Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen


Chronologisch Thread 
  • From: HagenPirat <mailathh-geldordnung AT yahoo.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen
  • Date: Thu, 05 Apr 2012 08:54:38 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Newsgroups: pirates.de.talk.politik.geldordnung-finanzpolitik.ag-bereich
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


nha schrieb:
HagenPirat schrieb:
...
Die Target2-Salden sind bei einem
Kreditausfall (wenn ein Land seine Kredite nicht begleichen kann) oder bei
einem Zerfall des Eurosystems ein Problem - nicht vorher.
Falsch, ein Problem besteht nur bei einem Zerfall des Eurosystems. Der
Kreditausfall eines Landes hat nichts mit Target zu tun, weil Target
ja nur Verrechnung innerhalb des ESZB ist und somit von den
Regierungsfinanzen unabhängig ist.

Wer es streng formulieren will, kann behaupten, dass weder ein Kreditausfall noch ein denkbarer Zerfall des Währungssystems etwas mit Target2 zu tun hat. Selbst bei einem Zerfall des Euros entsteht kein Problem, sofern die Forderungen irgendwann beglichen werden. Aber diese Formulierungsfrage interessiert mich hier nicht.
Du formulierst es so, als ob der Kreditausfall eines Landes nichts mit Target2 zu tun hat. Das ist aber gar nicht die Frage oder die Antwort oder von Bedeutung.
Sofern ein Land seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann und Insolvenz wird, wird es keine Zahlungen aus diesem Land geben. Im Zweifel wird auch die zugehörige Landeszentralbank nicht fähig sein ihren Zahlungsausgleich durchzuführen. (Bei einer klassischen Insolvenz werden die restlichen Werte auf die Gläubiger aufgeteilt. Bei einem Zahlungsausfall/Staatspleite ist es sehr fraglich, wie man das ausgleichen will. Lassen wir auch diese Frage beiseite.)
Wenn es keine Zahlungen mehr aus einem Land gibt, werden alle Forderungen aus diesem Land hinfällig. Dabei ist es egal, ob das im Target2 ablesbar ist oder ob es nur zentral bei der EZB anfällt.
Insofern halte dich deine Aussage "Falsch, ein Problem besteht nur bei einem Zerfall des Eurosystems." für falsch.

Aber zum Zahlungsausfall der nationalen Zentralbank kann es eben nicht
kommen, weil die nationalen Zentralbanken als de facto-Zweigstellen
der EZB immer unbegrenzt zahlungsfähig sind.
Was passiert mit Verbindlichkeiten, die nicht beglichen werden? Was passiert, wenn die EZB oder die Landeszentralbanken Geld an andere Banken ausgeben und diese Banken das Geld nicht zurückzahlen können?
Die EZB kann natürlich theoretisch als auch praktisch wertlose Papiere kaufen. Die EZB kann auch riesige Summen für einen geringen Zinssatz quasi umsonst ausgeben. Wenn die EZB beliebige Summen an die Banken ausgibt, so ist das natürlich möglich. Falls die EZB das nicht tut, weil sie einigen Banken nicht zutraut, dass diese das Geld zurückzahlen, so werden all diese Banken Pleite sein. Die Landeszentralbank wird kein Geld herausgeben können oder weiterleiten können, sofern sie sich noch an die bisherigen Kriterien halten will.
Es wäre denkbar, dass die Griechen insolvent sind und trotzdem im Euro verbleiben (wollen).




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang