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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Draghis QE

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Draghis QE


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>, AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Draghis QE
  • Date: Sat, 31 Jan 2015 09:16:17 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Vielen Dank für Deine Einschätzung, Patrick,

offen sind für mich 2 Fragen:
- Wenn eine Bank Aktien kauft, dann kauft sie diese nicht bei Unternehmen
sondern bei anderen Banken (Vorbesitzer). Das ist einer der unreflektierten
Punkte in der Mainstream-Presse, wo viele meinen, Unternehmen würden von
Aktienkäufen profitieren. Tun sie nicht, nur 1x bei der Erstemission.
Das heißt der Pegel an ZB-Geld bleibt in dem Fall, was aber macht dann die
andere Bank damit, auch liegen lassen?

> - Der Staat führt ja seine Geschäfte über ein Zentralbankkonto. Also
> könnten Banken beim Staat Leistungen mit ZB-Geld bezahlen und es so los
> werden (z.B. Steuern zahlen, zu privatisierendes Öffentliches Gut kaufen
> usw.).

Ist das evtl. Teil der neoliberalen Agenda, öffentliches Eigentum zu
privatisieren? Die EZB kauft Staatsanleihen und macht dafür Geld für den
Aufkauf von Wasserversorgung usw. frei?

Gruß
Christoph


> Am 30.01.2015 um 21:02 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:
>
>
>> Am 30.01.2015 um 18:04 schrieb Christoph Mayer
>> <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:
>>
>> Ich möchte mal diese Frage in die Runde werfen:
>>
>> Was machen eigentlich die Banken mit dem Zentralbankgeld, das sie durch
>> den Verkauf ihrer Staatsanleihen erhalten?
>>
>> - Lassen sie es bei der ZB auf dem „Konto“ kann es sein, dass sie
>> Strafzins zahlen müssen.
>
> Bekloppt genug sind sie, nichts anderes haben sie mit dem Geld aus LTRO
> gemacht, sogar hundertmilliardenfach.
>
>> - Einen Mangel an ZB-Geld haben sie ja schon lange nicht mehr, also wird
>> es die Kreditvergabe nicht befeuern.
>
> Das ist die Theorie, aber das Problem:
>
>> Die Kreditvergabe ist wesentlich durch die Kreditwürdigkeit der möglichen
>> Kreditnachfrager limitiert und die wird dadurch nicht besser.
>
> Sie ist vor allem durch die Kreditnachfrage limitiert. Dumm nur, dass die
> solventesten "Opfer" naturgemäß am wenigsten Bedarf haben, und diejenigen,
> die es brauchen, kriegen nichts. Super System!
>
>> - In Bargeld umtauschen und in Umlauf bringen? Aber da müsste ja auch
>> jemand Bargeld nachfragen.
>
> Auch hier bestimmt die Nachfrage die Menge - und richtig, die ist nicht
> hoch.
>
>> - Damit Schulden bei anderen Banken bezahlen? Aber was macht dann die
>> andere Bank mit dem noch mehr ZB-Geld?
>
> Z.B. Wertpapiere, die in Pension gegeben wurde, wieder auslösen.
>
>> - Damit Aktien und andere Wertpapiere kaufen? Das scheint die Hauptsache
>> zu sein, siehe Korrelation S&P Index mit dem Quantitaive Easing.
>
> Genau! Das ist die einzig halbwegs sinnvolle Verwendung - nur gewonnen ist
> damit nichts, außer dass die Superreichen noch superreicher werden. Aber
> das kann doch unmöglich das Ziel der Übung sein....
>
> (Schaut euch mal den Film auf Grundlage von Werners "Princes of the Yen"
> an, da sieht man sehr schön, warum eine Zentral so handelt - Ähnlichkeiten
> mit aktuellen Ereignissen sind natürlich rein "zufällig" ;-)
>
>> Jedoch: Kauft eine Bank bei der anderen Bank hat ebenfalls diese dann die
>> ZB-Geld-Menge.
>> - Verschwinden würde ZB-Geld doch nur, wenn sie damit ihre an die ZB
>> verkauften/ verliehenen Anlagen zurückkaufen würden, oder übersehe ich da
>> was?
>
> Richtig, der Bankensektor als Ganzes kann sich nur bei der ZB
> refinanzieren, und das ZB-Geld kann in Gänze auch nur reduziert werden,
> indem es in der oben beschriebenen Form zurückgegeben wird.
>
>
> Das wird auch passieren, aber noch ist die "Fallhöhe" nicht erreicht.
>
> Beim nächsten Mal muss es richtig wehtun, nicht so wie bei letzten
> lächerlichen Finanzkrise. Das hat offensichtlich noch nicht ausgereicht, um
> das europäische Gesellschaftsmodell vollständig zu schleifen. Schließlich
> gibt es immer noch "Utopisten", die auf so einen Schnulli wie Demokratie
> und Rechstaatlichkeit Wert legen, und darüber hinaus auch noch den
> Sozialstaat erhalten wollen - Träumer!
>
> Beim nächsten Mal muss es existentiell werden, damit auch ja keiner mehr
> die Zeit hat, gegen ESM, TTIP und andere "sinnvolle" Maßnahmen zu
> opponieren.





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