ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn)
- Date: Wed, 13 Nov 2013 19:01:44 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 13.11.2013 um 10:47 schrieb Axel Grimm:
>> Die privaten Haushalte in Deutschland haben so viel Geld auf der hohen
>> Kante wie nie zuvor. Laut Bundesbank stieg das Geldvermögen auf 4811
>> Milliarden Euro. Ohne die hohen Kursverluste an den Aktienmärkten wären
>> die Rücklagen sogar noch stärker gewachsen."
>
> Eine Querverbindung zu dem anderen Thread:
>
> Was denn nun? Ist das Geld auf den Finanzmärkten oder ist es einfach nur
> eigefroren udn nicht auf den Finanzmärkten.
Doch, es ist in hohem Maße im Finanzsektor gebunden; das bedeutet nicht, dass
es "liegt", es ist im Stillstand bei hoher Leerlaufdrehzahl. Enorme Volumen
werden jeden Tag bewegt, aber sie verbleiben halt immer im Finanzsektor und
werden nie realwirtschaftlich kaufkraftwirksam. Das ist so als würde man in
einem großen Topf das Wasser umrühren, es hat irgendwann eine enorme
Geschwindigkeit, aber bleibt trotzdem immer im Topf - absolut sinnbefreit.
> Egal, das ist nicht wichtig.
Doch, DAS ist zentrale Problem.
> Es wird vorgeschlagen, das doch die Geldhorter anfangen sollen, Geld in die
> Geldgeberländer ( das wird allgemein als Schuldnerländer wie z.B, GR und
> Portugal) als Investition zurückzubringen.
> Nun, das ist nur der Anfang, das Investitionsvolumen ist klein im Verhälnis
> zu dem enormen Hortungsvolumen in D. Doch der Weg ist richtig. Invesrtieren
> in GR, damit die dann die Waren herstellen, die wir dann mit dem
> Hortungsvolumen kaufen und bezahlen können.
So sieht's aus.
> Das dadurch Arbeit exportiert wird und die Arbeitslosgikeit nach D
> importiert wird ...
--- ist ein Fehlschluss. Ohne lange Erörterungen ist der Effekt qualitativ
folgender:
1. Mehr Investitionen (im Ausland)
2. Mehr Einkommen (im Ausland)
3. Mehr Nachfrage (im Ausland)
4. Mehr Import (als Komponente der Nachfrage, im Ausland)
5. Mehr Exporte (im Inland)
6. Mehr Einkommen (im Inland)
7. Mehr Nachfrage (im Inland)
8. Mehr Importe (im Inland)
9. Mehr Exporte (im Ausland)
10. zurück auf 2.
Ebenso wie beim Geld, darf man beim Handel nicht den Fehler begehen, die
wirtschaftlichen Zusammenhänge aus der individuellen (merkantilistischen)
Perspektive zu sehen.
Wenn man sich einig ist, dass innerhalb eines Wirtschaftsraumes, mehr
Investitionen zu mehr Beschäftigung, zu mehr Einkommen, zu mehr Nachfrage
führen, dann gilt es in genau gleichem Maße. wenn man in diesem
Wirtschaftsraum ein künstliche Grenze einzieht, an der dann bilanziert wird.
Es hat in gewisser Weise Ähnlichkeit mit den Target2-Salden innerhalb der
Euro-Zone, bei der mehrere NZB ihr Flüsse bilanzieren. Faktisch
bedeutungslos, ändert an den fundamentalen Zusammenhängen nichts. Wären alle
NZB eine ZB, gäbe es keine Target2-Salden mehr. Wären die Staaten ein Staat,
gäbe es auch kein Außenhandel mehr - rein bilanziell; an der fundamentalen
tatsächlichen Welt ändert sich nichts, nur weil man die Bilanzierungsgrenzen
verschiebt.
Investitionen erhöhen immer die Einkommen - egal wo sie stattfinden! Aber
natürlich dort am stärksten, wo investiert wird. Es ist aber nicht so, dass
Arbeit exportiert wird. Nur weil irgendwo die Bananenproduktion erhöht wird,
sinkt hier nicht die Autoproduktion - ganz im Gegenteil.
> naja, es wäre richtig damit sich die Schuldnerländer (=die Geldgeber der
> Horter) entschulden. Das Zweite wird den Deutschen auch nicht gefallen. Die
> werden ihr heiliges Gesparte auflösen müssen.
Nicht unbedingt, sie können ja Aktien oder andere Beteiligungen an den
Gesellschaften halten, die im Ausland investieren.
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Rudi, 09.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Wischer, 09.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Stephan Schwarz, 10.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Stephan Schwarz, 10.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Thomas Weiß, 10.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Stephan Schwarz, 10.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Thomas Weiß, 10.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Axel Grimm, 11.11.2013
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- Re: [AG-GOuFP] EZB SCHNEELBALLSYSTEM, Patrik Pekrul, 13.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] EZB SCHNEELBALLSYSTEM, Rudi, 13.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Axel Grimm, 13.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Patrik Pekrul, 13.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] EZB SCHNEELBALLSYSTEM, Patrik Pekrul, 13.11.2013
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- Re: [AG-GOuFP] Die offene Währungsunion (Antwort von Prof. Sinn), Rudi, 09.11.2013
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