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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Timothy Leary

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

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Re: [AG-Drogen] Timothy Leary


Chronologisch Thread 
  • From: Marcel Mayer <marcel_mayer AT t-online.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Timothy Leary
  • Date: Thu, 09 Feb 2012 17:39:49 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Chris,

ja wie meinte ich das jetzt mit Timothy Leary, ich weiß jetzt nicht ob der Name Dir überhaupt ein Begriff ist?
Ich mach mal ein eigenes Thema, weil eigentlich ist es ein Nebenthema. Wenn der Dir Name nichts sagt, schaust Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Timothy_Leary
Dann dürfte  es selbsterklärend sein.  Der Satz ist meiner Emotionalität entsprungen und sollte auch nicht auf die Goldwage gelegt werden.

Ich bin grundsätzlich auch offen! Allerdings kann ich mich mit der Idee das BtMG zu modifzieren eher anfreunden, als wohlmöglich ein neues Gesetz auszuarbeiten.
Nebenbei ist dieser Ansatz ganz neu für mich: Denn ich habe vor einem Monat weder an das BtMG abschaffen noch an das modifizieren gedacht.

Was ich damit sagen will, so konkret war das bei mir noch nie!

Daher sehe ich eine Chance darin, den von Michael angeregten Weg zu gehen. Weil es mal ein weiterer Denkansatz aus der Praxis ist, ähnliche wie Guido beispielsweise das Thema aus der Suchtpraxis beleuchtet,
so tut Michael dies im Rahmen seiner Tätigkeit als Polizist. Vor allem lässt es die Realität nicht außen vor.

Man kann sich viel ausdenken und wünschen, aber irgendwann kommt man an den Punkt, wo man sich fragen muss, ist es auch realistisch, das ist jedenfalls meine Erfahrung mit anderen Lebensbereichen.
Und ich bin froh das Guido zum Beispiel in der Vergangenheit immer wieder mal die rote Karte gezogen hat so wie es auch Michael tut und die anderen die ich jetzt vergessen habe.

Nicht schöne wäre es, wenn wir alle nur noch passiv arbeiten und nach dem Motto denken "lass die nur mal machen, ich mach mein eigenes Ding".

Gruß
Marcel




Am 09.02.2012 16:49, schrieb Chris Lüders: @Marcel:
Ja, ich stimme dir zu. Ich habe für mich noch nicht so recht die Frage des BtMG beantworten kann. Habe da also noch keine feste Meinung,
aber das scheint auf jeden Fall ein Thema zu sein, wo noch Diskussionsbedarf besteht und eine Positionsfindung für die AG notwendig ist.
Das finde ich ja jetzt so spannend, das wir jetzt in die Details einsteigen müssen, um unsere ganze Forderung zu untermauern und zu erklären.

Hab jetzt nur den Satz mit "Timothy Leary" nicht verstanden. Kannst du den Satz genauer erläutern?

Viele Grüße,
Chris


Am 9. Februar 2012 16:39 schrieb Marcel Mayer <marcel_mayer AT t-online.de>:
@Micha und @Chris ihr habt beide dieselbe Idee: Nämlich den Nutzer von illegalen Drogen zu entkriminalisieren, das sehe ich doch richtig, korrigiert mich bitte?
Ganz egal ob der eine Zwischenschritte und der andere die Komplettlösung fordert.

In unsrer Arbeit in der AG geht es doch darum einen Weg zu entwickeln, wie wir diese Stoffe legalisieren oder zumindest entkriminalisieren können.
Wir alle müssen doch mal abklopfen wofür wir stehen und was wir wollen oder sehe ich das falsch?

Aus diesen Schnittmengen, die sich ergeben, so haben wir es  bisher jedenfalls gehandhabt, haben wir Pads erstellt und darauf baut doch auch das in Arbeit befindliche Wiki auf oder?

Den Bufferoverflow hat jetzt lediglich die Diskussion um das BtMG und FEV ausgelöst.

Wenn wir das BtMG nicht mehr haben, welche Handhabe haben wir denn, wenn jemand auf der Straße mit einer Substanz handelt, die wir gerne in einem Geschäft oder in einer Apotheke oder sonst wo sehen würden?

Oder noch simpler: Was passiert, wenn der 16-Jährige Paul in der heimischen Kellerküche experimentiert und eine Mixtur zusammenbraut, sagen wir eine Droge, die heute noch keiner kennt und die er dann verhökert. Die Aussage, die ich schon öfter gelesen habe und sinngemäß wiedergebe "wenn wir alle bekannten Drogen erlauben besteht kein Bedarf mehr an so was", möchte ich nicht unterschreiben.

Welche Gesetzesvorlage soll denn einen solchen Fall regeln? Das sind jetzt ernst gemeinte Fragen ohne Ironie und Sarkasmus und die Stelle ich vor allem an jene die das BtMG gänzlich abschaffen wollen.

Denn wenn es unser Ziel sein soll das BtMG abzuschaffen, weil jemanden der Name nicht passt, dann müssen wir auch ein neues Gesetz zumindest im Ansatz ausarbeiten, das auf solche Beispiele reagieren kann.

Die Idee das BtMG hingegen zu modifizieren oder zu überarbeiten, wie es Micha vorschlägt, ist für mich bisher der einzige praktikabelste Wege bisher der vermutlich am schnellsten zum Ziel führt. Noch dazu ist Micha vom Fach. Ich kenne nicht alle eure Berufe, aber wer ist, denn da, der sich im Detail mit Rechtsgeschichten auskennt und diese auch ohne Zweifel zu beurteilen weiß, unsere vielbeschworenen Schwarmintelligenz klappt vielleicht bei allgemeinen Lebensfragen, aber nicht im Bereich der Justiz und Rechtssprechung?

Und noch was, entschuldigung wenn ich mich jetzt im Ton vergreife, aber manche scheinen Timothy Leary & Co. mehr Glauben zu schenken als den eigenen Leuten in der AG, die sich noch dazu mit der täglichen Praxis auskennen.

LG
Marcel



Am 09.02.2012 15:27, schrieb Chris Lüders:
Da sind wir wieder bei den Dingen die potentiell eintreten könnten und auf die man sich nicht einstellen kann.
Ich unterstütze auch andere Ansätze, ich würde mir den Arsch über eine Cannabislegalisierung abfreuen und ich finde auch, dass wir diesen nicht existenten Juristen unterstützen sollten, aber ich sehe keinen Grund für Zwischenziele wie die "Legalisierung einer Droge (z.B. Cannabis)", weil das unserer Auffassung von einer guten Drogenpolitik widerspräche.
Eine Legalisierung einer Droge ist völlig unlogisch und nicht haltbar. Wir wollen doch aus wissenschaftlichen und logischen Gründen Drogen legalisieren und nicht weil wir eine spezielle Droge Legalisieren wollen. Damit würden wir wieder eine Droge werten und einer anderen vorziehen. Das macht in meinen Augen keinen Sinn. Ich kann nicht vertreten, dass wir fordern Cannabis zu legalisieren, aber Psilocybinhaltige Pilze nicht, als Beispiel.

Es gbt außerdem schon "genügend" Menschen und Vereine die z.B. für die Legalisierung von Cannabis kämpfen (DHV), wir wollen allerdings die gesamte Drogenpolitik von Grund auf verändern.

Grüße,
Chris

Am 9. Februar 2012 15:19 schrieb Bettina & Michael Demus <cyfarwyddi AT t-online.de>:
Am 09.02.2012 15:09, schrieb Michael Demus:

Die Antwort lautete: ALLE. Weil Ihr keine Zwischenziele akzeptieren könnt und von Eurem Generalplan nicht lassen wollt. Dann kam noch die Diskussion, ob das BtMG und FEV usw. nicht besser abgeschafft gehören und ich war pappesatt.

Für mich bedeutet das:
Wenn morgen ein Rechtsanwalt den Stein der Weisen findet und den perfekten juristischen Weg zur Legalisierung von leider nur einer einzigen Substanz wie Cannabis aufzeigt, schicken wir ihn besser zu den Linken, vielleicht begreifen die welche Chance sich ihnen damit bietet. Vielleicht wird langsam erkennbar, warum ich so ausdauernd diskutiere.

LG
Micha

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