ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: alex AT twister11.de
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Flassbeck
- Date: Thu, 23 Aug 2012 16:17:54 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Ich finde den EURO cool.
Ich finde nur DIESEN (den aktuellen) EURO scheisse :-)
Es wäre prinzipiell einfach den EURO zu retten, aber das Konzept zu radikal um es durchzusetzen.
Jeder Bürger bekommt ein (nichtueberziehbares zinsfreies) Konto bei der EZB.Die EZB erzeugt monatlich ein BGE auf den Konten der Bürger.
Die EZB erhebt eine "Bruttogeldvermoegenssteuer".
Diese muss in der Zeit des Uebergangs vom aktuellen auf das neue System in der hoehe so angepasst werden, das das "BGE" einen Inflationsausgleich gewaehrleistet, falls es denn durch diese Aenderung zu Inflation kommen sollte...
Sehr gut ,der Euro war und ist eine Größe Fehler! Die alte währungslange war oke,Re/Devaluation nach Wirtschaftlage war möglich und sollte SOFORT wiederhergestellt werden ...Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende !Gruß,Pieter
Date: Wed, 22 Aug 2012 11:36:08 +0200
From: rolf.mueller9 AT t-online.de
To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-GOuFP] Flassbeck
+1
Am 22.08.2012 08:37, schrieb Patrik Pekrul:
Ich bin für Lösung 3, denn der Euro ist weder stabil noch ein Gegengewicht zum Dollar, er ist der (erfolgreiche) Versuch, die ehemals souveränen Staaten von Europa der Finanzaristokratie zu unterwerfen.
Warum haben denn die Politiker solche Panik vor "den Märkten", wer ist das und wo wohnen sie?
Warum ist alles im Angesicht "der Märkte" plötzlich "alternativlos"? Wozu brauchen wir eigentlich Politik, wenn es doch keine Wahl gibt?
Warum haben Staaten ohne Euro diese Probleme nicht?
Wir sollten uns diesem Affentanz verweigern und das Mittel der Unterdrückung einfach kaputtmachen.
Der Euro hat als Mittel der Vertiefung der europäischen Integration komplett versagt - abschaffen, bevor er unsere Demokratie abschafft!
Patrik
Am 22.08.2012 um 00:46 schrieb "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:
Wir können alles tun:
- Wir können die Staatsfinanzen retten, indem wir z.B. Staatsschulden über die EZB refinanzieren, eine Monetative, ein Wertschöpfungsentgelt einführen usw.
- Wir können einen Länderfinanzausgleich über die Mechanismen des Bankor gestalten, die sich Keynes ausgedacht hat und damit die EU-Länderungleichheiten ohne Schuldenunion lösen
- Wir können auch den Euro aufgeben, aus Sicht der Länder wäre das nicht so schlimm
Mein Eindruck aber ist, dass letzteres das Ziel der US-Banken und der lenkenden Kräfte dort ist, denn der Euro ist ein echtes Gegengewicht zum Dollar und würde als stabile Währung eine Chance haben, den maroden Dollar als Leitwährung abzulösen.
Deshalb bin ich für eine der ersten beiden Lösungen.
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Peter Wittfeld
Gesendet: Dienstag, 21. August 2012 15:40
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de; ag-europa AT lists.piratenpartei.de; ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [AG-GOuFP] Flassbeck
Trennt euch!
Von Heiner Flassbeck
Wirtschaft und Markt, September 2012
Kennen Sie das auch? Man trifft auf Paare, wo man schon nach fünf Minuten weiß, dass sich da zwei Menschen miteinander quälen, die sich nichts mehr zu sagen haben und auch sonst geistig längst getrennte Wege gehen. Dennoch schaffen sie es nicht, sich und dem anderen genau das einzugestehen. Würden Sie es tun, hätten vielleicht beide noch einmal eine neue Chance auf ein bisschen Glück. Auch könnten sie bis an ihr Lebensende gute Freunde bleiben und die Jahre des Gegeneinanderlebens vergessen. Aber nein, allzu oft gelingt das nicht, weil das Ende mit Schrecken doch so schrecklich erscheint, dass der Schrecken ohne Ende vorgezogen wird.
So ist das mit dem Euro. Stellen wir uns vor, eines Freitags würde eine europäische Gipfelkonferenz einberufen und am Sonntag Abend verkündete man der überraschten Weltöffentlichkeit, dass man sich darauf geeinigt hat, in Zukunft in aller Freundschaft getrennte Wege zu gehen. Man werde am Montag die Grenzen für alle größeren Geldüberweisungen so lange schließen und die Warenströme einschränken bis es allen Ländern gelungen sei, die Einführung einer nationalen Währung technisch sauber vorzubereiten, auch wenn das mehrere Monate dauern könne. Man habe sich auch schon auf neue Wechselkurse und andere Umstellungsmodalitäten geeinigt und auf diese Weise dafür gesorgt, dass nach der Rückeinführung nationaler Währungen alle Länder gleiche Chancen auf dem Weltmarkt hätten, was natürlich bedeutete, dass die neue D-Mark gegenüber den anderen Währungen kräftig aufwerten müsse. Alle Politiker hätten sich in die Hand versprochen, die Hetz- und Hämeattacken gegen Nachbarländer sofort einzustellen und zu prüfen, wie weit eine Zusammenarbeit in Zukunft im Rahmen der EU noch möglich und sinnvoll sei, ohne dass es zu neuen Ausschreitungen dieser Art kommt.
Machen wir uns nichts vor. Es hat nicht sein sollen. Der Euro war eigentlich eine gute Idee, nur zu wenige haben es verstanden. Normale nationale Wirtschaftspolitiker können einfach nicht internationale Währungsunion und die europäischen Verantwortlichen sind an ihrer eigenen Wirtschaftsideologie gescheitert. Im Kern aber ist dieser Versuch, ein solch anspruchsvolles System in Europa aufzubauen, an der Unfähigkeit der Ökonomen gescheitert, ihr eigenes Fach zu verstehen. Bis in die höchste Spitze der Europäischen Zentralbank hinein – die ersten beiden Chefvolkswirte, Otmar Issing und Jürgen Stark, verantwortlich immerhin von den ersten Tagen bis 2011, waren zudem Deutsche – haben Ökonomen gesessen, die nie verstanden haben, wozu eine Währungsunion gut ist und welche Art von Politik sie von den Einzelstaaten verlangt. Dass ausgerechnet die beiden heute durch die Lande ziehen und lautstark die südeuropäischen Länder für alle Probleme verantwortlich erklären, weil sie die unsinnige deutschen Austeritätsorthodoxie nicht konsequent genug anwendeten und Deutschland zum Zahlmeister machten, gehört zu den Tollheiten der Weltgeschichte.
Aber, tempi passati, vergessen wir’s. Niemand wird das mehr ändern und deswegen kann es jetzt nur noch darum gehen, den Schaden zu begrenzen. Zu den gewaltigen wirtschaftlichen Schäden, die der deutsche Sparzwang produziert, kommt nämlich jetzt ein noch viel größerer politischer Schaden. Deutschland verlangt etwas Unmögliches von den Ländern mit Leistungsbilanzdefiziten. Es verlangt, dass mitten in einer Rezession, in der die Privaten mehr zu sparen versuchen, auch noch vom Staat Sparversuche unternommen werden, die die öffentlichen Defizite reduzieren sollen. Weil das objektiv nicht funktionieren kann, aber Horden engstirniger deutscher Provinzpolitiker genau diesen Zusammenhang nicht begreifen oder nicht begreifen wollen, schütten sie Tag für Tag Kübel voller Häme und Gehässigkeiten über den Südländern aus.
Dort kommt das naturgemäß als Angriff auf die nationale Integrität und die Würde des eigenen Volkes an. Das aber ist das Schlimmste, was in Europa überhaupt passieren kann, weil das alte Ressentiments weckt und neue Feindschaft erzeugt. Wenn es so weitergeht und angesichts des irrsinnigen wirtschaftspolitischen Programms muss es so weitergehen, riskieren wir die Demokratie und den Frieden in Europa. Das genau ist die Währungsunion nicht wert.
Also kann man nur allen zurufen: Trennt euch. Statt weiter an dem unverdaulichen Brei zu würgen, den Deutschland den anderen Ländern verschrieben hat, sollten sie (womöglich einige gemeinsam) alle Kraft darauf verwenden, halbwegs geordnet auszusteigen. Weil das technisch extrem schwierig und langwierig ist, muss man vorübergehend mit Notstandsmaßnahmen europäische Oberziele, wie die Freiheit des Kapital- und Güterverkehrs, aussetzen. Wichtigstes Ziel aller aussteigenden Länder muss es allerdings sein, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit wiederzuerlangen, was nur mit einer massiven Abwertung der neuen Währung gegenüber den neuen D-Mark oder der neuen Nord-Währung geht.
Auf Deutschland rollt bei diesem Szenario ein wirtschaftlicher Tsunami der höchsten Kategorie zu. Da inzwischen mit etwa 50 Prozent Exportanteil (am Bruttoinlandsprodukt) extrem exportabhängig, wird eine starke Aufwertung der deutschen Währung die Wirtschaft für viel Jahre zurückwerfen und Millionen Arbeitsplätze kosten. Schlimmer noch, Deutschland muss ein Modell der Wirtschaftspolitik finden, bei dem die Wirtschaft auch mit Leistungsbilanzdefiziten, denn die wird es geben, wachsen und Arbeitsplätze schaffen kann. Das wird schwer. Wenn der Exportjunkie von der Spritze genommen wird, bleibt zunächst kein Stein auf dem anderen. Die gesamte politische Elite wird abtreten müssen, um dahin zu kommen. Aber es gibt keinen anderen Weg. Das einzige worauf wir hoffen und hinarbeiten müssen, ist, dass auf dem Weg dorthin nicht das gesamte Volk eine Abzweigung nach rechts nimmt und in einer Sackgasse endet, die auch wieder nur dazu führt, dass die angestaute Wut sich auf die anderen richtet, anstatt zu sehen, wie viele und wie schwere Fehler das eigene Volk in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts gemacht hat.
Ich möchte nur anmerken, dass ich die Ansicht von Herrn Flassbeck teile. Die Lösung der wirtschaftliche Tsunami mit dem www.bandbreitenmodell.de verhindert werden kann!
Herzlichen Gruß,
Peter
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