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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Artikel bei Telepolis über das dritte Rettungspaket für Griechenland

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Artikel bei Telepolis über das dritte Rettungspaket für Griechenland


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Artikel bei Telepolis über das dritte Rettungspaket für Griechenland
  • Date: Sat, 15 Sep 2012 20:29:34 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/9/15 Keox <piratkeox AT googlemail.com>
Hallo,

nochmal: Grenzenloses Aufkaufen von Staatsanleihen führt zu Inflation. Wenn die ZB neue Staatsanleihen direkt oder indirekt über Banken kauft entsteht neues Giralgeld, welches natürlich nachfragewirksam wird.

Hallo Keox,
ich glaube nicht, dass "grenzenloses Aufkaufen von Staatsanleihen" zu Inflation führt.
Es ist richtig, dass der Staat durch emittieren von Staatsanleihen neues Giralgeld via Kauf in Umlauf bringt, aber demgegenüber steht die "Stillegungsrate" von Geld, die permanent deflationäre Tendenzen erzeugt.
Die Schuldenausdehnung via Staatsanleihen die neues Giralgeld in Umlauf bringt gleicht also die "Stillegungsquote" der Sparer und anderer, also die "Bruttogeldvermögenshaltungszunahme" bzw. die "steigende Fremdvermögenshaltung" aus, so dass real keine bzw. nur geringe Inflation entsteht.

Die ständige Stillegung von Zahlungsmitteln wird also durch die steigende Staatsverschuldung via Staatsanleihenemittierung leicht überkompensiert.
So sehe ich es im Moment.

 
Oder glaubst Du, dass der Staat Schulden macht, um das Geld danach auf seinen Konten liegen lässt?

Die Eurokrise hat kaum mit dem Verbot der direkten Staatsfinazierung zu tun. Du verwechselst die Eurokrise mit der Banken- und Finanzkrise. Das machen leider viele.

Durch direkte Staatsfinanzierung lässt sich die Eurokrise nicht lösen, sondern höchstens vorübergehend die Spannung herausnehmen.

+1
 

Gruß Keox

Am 15.09.2012 19:44, schrieb Jürgen Niccum:
Ahoi Keox,


Die FED arbeitet seit hundert Jahren so.

Die Inflation in den USA ist auch nicht höher, als in Europa.

Inflation entsteht erst dann, wenn Geld nachfragewirksam im System ist.

Zudem besteht ein Großteil der Inflation aus gestiegenen Energiekosten, die nun mal gar nichts mit der Geldmenge zu tun haben.

Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass wir den ganzen BWL und VWL Kram erstmal über Bord werfen müssen.

Auch hier hat die tägliche Gehirnwäsche zugeschlagen.

Gruß Jürgen


Am 15.09.2012 um 18:46 schrieb Keox <piratkeox AT googlemail.com>:

Hallo,

Am 15.09.2012 16:19, schrieb Jürgen Niccum:
Richtig Patrik!

Solange die Zentralbank die Staatsanleihen nicht wieder verkauft, steht der Verlust sowiso nur in den Büchern. Erst bei einem Verkauf der Staatsanleihen zu einem niedrigeren Preis würde der Verlust realisiert werden.
Folglich kann das System, wenn die Zentralbank unbegrenzt Staatsanleihen aufkauft und behält, immer weiter laufen und die Höhe von Staatsschulden gegenüber der Zentralbank ist eigentlich völlig egal, weil die Zinsgewinne der Zentralbank wieder den Staaten zugute kommen.

Der Fehler des Euro ist somit das Verbot der direkten Staatsfinanzierung durch die EZB.


falsch, der Fehler des Euros besteht darin, dass es keine gemeinsame Haushalts-, Lohn-, Steuer- und Fiskalpolitik gibt. Dadurch erst konnten dauerhaft die Außenhandelsdefizite und -überschüsse entstehen.

Ihr wollt einfach grenzenlos Staatsanleihen von der EZB kaufen lassen und das führt bloss in die Inflation. Mit solchen Vorschlägen würden wir uns in der Öffentlichkeit nur lächerlich machen.


Gruß Keox


Gruß Jürgen


Am 15.09.2012 um 15:54 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:

Die spannendere Frage ist: Wen interessiert das?

Die Zentralbank kann durch einen "Verlust" weder illiquide werden, noch "pleite" gehen.

Unnötigerweise gibt es die Forderung, dass im Falle von "Verlusten", die Staaten "Eigenkapital" nachschiessen müssen, weil sonst....

ja, was eigentlich? ...offensichtlich wird, dass unser Geldsystem nur Finanzhokuspokus (oder sollte ich Finanzesoterik sagen) ist?

Es gibt nichts, was in Universum egaler sein könnte als die Frage, ob eine Zentralbank Gewinn oder Verlust macht.

Nochmal: Sie ist per Definition die UNERSCHÖPFLICHE Geldquelle; was in den Bücher steh,t ist völlig Latte und hat allenfalls Informationscharakter für diejenigen, die nicht einsehen wollen, dass sie KEINE Bank wie jede andere ist.

Vielleicht sollten wir sie einfach umbenennen in "Gelddruckerei", dann wird ihr Wesen vielleicht offensichtlicher,

Patrik

Am 15.09.2012 um 15:09 schrieb Marion Traegner <licorice_lilly AT hotmail.com>:

hallo,

On 15/09/2012, at 1:42 PM, Axel Grimm wrote:

Jürgen Niccum schrieb:
Mir stellt sich jetzt die ganz banale Frage: Wie kann die EZB durch den Ankauf von Staatsanleihen Verluste machen?
Kann mir das jemand beantworten?

Verluste entstehen durch den "Markt". Diesen Markt den es gar nicht geben darf.


ich denke das zielt auf die frage ab, die auch Prof. Werner stellt:

eine marode anleihe hat einen nominalwert von 100 und einen markwert 20. wenn die EZB die anleihe zum nominalwert kauft, hat sie dann einen verlust von 80 gemacht oder einen gewinn von 20?

lilly


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