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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Sparen fürs Alter

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Sparen fürs Alter


Chronologisch Thread 


(Dieser Beitrag ist in die paar Tage Störung gefallen, ich stelle den nochmal ein)

Wer spart hat nicht gekauft. Gespartes befindet sich nicht mehr in der
"Wirtschaft". Erst eine Verschuldung füllt die durch Sparen verringerte
Geldmenge wieder auf.
Wer spart, hat kein Sozialprodukt abgerufen. Der Schuldner (Kreditnehmer)
hat das Sozialprodukt erworben und somit die durch das Sparen fehlende
Einkommen wieder ermöglicht.

Sparen fürs Alter ist langfristiges Sparen. Im Gegensatz zum
kurzfristigen Sparen bewirkt das langfristige Sparen eine ebenso hohe
langfristige Verschuldung. Eine Tilgung dieser Verschuldung ist unmöglich,
eine dauerhafte Verschuldung liegt vor. Für jeden Tilgungsbetrag müssen
Nachverschuldungen „gefunden“ werden und das immer wieder aufs Neue.

Als Grund für das langfristige Sparen wird die Altersvorsorge angeführt.
Der Abruf des Sozialprodukts soll also erst im Alter erfolgen. Ein wenig
ärgerlich ist, da man nicht so genau weiß, wie alt man wird und die
Vorsorge nicht passend zusammensparen kann. Entweder bleibt etwas
(viel) zu wenig oder man lebt vorher ab oder es ist (viel) übrig.

*Eine Lösung ...*
... bietet die umlagefinanzierte Rente. Beim Sparen in der Umlagerente
häuft sich kein Geldvermögen an, das "Gesparte" wird zeitnah an die
Rentner ausbezahlt, die mit dem Geld zeitnah das Sozialprodukt abrufen.
Eine Verschuldung wie beim Geldsparen ist praktisch unter ferner liefen
wenn nicht sogar ausgeschlossen.

Der Sparer erhält an Stelle eines Geldvermögens eine Anspruch an das
Sozialprodukt viele Jahrzehnte später, wenn seine Rente beginnt. Das
Sparmögen wird in einer eigenständigen Währung gut geschrieben, den RPs.
Jeder RP entspricht einem Betrag in der aktuellen Währung. Der Betrag
passt sich der Inflation automatisch an, womit eine Kaufkraftstabilität
sichergestellt ist.
Der Sparer hat bis zu seinem Ableben ein gesichertes kaufkraftstabiles
Einkommen, selbst wenn das Lebensalter über 100 beträgt. Die
Finanzierung erfolgt durch die Sparer, die selbst gerade in der Phase des
Sparens sind, also selbst RPs sammeln.

Der Sparer, der mit seine RPs dokumentiert, dass er einen Anspruch auf das
aktuell geschaffene Sozialprodukt hat, erwirbt zeitnah den Teil des
aktuell erschaffenen Sozialprodukts, das die aktuellen Sparer (RP-Sammler)
gerade nicht abrufen.

Das System selbst wird gespeist durch die Beitragszahler, wobei nicht die
Anzahl der Beitragszahler entscheidend ist, sondern die Einkommen der
Beitragszahler.
Die "gesparten" Beträge, die als RPs vermerkt werden, bilden den Masse,
die an die Summe der aktiven RPs verteilt werden kann.
Die Summe der aktiven RPs reduziert sich jeden Tag durch das Ableben von
RP-Begünstigten und jeden Monatsanfang kommen neue RPs hinzu von
denjenigen, die in das Rentenbezugsalter eintreten.

Diese Form des Alterssparens benötigt keine Verschuldung = kein
langfristiges Geldsparen. Das Sozialprodukt kann abgerufen werden.

RP steht für *R*enten *P*unkte.

*Zur heutigen Realität*
Rückblick: Unser Rentensystem war ursprünglich so geplant, es ist aber nicht umgesetzt worden. Es hindert aber niemand daran, die Umsetzung des Urentwurfs zu fordern und durchzusetzen. Der Urentwurf hat Wilfried Schreiber verfasst und ist auch von Ludwig Erhard unterstützt worden, jedoch konnten sich die Beiden sich nicht gegen Adenauer und die FDP durchsetzen. Adenauer hat die Kinderrente gekippt und die FDP hat die Erhebungsbasis kastriert.

Die heutige Werbung für mehr Schulden (original Wortlaut: private
Altersvorsorge) ist nur das letzte Röcheln eines sterbenden Sparsystem,
bei dem einige Wenige noch mal Kasse machen wollen und vermutlich ohne sich dessen bewusst zu sein die Massen in die Armut schicken. Denn die Geldvermögen sind bei Vielen, ein beachticlher Anteil befindet sich nicht wahrnehmbar in den kapitalbasierten Betriebsrenten.

In einigen Beiträgen in der AG ist der Gedanke einer alternativen Alterssparform schon mal genannt worden. Ich meine, wir haben die schon lange, diese Form bedarf einer Erweiterung auf alle Einkommen (= alle Personen ohne Ausnahme). Stattdessen wird dieses einzige funktionierende Prinzip, das 1889 eingeführt worden ist, zwei Totalcrashs überlebt hat, als einzige Prinzip alle versorgen konnte, medial als "nicht funktionierend" abgestempelt und zu Viele GLAUBEN das auch noch.
Statt "die Rente sicher zu machen" werdenj mehr Schulden gefordert durch "ihr müsst mehr sparen" (Blüm hat recht, er wird zu unrecht verrissen = es ist im Interese der Kapitalgesellscahften, das Blüm nicht ernst genommen werden darf und das haben die gut hinbekommen).

Wer heute die Rentner nicht mit Einkommen versorgen will, der hat kein
Recht, später eine Rente von allen zu verlangen. Wer später eine
vernünftige Rente haben will, der muss heute bereit sein, auch
entsprechende Zahlungen zu leisten.

Nichts ist mächtiger und funktioniert besser als ein Umlagesystem auf
maximaler Basis. Mit dieser Form des „fürs Alter sparen“ fällt die Notwendigkeit der Eigenvorsorge in Geld weg.

Es geht nur um das regelmäßige Einkommen und um nichts anderes. Wird dieses Einkommen in vernünftiger Höhe sichergestellt und das absolut, dann ist der heutigen Angstmacherei der Boden entzogen.




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