ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Heinz-Ulrich Eisner <hueisner AT web.de>
- To: 'ag Geldordnung' <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg
- Date: Fri, 02 Mar 2012 16:43:33 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Moin Thomas, noch eine Anmerkung zu deiner Vortragseinleitung: dass die Menschen vor Einführung des Geldes Waren gegeneinander getauscht hätten ist ein Märchen der Ökonomen (was vor allem deren Denkgrenzen aufzeigt). Es gibt dafür keinerlei historische/archäologische Belege. Viele Naturalgelder waren eher symbolischer Ausgleich als Gegenwert in dem Sinne, wie wir heute Geld verstehen. Vielmehr ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass die Menschen in Vor-Geld-Zeiten in Verbänden gelebt haben, in denen selbstverständlich füreinander gesorgt wurde, ohne immer alles gegeneinander aufrechnen zu müssen. Großreiche wie das der Inka funktionierten ohne Marktwirtschaft und ohne Geld, einerseits über Abgabensysteme (nach oben), oder über gegenseitiges Verpflichtetsein, und das bei ziemlich weit entwickelter Kultur und Arbeitsteilung. Für uns heute fast unvorstellbar. Heinsohn/Steiger bringen die Erfindung des Geldes in Zusammenhang mit dem Privateigentum an Grund und Boden und - daraus entstehend - dem Kredit. Persönlich finde ich das auch nicht überzeugend. Wahrscheinlich ermöglicht das Geld eher den Kredit, der eine Sicherheit erzwingt, und damit kommt die Privatisierung von Grund und Boden. Am 01.03.2012 20:37, schrieb Thomas Irmer / ID Concept: Am 01.03.2012 18:11, schrieb iGoPirat AT directbox.com: Wenn das stimmt, was Du hier behauptest, muss ich den Vortrag ändern. Das glaube ich aber nicht einfach so. Du könntest ja genau so einem Irrtum aufsitzen. in der Tat macht die Bank bei einem nicht einbringbaren Kredit Verlust: Wie du richtig sagst, passiert bei der Kreditschöpfung eine Bilanzverlängerung. Der Kreditnehmer gibt das Geld aber aus (niemand nimmt einen Kredit, um das Guthaben auf seinem Konto stehen zu lassen). D.h. die entsprechende Passivposition in der Bankbilanz (Guthaben des Kreditnehmers) geht auf Null (Kreditnehmer hebt das Geld ab, oder überweist es an jemand anderen). Daher kann die Bank ihre Bilanz bei Kreditausfall nicht einfach verkürzen - welches wäre das zu vermindernde Passivkonto, sie kann ja nicht das Guthabenkonto eines anderen Kunden entsprechend vermindern. Daher muß sie den Ausfall des Aktivpostens als Minderung des Gewinns buchen - d.h. sie verdient in dem Jahr entsprechend weniger; und wenn zu viele Kredite ausfallen, verdient sie evt. gar nichts mehr, oder muß sogar das Eigenkapital aufzehren, womit die Eigentümer der Bank einen Vermögensverlust erleiden.
Der Teil in dem Banken in unserem Wirtschaftssystem aktiv sind, wie Du es meinst (Putzfrauen, Angestellte, Gebäude, Hausmeister etc), ist verschwindend gering im Vergleich dazu, was an Geldern in die, wie ich sie nenne Nichtwerte, fließt. Außerdem ist dieses "aktiv sein" ist geradezu lächerlich im Vergleich dazu, was an Zinsen generiert wird. Das Verhältnis wird in etwa so sein, wie beim Josef-Pfennig der Unterschied zwischen Zins- und Zinseszinsberechnung. Folglich ist Dein Argument nicht richtig. Auch werden Finanzprodukte als wertlos dargestellt und der gesammte Vortrag baut auf solchen Irtümern auf. Die führt dann dazu das man ziemlich unsinnige Konzepte vertritt und dies noch nichmal ernsthaft begründen kann. So könnte man fragen wie es denn überhapt sein kann, dass die SubPrime Kriese durch Kreditausfälle verursacht wurde wenn die Banken überhapt keine Verlusst machen bei Kreditausfällen??? Ich will damit auf keinen Fall irgend jemanden von seinem Einsatz abbringen, aber ich hoffe darauf das ihr einseht das man das so nicht stehen lassen kann und ihr vielleicht mal euren Standpunkt etwas kritischer hinterfragt. Grüße iGo |
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, iGoPirat, 01.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Piratos, 01.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Axel Grimm, 01.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Thomas Irmer / ID Concept, 01.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Heinz-Ulrich Eisner, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Enter-Mario, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Heinz-Ulrich Eisner, 02.03.2012
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, iGoPirat, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, MonikaHerz AT t-online.de, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Thomas Irmer / ID Concept, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Piratos, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Enter-Mario, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Thomas Irmer / ID Concept, 02.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Christoph Ulrich Mayer, 04.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Enter-Mario, 04.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Zweiter Geldsystem-Vortrag - 24.02.2012, Flensburg, Nicolai Haehnle, 05.03.2012
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