ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: Pieter hogeveen <phogeveen AT msn.com>
- To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg
- Date: Sun, 3 Jun 2012 12:43:51 +0000
- Importance: Normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Das Kerngeschäft der Banken ist eine
Dienstleistung, ist richtig,die natürlich nicht leistungslos ist,
geht um das Verwalten von Konten und müß dafür
bezahlt werden.
ABER Geldschöpfung ist eine Aufgabe der
Staat(wir).
> Date: Sun, 3 Jun 2012 14:21:12 +0200
> From: systempirat AT live.de
> To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg
>
>
>
> Am 03.06.2012 00:05, schrieb Nicolai Haehnle:
> > 2012/6/1 SystemPirat<systempirat AT live.de>:
> >> mir scheint, dass nicht ganz klar ist, was bei euch mit dem Begriff
> >> Geldschöpfungsprivileg thematisiert bzw. problematisiert werden soll.
> >>
> >> Kritisiert ihr Privilegien an sich, derer es viele gibt, z.B. nur
> >> Rechtsanwälte dürfen Rechtsberatung anbieten, nur Steuerberater dürfen
> >> Steuererklärungen ausfüllen ... nur Banken dürfen "Geld schöpfen".
> >>
> >> Wenn nein, wäre es doch auch möglich, dass der Vorgang der Geldschöpfung und
> >> Geldverwaltung eine Dienstleistung ist, die vereinbarungsgemäß nur bei
> >> Banken durchgeführt wird und für die sie ein Entgelt verlangen dürfen.
> >>
> >> Wenn sie dieses Entgelt bei sich selbst nicht verlangen, scheint mir das
> >> nicht unredlich. Das wird auch anderswo so gehandhabt.
> >>
> >> Mir scheint, dass in der AG die Meinung vorherrscht, dass alles, was rund um
> >> die Geldschöpfung und Geldverwaltung passiert, aus welchen Gründen auch
> >> immer, nichts wert (eure Worte: leistungslos) ist und dementsprechend auch
> >> nicht entlohnt werden darf.
> >
> > Dass wir aufpassen müssen, wie wir wahrgenommen werden, ist natürlich
> > richtig. Ich denke auch nicht, dass die Meinung so wirklich
> > vorherrscht (der Begriff "leistungslos" wurde hier meines Wissens nur
> > im Kontext von Rentiers genutzt, also von Menschen, die einfach nur
> > von Zinseinnahmen leben).
> >
> > Aber tendenziell: das Kerngeschäft der Banken ist eine Dienstleistung,
> > die natürlich nicht leistungslos ist, die aber eigentlich sehr
> > unspektakulär ist - es geht um das Verwalten von Konten und um
> > Kreditvergabe. Und da stellt sich doch die Frage, warum sich
> > eigentlich in Frankfurt die Hochhäuser von Banken tummeln . Da ist doch was faul, denkst du
> > nicht?
> >
> > Schöne Grüße,
> > Nicolai
>
> Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Verwaltung eines Vermögens,
> auch wenn es nur Geldvermögen ist, auf beiden Seiten, auf der Seite der
> Bank und auf der Seite des Vermögensbesitzers eine Leistung sein kann.
> Wahrscheinlich würde das, was dabei Leistung ist, erst dann richtig
> auffallen, wenn es nicht mehr gemacht wird und so neue Umstände
> entstehen, die dann ihre eigenen Probleme entwickeln.
>
> Wenn ich mir z.B. die Rolle von Notaren, beispielhaft bei
> Immobiliengeschäften, und deren Entlohnung anschaue, würde ich, wenn
> mich jemand danach fragen würde, die des Notars als 1. "leistungsloser"
> und 2. risikoärmer, sprich sehr unspektakulär, betrachten. Die Leistung
> beider Institutionen ist m.E. wesentlich dadurch bestimmt, dass
> Vertrauen (in eine Situation) entstehen kann. Wenn das zuträfe, könnte
> man das Problem der Banken auch als Vertrauenskrise betrachten. Zu
> diskutieren wäre dann vorrangig mit Bezug auf Vertrauen, also
> beispielsweise, ob die "Geldschöpfung" z.B. beim "Staat"
> vertrauensbildender wäre.
>
> Das soll jetzt kein Vorschlag sein sondern nur ein Beispiel, wie man
> auch anders denken kann und dementsprechend zu anderen Rückschlüssen kommt.
>
> @Nicolai: Wenn man deinen letzten Satz liest und gegen deine Position
> argumentieren möchte, ist er sehr leicht in Richtung Neid
> interpretationsfähig. Dazu scheint mir die Ergänzung ".. wie es sie
> sonst in keiner anderen Branche gibt.." als "All-Aussage" argumentativ
> ungeschickt und bietet einem Diskussionspartner eine bequeme
> Anschlussmöglichkeit. Dass sich in einer Stadt, die man als
> "Finanzmetropole" bezeichnen kann, Bankhochhäuser tummeln, scheint mir
> (auch ohne einen Zusammenhang mit der Geldschöpfung) kausallogisch nicht
> unbegründet. Mich hättest du mit diesem Statement jedenfalls nicht
> überzeugt, aber das brauchst du zum Glück auch nicht;-)
>
> LG SystemPirat
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
> From: systempirat AT live.de
> To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg
>
>
>
> Am 03.06.2012 00:05, schrieb Nicolai Haehnle:
> > 2012/6/1 SystemPirat<systempirat AT live.de>:
> >> mir scheint, dass nicht ganz klar ist, was bei euch mit dem Begriff
> >> Geldschöpfungsprivileg thematisiert bzw. problematisiert werden soll.
> >>
> >> Kritisiert ihr Privilegien an sich, derer es viele gibt, z.B. nur
> >> Rechtsanwälte dürfen Rechtsberatung anbieten, nur Steuerberater dürfen
> >> Steuererklärungen ausfüllen ... nur Banken dürfen "Geld schöpfen".
> >>
> >> Wenn nein, wäre es doch auch möglich, dass der Vorgang der Geldschöpfung und
> >> Geldverwaltung eine Dienstleistung ist, die vereinbarungsgemäß nur bei
> >> Banken durchgeführt wird und für die sie ein Entgelt verlangen dürfen.
> >>
> >> Wenn sie dieses Entgelt bei sich selbst nicht verlangen, scheint mir das
> >> nicht unredlich. Das wird auch anderswo so gehandhabt.
> >>
> >> Mir scheint, dass in der AG die Meinung vorherrscht, dass alles, was rund um
> >> die Geldschöpfung und Geldverwaltung passiert, aus welchen Gründen auch
> >> immer, nichts wert (eure Worte: leistungslos) ist und dementsprechend auch
> >> nicht entlohnt werden darf.
> >
> > Dass wir aufpassen müssen, wie wir wahrgenommen werden, ist natürlich
> > richtig. Ich denke auch nicht, dass die Meinung so wirklich
> > vorherrscht (der Begriff "leistungslos" wurde hier meines Wissens nur
> > im Kontext von Rentiers genutzt, also von Menschen, die einfach nur
> > von Zinseinnahmen leben).
> >
> > Aber tendenziell: das Kerngeschäft der Banken ist eine Dienstleistung,
> > die natürlich nicht leistungslos ist, die aber eigentlich sehr
> > unspektakulär ist - es geht um das Verwalten von Konten und um
> > Kreditvergabe. Und da stellt sich doch die Frage, warum sich
> > eigentlich in Frankfurt die Hochhäuser von Banken tummeln . Da ist doch was faul, denkst du
> > nicht?
> >
> > Schöne Grüße,
> > Nicolai
>
> Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Verwaltung eines Vermögens,
> auch wenn es nur Geldvermögen ist, auf beiden Seiten, auf der Seite der
> Bank und auf der Seite des Vermögensbesitzers eine Leistung sein kann.
> Wahrscheinlich würde das, was dabei Leistung ist, erst dann richtig
> auffallen, wenn es nicht mehr gemacht wird und so neue Umstände
> entstehen, die dann ihre eigenen Probleme entwickeln.
>
> Wenn ich mir z.B. die Rolle von Notaren, beispielhaft bei
> Immobiliengeschäften, und deren Entlohnung anschaue, würde ich, wenn
> mich jemand danach fragen würde, die des Notars als 1. "leistungsloser"
> und 2. risikoärmer, sprich sehr unspektakulär, betrachten. Die Leistung
> beider Institutionen ist m.E. wesentlich dadurch bestimmt, dass
> Vertrauen (in eine Situation) entstehen kann. Wenn das zuträfe, könnte
> man das Problem der Banken auch als Vertrauenskrise betrachten. Zu
> diskutieren wäre dann vorrangig mit Bezug auf Vertrauen, also
> beispielsweise, ob die "Geldschöpfung" z.B. beim "Staat"
> vertrauensbildender wäre.
>
> Das soll jetzt kein Vorschlag sein sondern nur ein Beispiel, wie man
> auch anders denken kann und dementsprechend zu anderen Rückschlüssen kommt.
>
> @Nicolai: Wenn man deinen letzten Satz liest und gegen deine Position
> argumentieren möchte, ist er sehr leicht in Richtung Neid
> interpretationsfähig. Dazu scheint mir die Ergänzung ".. wie es sie
> sonst in keiner anderen Branche gibt.." als "All-Aussage" argumentativ
> ungeschickt und bietet einem Diskussionspartner eine bequeme
> Anschlussmöglichkeit. Dass sich in einer Stadt, die man als
> "Finanzmetropole" bezeichnen kann, Bankhochhäuser tummeln, scheint mir
> (auch ohne einen Zusammenhang mit der Geldschöpfung) kausallogisch nicht
> unbegründet. Mich hättest du mit diesem Statement jedenfalls nicht
> überzeugt, aber das brauchst du zum Glück auch nicht;-)
>
> LG SystemPirat
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
- [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, SystemPirat, 01.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Patrik Pekrul, 01.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Pieter hogeveen, 01.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Enter-Mario, 02.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Pieter hogeveen, 02.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Nicolai Haehnle, 03.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, SystemPirat, 03.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Pieter hogeveen, 03.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Axel Grimm, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, alex, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Axel Grimm, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Nicolai Haehnle, 03.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Werden Bankleistungen fair entlohnt?, Comenius, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Werden Bankleistungen fair entlohnt?, Nicolai Haehnle, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Werden Bankleistungen fair entlohnt?, Comenius, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, Pieter hogeveen, 03.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsprivileg, SystemPirat, 03.06.2012
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