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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Mindestverzinsung wird um 28,5% gesenkt

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Mindestverzinsung wird um 28,5% gesenkt


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Mindestverzinsung wird um 28,5% gesenkt
  • Date: Mon, 02 Jun 2014 21:05:28 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

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Wolfgang Nicka schrieb:

Hallo Axel,

"Staatsanleihen dürfen nur von ausgewählten Geschäftsbanken erworben
werden. Das ist zum 01.01.1994 gesetzlich in Kraft getreten. "

Irre ich mich oder hast du das gerade frei erfunden?

Ich habe mich unklar ausgedrückt, Rudi hat es schon vervollständigt. Nur Bieterbanken dürfen Anleihen vom Staat kaufen.

Das ist so „frei erfunden“, wie der Artikel 123 EU (der ist nun mal keine Fantasie)
Und die 2.Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion, am 01.01.1994, ist bei vielen Wirtschaftswissenschaftlern auch noch im Reich der „Erfindungen“. Denn hätten die das schon wahrgenommen, dann gäbe es die Äußerungen, das Investoren den Staaten Geld leihen täten nicht mehr.

Vor wenigen Jahren sind auch Bundespfandbriefe, Obligationen und überhaupt alles vom Staat ebenfalls unter das Verbot des direkten Verkaufs an Nichtbanken gefallen.

Wenn dagegen eine Unternehmensanleihe aufgelegt wird, dann ist fast immer die Bank ein Vermittler, was bei den Staatsanleihen nicht gilt).
Kaufe ich eine Unternehmensanleihe, dann wird Geld auf meinem Konto ausgebucht und auf dem Konto beim Unternehmen eingebucht = ein Besitzerwechsel.
Kaufe ich dagegen Staatsanleihen, dann wird nur Geld auf meinem Konto ausgebucht und ein Wertpapier wandert aus dem Vermögensbereich einer Bank in den Verwaltungsbereich einer Bank (Depots). Der Staat bekommt kein Geld … im Gegensatz zur Unternehmensanleihe wo Geld „wandert“.

Wolfgang Nicka schrieb:
Es ging lediglich um meine Aussage, dass wenn der Staat Schulden abbaut zwingend das Volk (noch allgemeiner: eben irgendjemand anderst) als Verlierer dasteht. Warum sich Axel daran aufgehängt hat weiß ich nicht.

Staatsschulden sind halt gut, denn die sind nun mal die Geldvermögen der Bürger. Bürger können nie mit Staatsschulden belastet sein, sondern nur mit Geld(vermögen).
Je höher die Staatsschulden, desto geringer wird die Inflation und desto geringer ist die Verschuldung bei Firmen und Personen. Das mit der Inflation ist bisher nur empirisch feststellbar. Eine Begründung existiert, doch die ist nun wirklich noch nicht erforscht … noch nicht mal im Ansatz. Hier geistern nur ein paar Vermutungen herum, jedoch außerhalb der Wirtschaftswissenschaft. Fakt ist nur, das es wohl so ist.
Ich gehe davon aus, das eine Grenze der Staatsverschuldung existiert, die jedoch bei 250% BIP noch nicht erreicht ist.

Wolfgang Nicka schrieb:
Es ist eine variable Geldmenge im Umlauf. Diese kann gespart werden,
ohne dass Schulden aufgebaut werden müssen.

Was gespart wird, ist nicht mehr „im Umlauf“.
Sparen beendet den Umlauf. Erst ein Verschuldung startet den Umlauf wieder … bis das neue Geld gespart wird, dann ist der Umlauf wieder beendet.

Welche variable Geldmenge? Es existieren zwei Geldmengen.

Wolfgang Nicka schrieb:
… Vermehrung der Geldmenge im Umlauf durch die Zentralbank

Wenn das richtig wäre, warum sinkt dann permanent die Inflationsrate? Der Quatsch mit der Inflation IST z.B. eine der noch nie begründeten Behauptungen von Wirtschaftswissenschaftlern. Vor 10 Jahren habe ich das Sinken der Inflationsrate und der Zinsen bei Geldanlagen und Krediten angekündigt und so wird es weitergehen.
Was ist geschehen? Haben Regierungen die Mindestverzinsung angehoben oder gesenkt? Haben Bänker und Anlagegesellschaften in der Zeit nicht dauernd von „demnächst steigen die Zinsen wieder„ gesprochen? Hat auch nur ein allgemein anerkannte und renomierter Wirtschaftswissenschaftler das prognostiziert? Nö, die reden nur von großen Gefahren in Bezug auf Inflation und für Sparer, dabei verfällt die Kaufkraft immer weniger für Sparer!. Doch als die Kaufkraft noch vor vielen Jahren wirklich verfallen ist, da haben … (den Rest kannst selber denken).

Dazu die Antwort auf die Frage, wo denn wohl die vielen Billionen geblieben sind, die von den Zentralbanken „in die Märkte und Wirtschaft“ [/i]gepumpt[/i] worden sind --> die sind von den Zentralbanken wieder eingezogen worden. Nur die beiden 3-Jahrestender im Volumen von 1 Billion sind noch einzugsreif, davon haben die Banken jedoch schon 137 Mrd freiwillig wieder getilgt (vermutlich noch mehr, doch das kann nun mal aus der Einzugstatistik, die jede Woche aktualisiert wird, leider nicht entnommen werden).

Die „Wahrheit“ ist: Die Zentralbanken können nichts „pumpen“, die Geschäftsbanken bestimmen über das Volumen. Die Zentralbanken ziehen die „Billionen“ nur wieder ein, entweder nach einem Tag, nach 3 Tagen, nach einer Woche, nach einem Monat, nach 3 Monaten oder nach 6 Monaten.
Allein im Jahr 2014 haben die Zentralbanken schon über 5 Billionen bei den Banken eingezogen! Das kann jeder nachlesen, die Angaben stehen öffentlich zur Verfügung und werden jeden Dienstag aktualisiert.

Was denn Wert von Geld angeht, der ist nun mal gleich zu jedem Zeitpunkt. Oder warum sollten 20 Euro 5 Jahre später weniger als 20 Euro sein?

Wolfgang Nicka schrieb:
Und falls der Euro jemals einer Geldentwertung / Hyperinflation wie sie zu Ende des zweiten Weltkriegs passiert ist zum Opfer fällt gebe ich dir nach einem Jahr auch gerne 100 Euro, nur damit du dich nicht daran aufhängen kannst, dass ich nun nicht mehr über Euros rede.

Das hat nur einen ganz kleinen Fehler: Du hast bei einer Inflation kein Geld übrig, denn Du benötigst Dein komplettes Einkommen zum Überleben und hast mit Sicherheit nichts für Tilgung übrig, denn die Einkommen laufen den Preisen hinterher.
Selbst die 100 Euro werden Dir richtig weh tun.

Ich weiß nicht, welche Katastrophenherbeiwünschenden Personen das „Wenn die Inflation kommt“ in die Welt setzen … es wird für ganz lange Zeit keine nennenswerten Inflationsraten mehr geben. Jetzt ist die Tilgung einfacher, denn die Kreditzinsen sind niedrig, so dass die Tilgung angehoben werden kann.
Jedenfalls habe ich noch nie so schnell und umfangreich tilgen können wie zur Zeit. Als die Zinsen bei 8% und 10% lagen, war das deutlich schwieriger.

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Da die Zinsen sinken, kann nun auch wieder die Inflation sinken, weswegen die Mindestverszinzung in recht naher Zukunft erneut gesenkt werden wird. Die Kreditzinsen sind für hoffnungslos übersichererte Kredite nun schon deutlich unter 2% gefallen, sogar unter 1,5% sind schon möglich.

Je niedriger die Inflation, desto besser für den Nachfrageschuldner, dessen Kaufkraft bleibt zunehmend erhalten. (Nachfrageschuldner ist eine andere Bezeichnung für Sparer).




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