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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsgewinn

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsgewinn


Chronologisch Thread 
  • From: Frank + Frei <frank.umann AT googlemail.com>
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>, ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsgewinn
  • Date: Sun, 20 May 2012 10:10:58 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Der Zulieferer lässt sich den Kaufpreis für den Laptop auf sein Konto bei der
gleichen Bank überweisen, die den Laptop gekauft hat. Dieser Vorgang ist
(isoliert betrachtet) ein Liquiditätszuwachs für die Bank.

OK: Nicht isoliert (Sondern im Kontext mit den beiden anderen Buchungen)
könnte man speziell diesen Liquiditätszufluss auch als
"Nicht-Liquiditäts-Abfluss" bezeichnen. Er entsteht dadurch dass die Bank
eben nicht (wie Du und ich es machen würden) das Geld für den Laptop von
einem Guthabenkonto runternimmt, sondern das Guthaben des Zulieferers im
Hause behält.

Das ändert aber gar nichts daran, dass ich keinen Geldschöpfungsgewinn im
Arne´schen Sinne erkennen kann.

Wie gesagt: Liquiditätszuwachs ist kein Gewinn, sondern Kredit, für den die
Bank Zinsen zahlt. Er kann nicht an die Eigentümer der Banken ausgeschüttet
werden.
Wenn ich Geldschöpfungsgewinn als Liquiditätszuwachs definiere, dann habe ich
kein Problem mit diesem Begriff. Systemfrager vermutlich auch nicht.

Um eine Brücke zu bauen: Wenn jemand (egal ob Bank oder Nichtbank) quasi
ewige Kreditlinien hat und alte Kredite immer nur mit neuen Krediten tilgt
dann kann man (wenn man will) von Geldschöpfungsgewinn in Höhe seiner in
Anspruch genommen Kredite sprechen. Ich glaube aber, dass hier eine andere
Art von Geldschöpfungsgewinn gemeint ist.



Am 19.05.2012 um 16:52 schrieb Axel Grimm:

>
> Frank + Frei schrieb:
>> Hier wird jedoch teilweise etwas anders geglaubt: Bei einem Laptop für
>> 1000 Euro, den die Bank mit selbstgeschöpftem Gewinn kauft, entstünde ein
>> Geldschöpfungsgewinn von 1000 Euro. Gleichsam als würde ich den Laptop mit
>> selbstgefälschtem Geld bezahlen. Das ist falsch.
>> Ich sehe eine Analogie zu einer Nichtbank, die den Laptop auf Kredit
>> kauft. Den bekommt sie auch (erst mal) ohne Gegenleistung.
>> Wenn sie es schafft, den Kredit durch die Aufnahme eines neuen Kredites zu
>> tilgen, und diesen ebenso usw. dann ist das wie eine Art
>> *Geldschöpfungsgewinn*.
>> Dieser Geldschöpfungsgewinn ist jedoch nur als Liquditätszuwachs zu
>> verstehen. Die Bank gewinnt Liquidität, den Bodensatz aus nicht
>> abgerufenen Einlagen.
>
> Es ist kein Liquiditätszuwachs bei der Bank. Bei der Bank ist es eine
> „Verbindlichkeit“ und die „Verbindlichkeiten“ von Banken SIND das Geld der
> Nichtbanken = das Giralgeld.
> Es ist aber ein Liquiditätszuwachs bei der Nichtbank, primär bei dem
> Laptopverkäufer.
>
> Patrik74 schrieb:
>> Natürlich findet es statt. Das sehen wir doch an den Kurven der
>> Geldvermögen und Verschuldung. Fakt ist: Es kann nicht endlos weitergehen
>> mit der Exponentialkurve.
>
> Der Verkauf dieser Kurven hat ganz schöne Dellen drin, was wohl der
> Exponentialtheorie widerspricht. Die Ursache ist etwas anderes.
> M3 ist unbrauchbar, es ist ein willkürlich gesetzte Teilmenge des gesamten
> Gelds.
>
> HumanEconomy schrieb:
>> Dass der Zins zirkuliert ist eine rein umlauftechnische Betrachtung und
>> vermögenstechnisch falsch.
>> Nur wer Vermögen hat, kassiert Zins. Und wer viel Vermögen hat, gibt nie
>> auch nur annähernd 100% seiner Einnahmen aus, sondern legt einen Teil, bei
>> Einkommen > 5000€/Monat sind dies ca. 45%, bei den Millionären und
>> Milliardären sind es ca. 99% wieder in neuen Geldanlagen an.
>
> Mrdäre legen NICHT in Geldanlagen an, die erwerben echtes Vermögen z.B. die
> Autobahnbetreibermodelle und anderen Sachvermögen. Würden die Geldanlagen
> betreiben, dann wäre die Quellensteuer nicht nur bei unter 8 Mrd (wie im
> Jahr 2011) sondern bei 100 Mrd oder höher.
> Wer aber neue Verkaufsläden oder neue Mietswohnungen als GELDanlagen
> betrachtet, der sollte mal über den Begriff "Geldanlage" nachdenken.
>
> Richtig ist, das fast alle Einkommen (außer die der Multimillionäre und
> Mrdäre) ihr Geld Gesellschaften übergeben, die gesetzlich geregelt in
> Geldanlagen sparen und der Zins (Quellensteuerfrei!) wieder veranlagen.
>
> Würde das Geld wirklich bei ganz Wenigen sein, WARUM WÜNSCHT DU DIR DANN
> NICHT DEN ZUSAMMENBRUCH??? Sofort wären alle Reiche ganz arm!
> (darüber hast du sicher noch nie nachgedacht)
>
> Überleg mal: über 70% verlieren gar nichts und dann noch 20% fast gar
> nichts und nur die 10 % würden alles verlieren.
> Mal sehen, ob die Albrecht dann immer noch über 1.000 bezahlte Läden haben
> ... = die geben ihr Geld wieder aus und haben KEINE Geldanlagen.
>
> Keox schrieb:
>> Hallo,
>> Patrik Pekrul schrieb:
>>>> Früher hat man überschuldete Personen in ein Schuldgefängnis geworfen,
>>>> heute bekommen sie einen "Betreuer". Da brauche ich keine
>>>> Exponentialfunktion, um mir die Entwicklung zu erklären. Eine
>>>> logarithmisch wachsende Geldmenge ist dann das Ergebnis, nicht die
>>>> Ursache.
>> Vielleicht sollte man eher Banker, die Menschen Kredite gegeben haben,
>> obwohl sie wussten, dass sie nie zurückgezahlt werden können, ins
>> Gefängnis werfen.
>> Gruß Keox
>
> Aber bitte die Nachfrageschuldner und das sind die Langfristsparer, die mit
> ihrer Kaufverweigerung die Tilgung verhindern!
>
> Reine LOGIK! Gespartes muss doch nur durch Kredite wieder ins Spiel
> gebracht werden ... dann muss wohl entspart werden, um die Kredite
> endgültig tilgen zu können.
> Wir haben kein Schuldenproblem, wir haben ein „Guthaben“problem.
>
> Das mir den Bänkern, insbesonders den US-Bänkern ist sowieso „interessant“.
> In den USA klebt der Kredit an dem Haus und nicht an der Person wie in
> Europa. Die US-Bänker erhalten ganz einfach den Hausschlüssel und der
> Schuldner ist raus aus dem Spiel.
> Die Bänker haben wohl etwas „interessant“ gehandelt, mehr als 100% zu
> finanzieren und nicht nur deswegen gehört denen mal er Kopf gewaschen.
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik





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