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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Target und Clearing

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Target und Clearing


Chronologisch Thread 


nha schrieb:
Zwei Nachfragen zu dem Modell:

1. Wo genau siehst du den Vorteil zu dem, was heute passiert?

2. Gibt es in dem Modell eine Bremse für Giralgeldschöpfung durch
Banken? (Also: was ist das Pendant zum Leitzins?)

Vorteil: Allem Bankschulden steht zu jedem Zeitpunkt eine größer Geldmenge gegenüber. Das wird möglich, durch die Grundfüllung, die durch die "Staatsverschuldung" als Bodensatz im System herumschwirrt.

Die Bremse der Giralgeldschöpfung ist wie heute: Die vorhandenen Sicherheiten und bei Sicherheiten meine ich auch Sicherheiten und nicht irgendwelche Scheinsicherheiten nichtsnutziger Finanzprodukte, die von Ratingagenturen zu Sicherheiten "geadelt" werden.

Wer keinen Kredit benötigt, schöpft kein neues Giralgeld. Wer Kredit benötigt, hat die Wahl zwischen dem günstigeren Geldverleiher oder der etwas kostspieligeren Variante der Geldschöpfung.
Keiner nimmt eine Kredit einfach so, denn Kredit bedeutet Einkommensverlust in den Folgemonaten und Folgejahren wegen der Tilgung.

Nächst Begrenzung: Beispiel: ein neues Produkt wollen ganz viele haben: Es entsteht eine Warteliste. Gekauft werden kann nur das, was gerade produziert ist, die anderen werden wohl kaum eine Kredit nehmen, die sammeln stattdessen schon mal an.
Was die über eine Restfinanzierung an neuem Geld schaffen, sammeln die auf der Warteliste schon mal an.

Der nächste "Vorteil" des Modells: Pendelt sich das System ein, dann kann die Staatsverschuldung an das Niveau des Geld sammeln herangeführt werden, so dass eine Verschuldung von Privatpersonen und Firmen geringer ausfallen kann.
Ebenso kann die Staatsverschuldung als Grundmenge reduziert werden, da bei Preissteigerungen auch die Einnahmen des Staats steigen und somit höher als die Ausgaben sind.
= Wir heben das Gesamtniveau an und ermöglichen eine Grundhortung (ist nicht kaufkraftwirksam). Die Geldmenge soll sich von "alleine" einstellen durch die wirtschaftliche Aktivität.

alex schrieb:
Hast du mal auf 1 DIN A4 Seite zusammengefasst wie eine Reform aussehen könnte? (Um den Grundgedanken nachvollziehbar zu machen?)
Also:
- Wer sind die Teilnehmer des zukünftigen Target-Systems? (Nur Banken oder prinzipiell jeder Einzelteilnehmer, also auch Nicht-Banken?)
- Wie wird Geld (Vollgeld? bzw. 100%-Geld?) dann erzeugt und in Umlauf gebracht?
- Wie verschwindet solches Geld aus dem Umlauf (Beides doch zwecks Preistabilitätsgewährleistung wichtige Fragestellungen, oder?)?
- Angenommen man überwacht die Einzelbilanzen bzw. es geht doch um die Konten in diesem Target-System, oder? - Was passiert wenn sich Ungleichgewichte entwickeln?

Nur die geldschaffenden und geldvernichtenden Banken.

Nichtbanken haben heute schon das Prinzip Target. Das Girokonto ist entweder positiv oder negativ, das IST Target (in Bezug auf das Girokonto). Abgänge und Zugänge.
Ein Targetsystem bei den Einzelteilnehmern wird es bei einem reinem Giralgeldsystem ohne Banksparen.

Geld verschwindet durch Tilgung von Bankkrediten.
Pendelt der Saldo aus Tilgungen und Neukrediten um Null, hat sich die Geldmenge eingestellt. Die Geldmenge passt sich der wirtschaftlichen Tätigkeit von allein an, sie kann sinken als auch steigen.

Ungleichgewichte stellen sich. Die Banken mit umfangreichen Forderungen beherbergen die aktuellen Geld"horter". Die Banken mit den Abflüssen die aktuellen Schuldner (Geldschöpfer).
Die Bank mit hohen Forderungen ist dann "in Ordnung", wenn keine windigen Kredite vergeben worden sind. Das kann der Fall sein, wenn der Staat nur bei den öffentlich rechtlichen Banken die Grundgeldmenge ins Spiel bringt. Bei diesen Banken sollten die Targetverbindlichkeiten liegen.

Die "Überwachung" ist absolut notwendig. Wie sonst sollte sonst dauerhaft ein Vertrauen gegeben sein?

Irgendwo im Wiki ist die DIN A4 Seite schon drin, nur finde die mal wieder :-(

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Kein System kann funktionieren, wenn nicht durch Finanz- und Wirtschaftspolitik die Einkommens- und Vermögensverhältnisse "in Schach" gehalten werden. Das Geldsystem selbst kann Vermögensverhältnisse begünstigen oder sich neutral dazu verhalten.




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