Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vielen Dnak für die super Diskussion

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vielen Dnak für die super Diskussion


Chronologisch Thread 
  • From: Tensor <Tensor AT Piraten-lsa.de>
  • To: moneymind <moneymind AT gmx.de>, "ag-geldordnung-und-finanzpolitik@lists piratenpartei. de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vielen Dnak für die super Diskussion
  • Date: Fri, 23 Oct 2015 12:13:37 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 21.10.2015 um 21:04 schrieb moneymind:
Auch hierzu als Ergänzung ein Lenin-Zitat:

Natürlich haben die Bolschewiki sich nur am öffentlichen Recht (Staat, Grundprinzip: Unterordnung, Befehl) orientiert und das Privatrecht (Eigentum, Vertrag, Markt, Grundprinzip: Gleichheit, Konsens) fast komplett beseitigt.

*"Wir erkennen nichts Privates an, für uns ist alles auf dem Gebiet der Wirtschaft öffentlich-rechtlich und nicht privat". *

Quelle: Rolf Knieper (Hrsg.): /Grundlagen der Zivilrechtsordnung in den Staaten des Kaukasus und Zentralasiens in Theorie und Praxis. Materialien zu einer Konferenz an der Universität Bremen vom 29. und 30. März 2007./Berlin: Berliner Wissenschaftsverlag 2008

https://books.google.de/books?id=jIMeFnejDr4C&lpg=PA45&dq=Privatrecht%20knieper&hl=de&pg=PA45#v=onepage&q=Privatrecht%20knieper&f=false

Abschaffung des Privateigentums eben, und der Vertragsfreiheit. Das war der Plan des Sozialismus: bewußt geplante und koordinierte Arbeitsteilung nicht nur innerhalb jedes Einzelbetriebs, sondern für die gesamte Gesellschaft sollte zu besseren Ergebnissen führen als die "Anarchie des Marktes", in dem Einzelbetriebe ohne Gesamtplan einfach drauflos produzieren und ihr Zeug auf den Markt werfen, wo sich dann - so Marx - erst hinterher rausstellt, ob "zuviel" oder "zuwenig" für den gesellschaftlichen Bedarf produziert wurde.
Eigentlich `ne geile Idee, die uneigentlich nicht funktioniert hat.

Daß damit auch Privatautonomie und Privatsphäre aufgehoben wurden, zugunsten eines allgegenwärtigen Schnüffelstaats, dürfte auch klar sein.

Na ja - MIR ist das zumindest NICHT so klar. Wieso muss Planung unbedingt mit der Aufhebung der bürgerlichen Rechte einhergehen? Warum muss Planung alle Privatsphäre zerstören? Ich befürchte vermutlich nicht zu Unrecht, wenn wir weiterhin auf jede Planung verzichten und den freien Markt, das Wachstum, die Produktivität als Götzen eines Systems anbeten, zu dem es keine Alternative gibt, dann ist der "Plan", genau dieses System gegen die Wand zu fahren.

Man müsste Privateigentum nicht einmal abschaffen, sondern vielleicht nur in seiner Menge pro Kopf nach oben deckeln. Gleiches gilt für die Vertragsfreiheit. Sie muss nur dann beschnitten werden, wenn die potentiellen Verträge uns näher an die o.g. Wand heranführen.

Schönes Beispiel für unsägliche Verträge, das Hajo in der letzten Mumble-Sitzung referenziert hat.

http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Konzerne-klagen-W/Das-Erste/Video?documentId=31181268&bcastId=799280

Bitte Kotzbeutel bereithalten, wenn ihr euch das anschaut.
Das Schlimmste ist, die Leute, die solche Verträge einfädeln, dürfen FREI `rumlaufen! Könnte man nicht ein paar schicke Südseeinseln für die ganze Bande reservieren und sie mit all` dem Geld, das sie bisher zusammengeraubt haben einfach für IMMER dort wegsperren? Sie könnten von mir aus weiter in Luxus leben. Man könnte die Inseln mit allem, was die moderne Gesellschaft zu bieten hat beliefern. Einzige Bedingung: Wer im goldenen Ghetto gelandet ist, darf es nie wieder verlassen und nie wieder Einfluss auf das System bekommen. Das wäre doch 'mal ein Anfang.
Sorry - war ein Tagtraum.

Aus eigener Erfahrung dokumentiert hat das Katherine Verdery, die jahrelang im sozialistischen Rumänien gelebt und geforscht hat. Sie hat ein Buch über ihre Securitate-Akte geschrieben:
/
"With the end of communism, many of the newly established governments—among them Romania’s—opened their secret police archives. From those files, as well as her personal memories, the author has carried out historical ethnography of the Romanian Securitate. Secrets and Truths is not only of historical interest but has implications for understanding the rapidly developing “security state” of the neoliberal present. " (Quelle: http://www.ceupress.com/books/html/Secrets-and-Truth.htm) /






Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang