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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Und die Lösung ?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Und die Lösung ?


Chronologisch Thread 
  • From: Christian.Seiler <christian.seiler AT hotmail.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Und die Lösung ?
  • Date: Mon, 19 Mar 2012 23:36:55 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Goldstandard kann zur Deflation führen das habe ich auch nicht gesagt! Ich bin auch kein verfechter von einem Goldstandard, aber alleine seine Existenz hat gezeigt dass es durchaus möglich ist so etwas zu haben!

Ich habe eine Cryptowährung vorgeschlagen mit einer automatisch adaptierenden Regel von 0,5% Inflation

Die wahre Inflation muss einen Random Walk bilden um die 0,5%. Nicht mehr und nicht weniger habe ich vorgeschlagen. Ein Random Walk ist eine zufällige Folge mit Erwartungswert 0, also ein Martingale.

Auch will ich eben nicht dass man Normen und Regeln verletzt. Wenn die Möglichkeit besteht wird sie auch antizipiert werden. Das System muss wenn dann Bombensicher sein.

Das System müsste in der Tat vom Parlament verabschiedet werden das ist richtig. Es kann aber nicht mehr abgeschafft werden. Wer will denn das Geld den Bürgern wegnehmen. Wie gesagt es muss bombensicher sein und es wird auch per GG verankert dass die Regeln nicht verändert werden dürfen, bzw. es muss Systemimanent sein dass die Regel nicht verändert werden kann aus technischer Sicht. So wie es im Bitcoin Programm nicht möglich ist ohne eine Gesamtupdate irgendwas in der Programmatik zu ändern.

Die Währung muss natürlich Open Source sein, so dass jeder den Code überprüfen kann ob da nicht irgendein Trick drin ist.

Natürlich führt Bitcoin zur Deflation das ist mir auch klar. Das ist für Bitcoin aber eine notwenidgkeit um Vertrauen in das Geld zu schaffen. Eine von der Zentralbank als Kreditgeld ausgegebenes Geld mit der oben beschriebenen Regel verursacht jedoch eine leichte konstante Inflation und wenn dann nur ganz kurzfristig Deflation, wie sie heutzutage auch hin und wieder existiert.

Bitte lese dir das Konstruktionsprinzip der Bitcoin Cryptowährung durch, ein Paper von Satoshi Nakamoto. Dieses Paper ist ein einziger Fetzen komprimierte Genialität. Keine Ahnung wer oder was dahinter steckt, hinter dem Pseudonym, aber wer auch immer das gemacht hat war ein Meister der Kryptographie.

Um Bitcoin zu knacken und zu fälschen, braucht man mehr Rechenleistung als alle Rechner die den aktuellen Log besitzen. Man müsste den aktuellen Log also outperformen. Glaubst du nicht dass das Risiko so eine Cryptowährung zu fälschen wenn dahinter die Power von einem Kontinent steht ist weitaus geringer als das Risiko das Bargeld gesfälscht wird oder dass die EZB mal wieder beschließt massig frischgeld reinzupumpen und dein Geld so zu entwerten?


Zusammenfassend nochmal für dich:

Ich bin kein Fan des Goldstandards.
Ich bin kein Befürwroter des Goldstandards.
Ich weiß dass Bitcoin eine deflationäre Währung ist.
Ich will keine deflationäre Währung.
Ich will keine Politik die im Geldsystem herumpfuscht, dazu gibt es andere Mittel die weitaus effizienter sind.
Ich will keine Schuldenpolitik, dazu müssen neue Anreizrahmen gesetzt werden. Steuern sind für die Staatsfinanzierung und für die Umverteilung da, nicht das verdammte Geldsystem.
Eine Cryptowährung ist sicher, macht dei Geldmenge M1 leichter steuerbar und senkt die Transaktionskosten für Bargeldverkehr dermaßen dramatisch.

DAmit ist auch shcon die Frage von dir beantwortet, ich will nicht dass die Regierung im Geldsystem rumpfuschen darf. Auch eine "Staatsgewalt Monetative" wie auch immer die aussehen mag und von wem die kontrolliert ist kann mich auf den ersten Blick nicht überzeugen. Du musst mir schon nahebringen was aus deiner Sicht der Vorteil ist. Ich war gerade dabei meine Ansichten zu erläutern.

    
Zu 1. Starre Regeln zur Geldmengenanpassung funktionieren, aber nur wenn
sie sicher vor Regierungszugriff sind - das hat der Goldstandard
gezeigt. 
Goldstandard führt zu Deflation. Das hatten wir schon mal. Du hast mir
damals nicht direkt geantwort, aber folgendes geschrieben:

"Wohlgemerkt ist auch die Aussage falsch, dass es in einem Goldgedeckten
System zwangsläufig zu Deflation kommt. Wohlgemerkt es kann zu Deflation
kommen, muss aber nicht. Vor allem weil die Goldmenge des Universums
potentiell unendlich ist... "

Du schlägst also vor, daß wir auf dem Mond nach Gold schürfen sollen. In
Deiner Theorie funktioniert das vielleicht, aber nicht in der Wirklichkeit.

Es werden immer wieder unvorgesehene Situationen eintreten auf die man
reagieren muß, indem man irgendwelche Regeln oder Normen verletzt. Das
ist die Wirklichkeit.

Ich habe auch von einer automatischen Regelanpassung
gesprochen. Ein algorithmus sollte er denn konzipierbar sein passt die
Geldmenge M1 so adaptiv an durch Indikatoren udn vorhergegangene
Entwicklungen dass es eine automatische sichere Inflation von 0,5% gibt.
Die wird automatisch bei den Bürgern eingepreist wenn sie sich sicher
sein können dass die wirkliche Inflation ein Random Walk um die
Inflationsrate ist.
Wieder mal missachtest Du die Wirklichkeit: Solch ein System müßte vom
Parlament verabschiedet werden und genauso könnte es vom Parlament auch
wieder abgeschafft werden.


Zu 2. So wie Bitcoin technisch konzipiert ist, ist es unmöglich mehr
Rechenkraft aufzubringen als ein System von Währungen das eine Union von
300 Millionen Bürgern versorgt. Das Konzept ist absolut genial vom
Cryptographischen Standpunkt aus.
Bitcoin hat eine begrenzte Geldmenge und führt deswegen automatisch zu
Deflation. Aber das hatten wir ja schon mal.


Zu 3. Anonymes Zahlen ist immernoch möglich, genauso wie man mit
Bitcoins unter den gegebenen Sicherheitsmaßnahmen anonym zahlen kann.

Solange bis es jemand knackt. Aber im Gegensatz zur Benutzung von
Bargeld merkt man das dann nicht.

Ich habe Dir anfangs folgende Frage gestellt:

Christian, erkläre mir bitte mal warum eine Monetative als vierte
Staatsgewalt nicht besser als das gegenwärtige System funktionieren soll.

Versuche doch bitte darauf zu antworten.

Gruß Keox


Diese Cryptowährung ist einfach das Bargeld von morgen.

Durch die Ausgabe von M1, also der Crypotwährung als Bargeld kann man
leicht auch ein einfaches Buchgeldautonomes System schaffen. Die
Cryptowährung soll nicht die komplette Währung darstellen sondern nur
die Komponente die früher Bargeld war. Damit kann der
Zentralbankautomatismus auch ziemlich leicht M1 steuern. Er passt
einfach die Schwierigkeit des Mints an und es wird weniger Cryptogeld
erzeugt.

Einziges technisches Problem wäre wie beim Bargeld das nach einer ZEit
eine Art abnutzungserscheinung eintritt: der log wird zu groß für mobile
Geräte. Hier ist noch technischer Fortschritt nötig.

DAmit haben wir ein quasi perfektes Geldsystem. Der Staat hat keinen
politisch kurzsichtigen Einfluss, das Buchgeld ist an die Banken
delegiert, es gibt ein fälschungssicheres und
Transaktionskostengünstiges Bargeld. Das Bargeld kann auch virtuell
transferiert werden ohne dass es den Bargeldcharakter verliert
(anonymität, nicht rückerstattbarkeit, einmaligkeit).

Anreiztechnische gibt es keine Probleme, Gehalterhöhungen werden immer
real geschrieben, weil man die 0,5% vertraglich festlegen kann. Die
Bürger sind glücklich über ihr Geld. Der Staat bekommt einen
Anreizrahmen nicht Mist zu bauen und richtig die Ressourcen
einzusetzen.  Verbot von Staatshilfen hat mit Fsikalpolitik zu tun, mehr
nicht.

Was will man denn mehr?




    




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