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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Mögliche Außenwirkung der AG

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Mögliche Außenwirkung der AG


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Mögliche Außenwirkung der AG
  • Date: Mon, 17 Feb 2014 22:54:14 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Axel,

Die Bank hat keine „Außenstände“, die Banken haben Geld / Zahlungsmittel dokumentiert.

Die "Außenstände" sind unpräzise und mehrdeutig, "die Banken haben Geld / Zahlungsmittel dokumentiert" aber natürlich ebenfalls ...

Der Begriff „Einlagen“ ist überholt, der verleitet dazu, das man an einlEgen denkt. Im Falle des Kredits wird bei der Bank ein Kreditvertrag eingelegt = die Forderung (=der Kreditvertrag) ist die Einlage. Doch leider wird das Geld als „Einlage“ bezeichnet.

Weiß ich. Es muß nix "eingelegt" werden, die Geschäftsbank kann die "Einlage" (Nostroverbindlichkeit = "Giralgeld" = jederzeit fällige Forderung auf ZB-Geld) einfach schaffen, z.B. in einem Kreditvertrag. Passiert das im Rahmen einer Kreditvergabe, bucht sie dann aktiv eine Forderung gegen den Kreditnehmer. Sie schafft aber auch "Einlagen", indem sie z.B. Bankangestellten ihren Lohn ausbezahlt, die ihr Konto bei derselben Bank führen, bei der sie beschäftigt sind ... der wird dem Angestellten dafür gutgeschrieben, daß er seine Arbeitsleistung "eingelegt" hat, die die Bank nicht auf der Aktivseite ihrer Bilanz verbucht ... ;-) Zufrieden?

moneymind schrieb:
Der Vorgang wäre ja: die GB refinanziert sich bei der ZB, d.h. gibt dieser Aktiva in Pension und erhält dafür ZB-Geld - Aktivtausch für die GB, Bilanzverlängerung für die ZB). Dann zahlt sie dies an die Nichtbanken aus (Bilanzverkürzung für die GB, passiv verschwinden die Einlagen, aktiv das Bargeld). Für die Nichtbanken ist das ebenfalls ein Aktivtausch.
Schulmeisters obiger Satz ist zumindest unpräzise und mißverständlich, daher nicht eindeutig interpretierbar ….

Die Refinanzierung ist nur die Beschaffung bzw. Erhaltung des ZB-Giralgelds bei der ZB.

Weiß ich, hab ich auch so geschrieben.

Bei der Pensionierung ist es Kein Aktivtausch! … denn das Aktivum bleibt in der Bank. Es ist eine Bilanzverlängerung mit „ZB-Giralgeld(Barreserve) an Verbindlichkeiten an MFI (hier ZB)“
Bei der ZB ist es eine Bilanzverlängerung … die GB hat bei der ZB ZB-Geld „geschöpft“.

Du hast recht, hab's nachgeschlagen. Beim Pensionsgeschäft bleibt die in Pension gegebene Forderung gegen die Nichtbank bei der Geschäftsbank, sie bucht eine Verbindlichkeit gegen die ZB (welche die ZB aktiv unter "Forderungen gegen Geschäftsbanken" bucht), dafür erhöht die ZB ihren Passivposten "Banknotenumlauf", diese erhöht ihren Aktivposten "Barreserve". Also beiderseitig Bilanzverlängerung. Die Noten werden zur GB geschleppt (die GB braucht beim Bank Run ja cash, um ihre Kunden ausbezahlen zu können). Feddich. Jetzt kann die GB auszahlen.

Und?

Das Geld wird NICHT an die Nichtbanken ausgezahlt, es steht nur auf dem Konto der GB bei der ZB und erfüllt die Mindestreservevorschrift.

Hallo? Hast Du Dir den Filmausschnitt angesehen, um den es ging?

Die Frage des Zuhörers war: wenn alle Kunden in ganz Österreich zur Bank rennen und sich ihr Guthaben ausbezahlen lassen wollen, was passiert dann? Die Banken haben doch gar nicht genügend Geld, um das alles auszubezahlen.

Ich sagte dann, ja, die GB muß sich dann eben bei der ZB cash besorgen ("sich refinanzieren", "bei der ZB Aktiva in Pension geben"), um die Auszahlungswünsche ihrer Kunden befriedigen zu können. Diesen Prozess hatte ich beschrieben, mit dem Fehler, daß ich das Pensionsgeschäft nicht ganz korrekt bilanziert habe.

Die Nichtbanken verfügen über ihr Giralgeld und überweisen das hin- und her. (Nur Nichtbanken entscheiden ob die Giralgeld in Bargeld wandeln wollen).


Danke, weiß ich. Hat aber damit, worum es ging, nix zu tun (bank run).

Eine Überweisung innerhalb der Bank ändert nur die Zuordnung des Giralgelds bei den Nichtbanken (Bilanz ist unverändert).Überweisungen an andere Banken heben sich mit Überweisungen von anderen Banken auf, nur ein Saldo wird ausgeglichen und das erfolgt im allgemeinen über den Interbankenmarkt mit gegenseitig „anschreiben“/ausleihen (Bilanzverlängerung oder Aktivtausch)


Danke, weiß ich. In dem Beispiel, um das es ging, kamen keine Überweisungen vor. Bist bissle offtopic.

Nur im Falle des Bargelds gilt die Bilanzverkürzung bei der Bank und Aktivtausch bei der Nichtbank. Doch beim Bargeld muss ZUVOR die „Refinanzierung“ erst mal per Aktivtausch bei der Bank aus ZB-Giralgeld Bargeld werden.

Genau das hatte ich dargestellt.

Das Bargeldbild ist die Basis des Schulmeisterischen Geldbilds. Doch das sollte eigentlich Schnee von gestern sein.

Ja, so sieht's aus - das einfachste wäre, man bittet ihn mal, den Prozess im einzelnen darzustellen, wenn man ihn am Wickel hat und klärt ihn bei Bedarf einfach kurz auf - das übernimmst dann sicher Du sehr gerne ;-)

moneymind schrieb:
Schulmeisters obiger Satz ist zumindest unpräzise und mißverständlich, daher nicht eindeutig interpretierbar. Z.B. wird nicht klar, ob er die "Einlagen" korrekt als Verbindlichkeit der Bank an die Nichtbank sieht. Da er die Refinanzierung und das Liquiditätsproblem der GB nicht anspricht, könnte es auch sein, er glaubt, die "Einlagen" seien sozusagen ein bei der Bank von den Kunden "eingelegter" Bargeldvorrat.

Die Banken haben kein Refinanzierungs“problem“. Das is spätestens seit August 2008 endgültig beseitigt. Zum 01.01.2007 war es schon beseitigt, denn seit Anfang 2007 sind die Kredite selbst zb-fähig.

Ist ein Symptom der aktuellen Situation, war hier nicht Thema.

moneymind schrieb:
In Bezug auf die Frage des Zuhörers an ihn wäre aber die Frage der GB-Liquidität und der Refinanzierungsmöglichkeiten bei der ZB m.E. schon zentral. Dessen Frage zielte ja darauf ab, daß "nicht genügend Geld" für diese Auszahlungen existieren würde.
Also ... man muß schon auch den Profis genau auf die Finger schauen, glaube ich. Rudi, entwirf doch eine Mail an Schulmeister, in dem Du Deine Frage formulierst, poste sie hier zum gemeinsamen Editieren, und schick sie dann an Schulmeister. So ließe sich das klären.

Schuldmeister scheint entgangen zu sein, dass nach August 2008 die Bargeldbevorratung vervielfacht worden ist, von ca. 200 Mrd auf 800 Mrd. DAS war die Folge der immensen Bargeldabhebungen in den ersten 3 Tagen im August 2008, als 72 Mrd Bargeld abgehoben worden sind (ca. Mrd wie immer und dann noch ca. 50 Mrd von ??? … das ist bis heute nicht rauszubekommen, es waren jedenfalls keine kleine Beträge von Vielen).

Ein zu erwartendes Symptom in einer Situation wie der gegenwärtigen, wo - ums mal wie Schulmeister auszudrücken - die finanzkapitalistische Spielanordnung auf dem letzten Loch pfeift ...

Die 72 Mrd Bargeldabhebungen haben das Eurosystem in Bedrängnis gebracht, nicht weil es nicht genug gab, sondern weil die Abhebungen fast nur in D stattgefunden haben und weitern Bargeldbevorratung erst aus den andern Euroländern hertransportiert werden mussten, wozu die Zeit nicht gereicht hat. Mit dieser gut organsierten Aktion ist die Zuteilungsbeschränkung der ZB gegenüber den GB beendet worden (kann in der Tenderhistorie nachgelesen werden).


Ja - das ist doch logisch daß die das so machen, in einer Situation in der die Wirtschaft bei ZB-Nullzins am Rande der Deflation vor sich hindümpelt und alle Regierungen sparen und alle Staaten Überschüsse fahren sollen! Bei einer dermaßen idiotischen Wirtschaftspolitik, bei der die neoliberal bescheuerten Spar-Regierungen gegen die Zentralbank agieren, sodaß die selbst mit Nullzinsen ihr Infla-Ziel nicht mehr erreichen, die Banken aber mit der Nullzinskohle rumzocken wie blöd, ist doch der Schiß der Leute vor der nächsten Bankenpleite und der Schiß der Geschäfts- und Zentralbanken vor dem nächsten Bankrun mehr als verständlich oder?

Das hat aber nix mit irgendeinem Systemfehler zu tun, sondern mit völlig durchgeknallter (inkompetenter, ideologisch indoktrinierter) Wirtschaftspolitik.

Von den zusätzlichen ca. 50 Mrd Bargeld sind 45 Mrd dauerhaft außerhalb von Banken geblieben, das ist der Sprung im Aug 2008 bei der Statistik „Bargeld außerhalb von Banken“.

Klar, daß das Publikum in so einer Situation nicht das größte Vertrauen in seine Banken hat, oder?!? Irre is nur, daß sie nicht an ihren Regierungen zweifeln - die Indoktrination der letzten 30 Jahre hat eben auch da gewirkt.

Sicher kann man bei Schulmeister anfragen bzw. nachfragen, doch ich befürchte, dass es kaum was bringt, die Person wird vom Dinggeldbild = Bargeldbild beherrscht.


Wäre zu prüfen (ich glaube aber auch, daß er das vielleicht nicht im Detail durchdacht hat). Was aber gar nix bringt, sind solche Unterstellungen ("bringt eh nix, wird vom Dingbild beherrscht"). Der Mann wäre lernfähig, Du unterstellst ihm, er sei blöd. Wieso, wozu? Verstehe ich nicht.

Vom Bild der zwei unabhängigen Geldbereiche (Bankengeld und Nichtbankengeld) als auch vorn der Vorstellung, das Giralgeld vollwertiges Geld ist, das kann ich bei Schulmeister nicht erkennen.

Und zu welchen Fehlschlüssen führt das bei ihm Deiner Meinung nach?

Die Begriffe Einlagen, Refinanzierung und Weitergabe an Nichtbanken ziegen es auf.

Die beiden letzten Begriffe hat er gar nicht verwendet. Und daß er die Einlagen für "Eingelegtes" hält, bedeutet für Dich, daß er auch sonst nur Stuß redet?

Danke (für die Aufklärung bezüglich der Buchung des Pensionsgeschäfts - da hab ich ein Detail dazugelernt) + Gruß!




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