ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion
- Date: Tue, 26 Jun 2012 08:53:09 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Der eingimpfte Wunsch nach Sparen (=Verhinderung der Tilgung von Krediten) ist sehr intensiv. Es wird alles unternommen, um dem Sparen, vor allem dem langfristigen Sparen, eine wohltuende Wirkung zu bescheinigen. Sparer sind "Leistungsträger", Sparen bringt Geld in die Wirtschaft und noch eine Reihe von Aussagen, die zum Teil sehr abenteuerlich sind.
Nun denn, woher hat denn der Sparer das Geld zum Sparen? Aus Krediten, die Geld in die Welt gesetzt haben. Die Kredite SIND die Geldvermögen. Es muss im Sinne des Sparers sein, das diese Kredite eine Bestand haben, sie dürfen auf keinen Fall platzen, ausgebucht werden oder sonstwie beschädigt werden. Damit ist doch logisch, dass Kredite eine unbegrenzte Laufzeit erhalten müssen, jedoch aber jederzeit teilweise oder ganz getilgt werden können.
WAS WÄRE ICH FROH, WENN ICH DEN TILGUNGSANTEIL JEDERZEIT SELBST FESTLEGEN KÖNNTE. Ich hätte in der Vergangenheit keine Liquiditätsschwirigkeiten gehabt. (Denn n ur die Tilgungsanteile haben mir weh getan, der Zins ist eine untergeordente Belastung).
Kredite für einen Hausbau, für Investitionen von Gemeinschaftsvermögen stellen genauso das Geld zum Sparen zur Verfügung, wie die Geldschöpfung durch Ankauf von Produkten, die nichs Wert sind, die keinen Nutzwert haben, die hergestellt werden für die Tonne ... das sind Finanzprodukte von Investmentbanken.
Die Zielrichtung, das unsinige Produkte nicht finanziert werden dürfen, bzw. Wettscheine als Sicherheiten eingesetzt werden, die halte ich für richtig.
Der Hauskäufer, die Kredite zur Finanzierung von Gemeisnscahftvermögen können genauso wenig getilgt werden, wie die angeführten "unsinnigen" Kredite. Eigentlich wäre der Hauskäufer froh, wenn er tilgen könnte, doch leider hat am dem "Leistungsträger" nahegelegt, das Sparen besser ist..
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Also bitte enstscheiden:
Entweder erhalten Kredite auch keinen festen Tilgungszeitpunkt mehr oder man hört auf überzogen langfristig zu sparen.
Denn nur wenn Kredite keine Tilgungsfrist mehr haben, sondern frei getilgt werden können aber nicht müssen, nur dann kann man auch langfristig sparen.
Wenn der Schuldenschnitt kommt, dann wird der Sparer verlieren und da der Sparer der Verursacher waren das viele ganz normale Kredite nicht mehr getilgt werden konnten, verliert der zurecht!
Sparen verhindert die Tilgung aller tilgungspflichtigen Kredite, nicht die der "unsinnigen" Kredite.
nussriegel schrieb:
Hallo, ich versuche es noch ein letztes Mal.
Leistung:
Eine Analogie: Wer spart hat in der Regel Geld verdient, also etwas für die Gemeinschaft geleistet. Ob das nun die Herstellung von Überraschungseiern war ist egal. Jemand hat sie gekauft, war also der Meinung, sein Leben wird dadurch besser. Das Konsumverhalten ist ein anderes Thema.
Der Sparer ist also der Leistungsträger, wie eine CPU. Das Sparen durch zusätzliche Kosten reduzieren zu wollen kommt einer Reduktion der Leistungsbereitschaft gleich. Wer würde seine neue i7 6-Kern CPU gegen eine Laptop CPU austauschen, nur weil das Ding mehr Strom verbraucht? Möglicherweise liegt es ja an der Software, die alles 3-mal rechnet.
Verantwortung:
Mehr sparen kann man nur, wenn dafür immer neue Kredite in Umlauf kommen. Das Sparen ist also eine Folge der zu laxen Kreditvergabe, nicht umgekehrt. Der Grund warum übermäßig gespart wird, ist daß die Banken gemerkt haben, daß Sie für verantwortungslose Kreditvergabe gar nicht haften müssen. Kommt es zu Problemen, springt der Staat ein.
Naturschutz:
Da so immer wieder neues Geld ins System gepumpt wird, werden die Investitionen, die sich eigentlich als unnütz herausstellen würden künstlich am Leben erhalten. Es werden also Ressourcen verschleudert. Der Sparer hätte diese Ressourcen geschont, indem er sein Geld für sich behält, und die Fehlinvestitionen Pleite gehen lässt. Zwingt (oder drängt) man Ihn jetzt dazu, sein Geld auszugeben, können wir mit einem fetten Schub an Ressourcenverschwendung rechnen.
Die Tatsache, daß gespart wird ist schon der Beweis dafür, daß mit den Krediten nichts hergestellt wird, was die Leute gebrauchen können. Die Kosten und die Verschwendung verursachen nicht die Sparer (die wollen die Bäume ja gar nicht abholzen, um noch mehr Bauklötzchen zu kaufen), sondern die Kreditnehmer und –Geber (Banken).
Die Kreditnehmer haben die Aufgabe, sich was auszudenken, womit sie anderen was Gutes tun, damit sie Geld bekommen. Der Kreditgeber hat die Aufgabe, für den vergebenen Kredit zu haften. Sucht er seine Kreditnehmer fahrlässig aus, wird er vom Markt verschwinden. Hier liegt die Wurzel des Problems. So lange wir Banken Ihre Haftung abnehmen, werden Sie Kredite fahrlässig und ohne Prüfung des gesellschaftlichen Nutzens vergeben.
Sparen ist nicht das Problem, Kreditvergabe ist es, und wenn die wieder vernünftig eingeschränkt wird, dann sinken auch die Guthabenzinsen.
Man darf nie vergessen, daß eine „florierende Wirtschaft“ auch immer Ressourcen verbraucht. Allein das Florieren kann nicht der Maßstab sein, und das Sparen ist die Bewertung der Nützlichkeit der Wirtschaftstätigkeit. Sparen ist proportional zum Unfug, den die Wirtschaft produziert. Das Sparen künstlich reduzieren zu wollen bedeutet diesen sehr demokratischen Disziplinierungsmechanismus auszuhebeln und Verschwendung zu belohnen.
So, wer das immer noch nicht rafft – und ich habe da so ein paar Kandidaten im Kopf – ist nicht zu retten, und sollte sich eine hauptsächlich manuelle Beschäftigung suchen.
Mit freundlichen Grüßen / Best Regards
Alexander Barth
- [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Alexander Barth, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Axel Grimm, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Andreas Schneider, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, alex, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Axel Grimm, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, alex, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, ukw, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, alex, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Keox, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, alex, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Keox, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, alex, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Keox, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, alex, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, Axel Grimm, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] An die Anti-Spar-Fraktion, alex, 26.06.2012
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