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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] These Dirk Müller

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] These Dirk Müller


Chronologisch Thread 
  • From: Karsten Weihe <weihe AT cs.tu-darmstadt.de>
  • To: Christoph Ulrich Mayer <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>
  • Cc: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] These Dirk Müller
  • Date: Fri, 1 Jun 2012 16:00:47 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 1. Juni 2012 15:43 schrieb Christoph Ulrich Mayer <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>:

Dieses Geld legt man weiter an, also wird im nächsten Jahr der erhöhte Betrag wiederum verzinst. So entsteht eine Exponentialfunktion.

...

Die Realwirtschaft jedoch schafft langfristig gesehen nur ein in etwa lineares Wachstum.

In der Anfangszeit einer Ökonomie ist das Wirtschaftswachstum höher als die Zinslast. Im Lauf der Zeit wachen aber schulden und Zinslast, nehmen einen immer größeren Raum ein

Ich bin mir nicht sicher, ob hier nicht ein Denkfehler vorliegt, nämlich dass beide Entwicklungen separat betrachtet werden. Mal sehn:

Irgendjemand muss ja die Schulden aufnehmen. Wenn man als Arbeitshypothese einmal unterstellt, dass die Schuldennehmer wissen, was sie tun, dann wird die Schuldenaufnahme nicht höher wachsen als die Realwirtschaft es hergibt. Bei Schuldenaufnahme für Investitionen ist das vielleicht am deutlichsten: Wenn die Schuldenaufnahme rational kalkuliert ist, dann zahlt sich die Zinszahlung realwirtschaftlich mehr als aus, d.h. die Schuldenaufnahme könnte sich dann niemals dauerhaft von der Realwirtschaft enkoppeln.

Das heißt m.E., dass entweder die Ursachen für längerfristige Abkopplung des Schuldenstands von der Realwirtschaft nicht im System liegen, sondern im irrationalen Schuldenmachen, oder dass das System tatsächlich reagiert und das exponentielle Wachstum mittelfristig an das Wachstum der Realwirtschaft anpasst: Wenn die Geldmenge im Verhältnis zur Realwirtschaft immer mehr wächst, also das Angebot an Geld größer wird, dann müsste ja zwangsläufig die Rendite auf Geldanlagen gegen Null sinken oder sogar negativ werden (was zurzeit ja der Fall ist).

Just my 2ct,

Karsten



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