheitsprämie (CDU, FDP).
Mit dem Gesundheitsfond haben sich SPD und CDU ihre Optionen jeweils offen gehalten.

Der Entwurf der Solidarier ist hier ganz gut einzuordnen. Ich finde ihn auch nicht zu mager, da alle diese tausenden Einzelheiten auch noch später diskutiert werden können, wenn man weiß, wohin man will.

Als mögliche weitere Diskussionspunkte für den Vorschlag der Solidarier hätte ich noch hinzuzufügen:

1. Zitat: Die Piratenpartei fordert die Einführung einer solidarischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Was passiert mit den PKV ? Sollen die abgeschafft werden ? Wohl eher nicht, da dies wohl verfassungsrechtlich nicht geht. Können die in dem (neuen) System dann mitarbeiten nach den Prinzipien wie die GKV, also Beitragserhebung nach Einkommen und nicht nach Alter und Gesundheit ?

2. Finanzierung: Werden Beiträge weiterhin nur auf Erwerbseinkommen erhoben oder wird die Einnahmebasis erhöht mit Berücksichtigung von weiteren Einkünften wie Mieteinnahmen, Kapitaleinnahmen usw. ? Dabei kann man natürlich dafür sorgen, dass Kleinsparer usw. nicht zahlen müssen durch Freibeträge.

3. Zitat: Die Parität in der Finanzierung der Bürgerversicherung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ist wiederherzustellen.

Im Moment zahlen die Arbeitnehmer 0,9 % mehr (wurde mit Gesundheitsfond beschlossen). Weiterhin zahlen aber viele noch extra Kosten (Praxisgebühr, Krankenhaustagegeld, Zuzahlungen für Arzneien, Medikamente, Zahnbehandlungen...).
Sollen also Arbeitnehmer und Arbeitsgeber wieder gleiche Beiträge vom Erwerbseinkommen zahlen ?

4. Zitat: Die Beitragsbemessungsgrenze bleibt sowohl für Versicherte wie auch für Arbeitgeber bestehen.

Nur als Diskussion: Es wird ja zumindest eine Erhöhung der Beitagsbemessungsgrenze erörtert (DGB, SPD, Linke). Also zahlen z.Bsp. ein Arbeitnehmer mit brutto ca. 3.800 EUR als auch Winterkorn von VW mit ca. 17 Mio den gleichen monatlichen Beitrag, da könnte man ja diskutieren, ob das gerecht ist, oder ob evtl. ein Zusatzbeitrag ab vielleicht 1 Mio EUR Jahreseinkommen fällig wird.

LG RalW




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