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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Fazit aus dem hier gelernten?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Fazit aus dem hier gelernten?


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Fazit aus dem hier gelernten?
  • Date: Tue, 13 Jan 2015 19:16:01 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 13.01.2015 um 10:26 schrieb moneymind:
> Der Test für Theorien ist immer das praktische Handeln.
>
> Wie sähe - auf der Basis des hier in den letzten Jahren gelernten -
> jetzt Eure alternative wirtschaftspolitische Strategie für a)
> Deutschland und b) Europa aus?
>
> Welche Ziele würdet ihr setzen?
> Mithilfe welcher konkreten ordnungs-, fiskal-, steuer- etc.
> -politischen Maßnahmen würdet ihr umsetzen wollen?
>
Auf ein Außenhandelsgleichgewicht hinarbeiten. Kurzfristiges Über- oder
Unterschießen ist möglich (lässt sich ja gar nicht vermeiden), wird aber
aber einer zu definierenden Schwelle sanktioniert, damit es
unrentabel/uninteressant wird. Das mit 3% Defizit aber 6% zulässigem
Überschuss, dessen Überschreiten dann noch nicht mal sanktioniert wird,
damit fängt es an. Aber das würde das ganze Weltgefüge sprengen. Jeder
braucht Dollar, d.h. das Defizit der USA bleibt gesetzt. Wenn man das
also von grundauf abstellen will, dann braucht man eine neue
(gerechtere) Weltwährungsordnung.

Da ich selbst in einem exportorientierten Unternehmen arbeite, höre ich
das Gejammer schon länger, dass ja die Aufträge zurückgehen würden, eine
schwierige Phase bevorstehe aber man wieder auf Wachstumskurs kommen müsse.
Erst heute gehört: Effizienzsteigerungen machen Arbeitsplätze kaputt,
außer man wächst. Von daher - Wachstum = alternativlos.
Problem ist halt, dass mittlerweile Produktionskapazitäten in
Deutschland geschaffen wurden, um einen Teil der Restwelt mit zu
bedienen. Wenn die plötzlich nicht mehr auszulasten sind, dann wird das
Geschrei groß... Ist in ähnlicher weise auf andere Überschuss-Länder
übertragbar.
Exportüberschussländer ziehen Kaufkraft aus dem Ausland ab, welches dort
im Inland fehlt. Wenn es nicht wieder zurückfließt ("gespart" wird),
platzen früher oder später dort Kredite (es sei denn, man löst vor Ort
alte Kredite durch neue ab und schafft es irgendwie, die Aufschuldung im
Zaum zu halten - unrealistisches Szenario). Das zurückfließen muss ja
nicht unmittelbar erfolgen, aber auf mittlere/langfristige Sicht muss
das Überschussland zum Defizitland umgepolt werden. Der Ausgleich kommt
so oder so, aber sonst mit großem Knall.






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