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ag-gesundheit-reformer - Re: [Ag-gesundheit-reformer] Ahoi

ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

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Re: [Ag-gesundheit-reformer] Ahoi


Chronologisch Thread 
  • From: checkinger <checkinger AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Ahoi
  • Date: Wed, 11 Jan 2012 18:20:36 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


mb schrieb:
Ich hab mal einen interessanten Vergleich der umsatzstärksten Medikamente 1997-2007 gefunden.
1997 dienten die umsatzstärksten Medikemente hauptsächlich der Behandlung chronischer Volkskrankheiten, die überwiegend schon mehr als 10 Jahre auf dem Markt waren.
2007 waren unter den 15 umsatzstärksten Medikamenten diverse gegen eher seltene Erkrankungen . Die Wirksamkeit der meisten Markführer ist sogar umstritten.
http://www.arznei-telegramm.de/html/2008_06/0806065_01.html

Im Vergleich dazu die Liste der am häufigsten verschriebenen Medikamente (leider von Bild). Bei den dort aufgeführten Medikamenten handelt es sich überwiegend um ältere,billige Medikamente gegen Volkskrankheiten
http://www.bild.de/tipps-trends/gesund-fit/ratgeber/top-ten-2514292.bild.html

Ich ziehe daraus mal den Schluss, dass es kostensparend und für den Patienten nutzbringend wäre, nur Medikamente zu bezahlen, deren Wirksamkeit und Nutzen eindeutig nachgewiesen ist (ansonsten nur innerhalb von Medikamentenstudien).
Michaela

Hallo und Ahoi Michaela !

vielen Dank für Deine Rückmeldung !

2007 waren unter den 15 umsatzstärksten Medikamenten diverse gegen eher seltene Erkrankungen . Die Wirksamkeit der meisten Markführer ist sogar umstritten.
http://www.arznei-telegramm.de/html/2008_06/0806065_01.html
...
...

Ich habs geahnt !

...Liste der am häufigsten verschriebenen Medikamente ...

Die P-Industrie produziert/innoviert am eigentlichen Markt vorbei. Sie produziert für die Märkte, wo Geld verdient wird. Überraschend ?

Ich ziehe daraus mal den Schluss, dass es kostensparend und für den Patienten nutzbringend wäre, nur Medikamente zu bezahlen, deren Wirksamkeit und Nutzen eindeutig nachgewiesen ist (ansonsten nur innerhalb von Medikamentenstudien).

100% einverstanden ! In seiner Einfachheit ist Dein Schluss wahrscheinlich parteiübergreifend mehrheitsfähig.

Dazu muss noch mehr "Piratiges" kommen:

Und die Studien müssen von der Pharma-Industrie bezahlt werden ! Und: Alle Studien müssen veröffentlicht werden. Auch die mit negativem Ausgang..

Im Übrigen reicht eine einmalige Zulassung m.E. nicht aus. Gerade bei teuren und/oder "stark wirksamen" (solche mit erheblichen Nebenwirkungen) Medikamenten braucht es eine andauernde und funktionierende sog. Post-Marketing-Surveillance, also weitere marktnahe real-life Studien zu Nutzen und Risiko.

Hier noch ein Zuckerl für alle Leseratten: Wahnsinn mit Methode

Artikel in der SZ vom 22.12.2011

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/2.220/fragwuerdige-behandlung-wahnsinn-mit-methode-1.1241627

"Manchmal hat man den Eindruck, das ist Wahnsinn mit Methode", sagt Jürgen Windeler. Seit mehr als zwei Jahrzehnten tritt er für eine wissenschaftlich fundierte Medizin ein. In den 1990ern war er maßgeblich beteiligt, die immer wieder am politischen und ökonomischen Widerstand gescheiterte Positivliste zu erstellen, in der statt der mittlerweile 60.000 Medikamente auf dem Markt nur 1500 sichere, nützliche und zuverlässige Präparate aufgeführt sind, die Ärzte in der Klinik brauchen - für eine Internistenpraxis würden sogar 500 Arzneien ausreichen, für den Hausarzt 150.

@Jürgen Windeler: Piraten haben Beratungsbedarf !!
http://www.sueddeutsche.de/thema/J%C3%BCrgen_Windeler
Jürgen Windeler ist Chef des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG)

Viele Grüsse

Der Alex

Und:
* Kassenstudie beklagt Boom bei Risiko-Medizin: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,768401,00.html

Anhang. Umsatzstärkste Präparate 2010, Barmer Arzneimittelreport

Rang Präparat (Wirkstoff) Umsatz 2010 in Mio. Euro + / - gegenüber 2009 in %
1 Humira (Adalimumab) 360 +16,0
2 Enbrel (Etanercept) 287 +8,5
3 Glivec (Imatinib) 228 +9,9
4 Spiriva (Tiotropium) 216 +7,3
5 Rebif (Interferon β-1a) 213 +10,5
6 Symbicort (β-2 + Corticoid) 208 +2,5
7 Copaxone (Glatiramer) 189 +11,8
8 Lyrica (Pregabalin) 187 +18,6
9 Viani (β-2 + Corticoid) 175 +3,9
10 Seroquel (Quetiapin) 174 +10,6
11 Avonex (Interferon β-1a) 154 +2,7
12 Inegy (Simvastatin + Ezetimib) 150 +0,8
13 Sifrol (Pramipexol) 136 +15,9
14 Keppra (Levetiracetam) 132 +76,1
15 Lantus (Analog-Insulin) 131 +3,4
16 Betaferon (Interferon β-1b) 125 -13,2
17 Clexane (Enoxaparin) 117 +1,1
18 Atacand (Candesartan) 104 +10,9
19 Herceptin (Trastuzumab) 101 +26,8
20 Targin (Oxycodon + Naloxon) 98 +48,8
Gesamtmarkt Industrieumsatz 2010 25.941 +2,6

http://www.barmer-gek.de/barmer/web/Portale/Presseportal/Subportal/Presseinformationen/Aktuelle-Pressemitteilungen/110615-Arzneimittelreport-2011/PDF-Arzneimittelreport-2011,property=Data.pdf




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