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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Bundesbankantwort - Negativzins auf gesamten Zentralbankgeldbestand?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Bundesbankantwort - Negativzins auf gesamten Zentralbankgeldbestand?


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Bundesbankantwort - Negativzins auf gesamten Zentralbankgeldbestand?
  • Date: Fri, 06 Jun 2014 10:34:51 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Bene,

Denn die Banken vergeben ja momentan nicht keine Kredite, weil sie zu faul wären, sondern eher weil die Kreditnachfrage zu gering ist aufgrund zu geringer wirtschaftlicher Investitionsanreize (mangelnde Nachfrage, etc).
Man kann die Pferde nicht zum saufen zwingen.

Da würde ich mich (bzw. die BuBa) fragen: mit welcher Theorie werden diese rein angebotsseitigen Maßnahmen begründet, und mit welcher Begründung wird die Nachfrageseite ausgeblendet?

Offensichtlich hat die BuBa nach wie vor die Sicht, daß die Verantwortung fürs Erreichen gesamtwirtschaftlicher Zielgrößen allein bei der ZB liegt, während der Staat bedingungslos zu konsolidieren habe.

Hier würde ich mich (bzw. die Buba) fragen: liegt in der gegenwärtigen Situation nicht ganz klassisch eine (keynes'sche) Liquiditätsfalle vor?

http://de.wikipedia.org/wiki/Liquidit%C3%A4tsfalle

Gruß
Wolfgang

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: info[at]bundesbank.de [mailto:info[at]bundesbank.de]
Gesendet: Freitag, 6. Juni 2014 10:28
An: benedikt[at]weihmayr.de
Betreff: Antwort auf Ihre Anfrage 2014/005530 - Negativzins auf gesamten
Zentralbankgeldbestand?

Sehr geehrter Herr Weihmayr,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Es ist richtig, dass der Satz der Einlagefazilität auf -0,10 % gesenkt wurde.
Diese negative Verzinsung betrifft jedoch neben der Liquidität in der
Einlagefazilität auch jegliche Überschussreserven. Überschussreserven sind
die Guthaben von Instituten, die über die Höhe des Mindestreservesolls
hinausgehen, so genannte Excess reserves. Die Guthaben der Institute
werden maximal bis zur Höhe ihres Mindestreserve-Solls zum akutellen Satz
des Hauptrefinanzierungsgeschäfts (ab 11.06.2014 i. H. v. 0,15 %) positiv
verzinst, Liquidität die darüber hinausgeht wird jedoch mit -0,10 % belastet.
Die Institute können Ihre Mindestreserve sowohl auf einem einzigen, aber
auch auf mehreren Konten bei der Zentralbank erfüllen. Je nach
Kontomodell müssen dazu bestimmte operative Voraussetzungen erfüllt
sein, also entsprechende Anträge eingereicht werden, damit z. B. die
Guthaben auf mehreren Konten auf die Reservehaltung angerechnet
werden. Die Mindestreserve kann aber grundsätzlich auf jedem Konto bei
der Zentralbank erfüllt werden, ein spezielles "Mindestreserve-Konto" ist
nicht notwendig.
Falls noch weitere Fragen auftreten, können Sie sich gerne erneut an uns
wenden.
Mit freundlichen Grüßen

DEUTSCHE BUNDESBANK
Kommunikation
Wilhelm-Epstein-Straße 14
60431 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 9566 - 3511 oder 3512
Fax: +49 69 9566 - 3077
http://www.bundesbank.de
Unter dem Motto „EinBlick in die Bundesbank“ findet am 12. und 13. Juli
2014 auf dem Gelände der Zentrale und auf dem Gelände der
Hauptverwaltung in Hessen der Tag der offenen Tür der Bundesbank statt –
ein Fest mit Information, Unterhaltung und Verpflegung.




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