ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
- To: Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt.
- Date: Fri, 15 Jun 2012 21:27:01 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
Am 15.06.2012 20:14, schrieb Alexander Barth:
Wie rechtfertigst Du, daß jemand für eine geleistete Stunde dann keine volle
Stunde zurückbekommt? Schließlich hat er das Geld ja, weil er in
Vorleistung getreten ist, und noch keine Gegenleistung erhalten hat? Ich
spreche hier wirklich vom kleinen Sparer, nicht vom Problem der Hortung.
Wenn man das auf die Kartoffeln bezieht, und sagt, daß er ja für die 98%
seiner gesparten Stunde aufgrund des Produktivitätszuwachses die gleiche
Menge Kartoffeln bekommt, dann könnte das ein Argument sein. Aber warum
soll ein anderer, der vorher die Früchte einer vollen Stunde Arbeit genossen
hat jetzt bessergestellt werden, indem er nur noch 98% einer Stunde
zurückgeben muss? Auf diese Weise kann man die Gegenleistungen die man zu
erbringen hat einfach durch Arbeitsverweigerung und Verzögerung schrumpfen
lassen.
Falls er in einem anderen Geldsystem wirklich keine Guthabenzinsen bekäme, wären die Kreditzinsen entsprechend niedriger, für jeden. Auf die Weise sollten die meisten unter'm Strich davon profitieren. Menschen die nie einen Kredit aufnehmen, wären dadurch aber natürlich direkt benachteiligt, aber da es der gesamten Wirtschaft besser gehen würde, hätte das am Ende für fast alle einen postiven Effekt, der die fehlenden Guthabenzinsen ausgleichen sollte.
Gruß Keox
Wir müssen diese Ungerechtigkeit nicht in Kauf nehmen, wenn eine
Vermögensabgabe bei echter übermäßiger Hortung das Problem auch lösen würde
Mit freundlichen Grüßen / Best Regards
Alexander Barth
Barth Industrial Consulting GmbH
Weidenweg 69
55299 Nackenheim
Tel: +49 (6135) 702 7980
Fax: +49 (6135) 702 7981
Mobil: +49 (151) 1165 3302
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Sitz der Gesellschaft: Nackenheim -- Geschäftsführer: Knut Alexander
Barth -- Gesellschafter: Knut Alexander Barth -- Eingetragen im
Handelsregister: AG Mainz, HR B 42362
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Von: Keox [mailto:piratkeox AT googlemail.com]
Gesendet: Freitag, 15. Juni 2012 18:45
An: Alexander Barth
Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt.
Hallo,
Am 15.06.2012 15:10, schrieb Alexander Barth:
Keox schrieb:Bleistift:
könntest Du mal ausführlich erklären, warum ein künstlich negativer
ZIns
auf Geld nicht funktionieren kann. Dann taucht dieses thema nicht
immer
wieder auf. Ich selbst habe mich bisher noch nicht gründlich mit den
Folgen eines negativen Zinses beschäftigt.
Gruß Keox
Antwort:
Das ist komplex. Die Stempelanspielungen sind nicht an Dich, Keox,
gerichtet.
Erstens…
…ist es unnatürlich. Man fällt beim Hinterfragen des Geldsystems
leicht auf die Analogie mit den Kartoffeln rein. Kartoffeln faulen,
daher ist man froh, wenn man im Folgejahr 98% seiner Kartoffeln
zurückbekommt. Stimmt schon.
Der Fehler liegt darin, daß Geld nicht den Wert von Gegenständen
bemisst, sondern den Aufwand, den ein Mensch hatte, sie herzustellen
(Und ich bitte um einen Stirnstempel für jeden, der jetzt antwortet:
„Kartoffeln werden von Mutter Erde hergestellt“).
Beispiel Bleistift: Ein Bleistift ist ein unglaublich wertvoller
Gegenstand, kostet aber ganz wenig, weil wir sie ganz leicht und in
großen Mengen herstellen können, und das ist doch toll !!!. Kosten pro
0.02 Arbeitstunden (nicht im Laden natürlich, da kommen ja noch diewieder ein Stempel).
Kosten für den Verkäufer und das Gebäude drauf).
Das Geld misst also den Arbeitsaufwand der Menschen. Nur bei
Innovationen bekomme ich zusätzlich meine Kreativität bezahlt und in
schlecht funktionierenden Märkten kann ich einen höheren Preis für den
Bleistift erreichen. Die Arbeitskraft der Menschen nimmt aber nicht
jedes Jahr ab (Alle Mann/Frau: Vorsicht bei der Antwort, hier lauert
Im Gegenteil, die Produktivität nimmt jedes Jahr zu. Ein positivereindämmen, nicht das Sparen. Dann haben wir:
Guthabenzins ist also ganz natürlich. Für eine Stunde Arbeit heute
kann man sich im Mittel nach einem Jahr wieder eine Stunde Arbeit
kaufen. Das sind dann zwar 2% mehr Kartoffeln, aber die gleiche
Arbeitszeit. Wir werden also alle reicher, nicht nur der Kartoffelbauer.
Zweitens…
…muss man sparen können. Tut mir leid für all jene, die meinen Sparen
wäre gleich Horten, aber da gibt es einen Unterschied.
Wenn ich 1000 Stunden ansparen will / muss, damit ich mir davon ein
Auto, einen Computer, einen Treppenlift für Oma oder ein neues
Badezimmer kaufen kann, dann muss das doch in Ordnung sein, oder? Es
verdient eben nicht jeder genug, daß er monatlich ausreichend
Einnahmen hat um größere Anschaffungen bar zu bezahlen. Alternativ
könnte man natürlich alle Käufe, die man nicht innerhalb eines Monats
abbezahlen oder zusammensparen kann per Kredit finanzieren… Soll ich
das wirklich weiter ausführen (Achtung, wieder Stempelgefahr).
Wir wollen also (hoffentlich) denjenigen nicht bestrafen, der für eine
größere Anschaffung spart, wohl aber denjenigen, der mehr Geld hortet,
als er jemals ausgeben kann. Wie trennen wir die beiden? Vielleicht
indem wir die Liquiditätsabgabe erst ab einem Bestand von 1 Mio
erheben? Was wenn der Horter sein Geld verleiht? Dann ist er ja
nicht liquide? Warum also eine Liquiditätsabgabe? Naja, das sind ja
bloß Details. Punkt ist, wir wollen ja eigentlich nur das Horten
eine Vermögenssteuer!!!.wir:
Wenn jetzt nicht jemand richtig gute Gegenargumente hat, dann schließen
Positiv-Zins und Vermögenssteuer sind einer allgemeinen
Liquiditätsabgabe deutlich überlegen.
Guthabenzinsen haben meiner Meinung nach nur eine Berechtigung, wenn das
gesparte Geld tatsächlich weiterverliehen wird, was ja heute nicht der Fall
ist, und wenn der Guthabenzinsenempfänger tatsächlich ein Risiko des
Verlusts eingeht, was aufgrund der impliziten Staatsgarantie auch fast nicht
der Fall ist.
Ich meine damit nur Banksparen.
Gruß Keox
Tadaaaaaa!!!
Mit freundlichen Grüßen / Best Regards
Alexander Barth
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Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's
gemacht.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
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winands, systemfrager
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- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Rudi, 16.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Christoph Ulrich Mayer, 16.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Peter Wittfeld, 16.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Christoph Ulrich Mayer, 16.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Peter Wittfeld, 16.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Rudi, 16.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Christoph Ulrich Mayer, 17.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti-Entropie und warum Freigeld nichts taugt., Axel Grimm, 18.06.2012
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